Brandenburg Jugendlicher aus Zossen nach mutmaßlichem Anschlagsplan wieder auf freiem Fuß
Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde ein 15-Jähriger in Zossen festgenommen, weil er einen Anschlag auf eine Kirche in Berlin geplant haben soll. Doch die Staatsanwaltschaft fand keine ausreichenden Beweise, um den Jugendlichen weiter in Gewahrsam zu halten.
Nach der Festnahme eines Jugendlichen in Zossen (Teltow-Fläming) wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans an Weihnachten ist der Verdächtige aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden.
Nach richterlicher Entscheidung sei der Jugendliche am Mittwochnachmittag entlassen worden und somit wieder auf freiem Fuß, erklärte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag. Es seien zum aktuellen Zeitpunkt keine hinreichenden Anhaltspunkte gewonnen worden, die eine weitere Ingewahrsamnahme begründen würden, hieß es weiter.
Der 15-Jährige wurde am ersten Weihnachtsfeiertag festgenommen. Es gab nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hinweise auf eine mutmaßlich politisch motivierte Anschlagsplanung in der Weihnachtszeit. Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei dem Anschlagsziel um eine Kirche in Berlin gehandelt haben. Laut ARD-Terrorismusexperte Michael Götschenberg stand der Jugendliche per Telegram in Kontakt mit Personen, die beim Islamischen Staat (IS) vermutet werden. Ein ausländischer Nachrichtendienst habe dem Bundesamt für Verfassungsschutz die entscheidenden Hinweise geliefert, sagte Götschenberg unter Berufung auf Quellen bei den Sicherheitsbehörden.
Nach der Festnahme kam der Jugendliche in sogenannten Präventiv-Gewahrsam, um eine Straftat zu verhindern. Nach dem brandenburgischen Polizeigesetz ist die Ingewahrsamnahme zur Abwehr von Gefahren des Terrorismus für zwei Wochen möglich und kann noch einmal verlängert werden. Bei Minderjährigen muss die Verhältnismäßigkeit aufgrund des Jugendschutzes besonders geprüft werden.
Der Staatsschutz des brandenburgischen Landeskriminalamtes ermittelt in dem Fall.
Sendung: rbb24 Inforadio, 02.01.2025, 14:00 Uhr