Symbolbild: Parteianstecker von SPD, CDU, BSW und AfD auf dem Wappen von Brandenburg, Symbolfoto Landtagswahl in Brandenburg und Koalitionsmöglichkeiten. (Quelle: dpa/Ohde)

Brandenburg Der Liveticker zur Brandenburg-Wahl zum Nachlesen

Stand: 25.09.2024 16:12 Uhr

Die SPD hat die Wahl in Brandenburg knapp gewonnen. Nun sucht sie das Gespräch mit BSW und CDU. Die AfD hält eine Sperrminorität im Landtag. Unser Liveblog zur Brandenburg-Wahl zum Nachlesen.

Mittwoch, 25.09.2024: Dieser Liveticker wird nicht mehr fortgeschrieben. Alle aktuellen Entwicklungen und Meldungen finden Sie gesammelt auf unserer Übersichtsseite zur Landtagswahl.
 
Ebenso alle Ergebnisse für die Wahlkreise und Landkreise sowie Gemeinden.

Dienstag, 24.09.2024

Linke-Spitzenkandidat Sebastian Walter im ARD-Wahlstudio am 22.09.2024.  (Quelle: dpa/dts Nachrichtenagentur)
Zerschreddert

Erstmals wird es einen ostdeutschen Landtag ohne Die Linke geben. Spitzenkandidat Sebastian Walter sagte im rbb, die Partei sei in Brandenburg zerschreddert worden. Eine Einschätzung so brutal wie korrekt, wie die Wählerwanderung zeigt. Von H. Gökkaya und O. Noffkemehr

14:00 Uhr: Linken-Fraktionschef Walter hält Image seiner Partei für "ramponiert"
 
Brandenburgs Linken-Fraktionschef Sebastian Walter hat nach dem desaströsen Ergebnis bei der Landtagswahl große Defizite seiner Partei eingeräumt. "Wir konnten nicht bestehen, weil unser Image als Linke so ramponiert ist und ramponiert worden ist über das letzte Jahrzehnt, über die letzten Jahre, nicht nur hier in Brandenburg, sondern auch auf der Bundesebene", sagte Walter in Potsdam. Viele Menschen hätten deshalb gar nicht mehr mit der Linken gerechnet.
 
"Die Linke muss sich entscheiden: Für wen machen wir Politik?", betonte der 34-Jährige. "Man kann nicht versuchen, für alle Bevölkerungsgruppen Politik zu machen und sich dann zu wundern, warum keiner einen will." Die Linke müsste sich entscheiden, wie sie kommunizieren und welches Image sie haben wolle. "Wir brauchen endlich wieder klare Linien."
 
Die Analyse der Wahlergebnisse legt nah, dass die Linke vor allem Stimmen an das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) verloren hat.

Wählerwanderung Linke. (Quelle: infratest dimap)

Wählerwanderung Linke

13:44 Uhr: SPD und CDU treffen sich am Donnerstag - BSW für Freitag eingeladen
 
Nach der Landtagswahl in Brandenburg kommen SPD und CDU am Donnerstag zu einem Gespräch zusammen. Das sagte der CDU-Spitzenkandidat und Landtagsfraktionsvorsitzende Jan Redmann am Dienstag in Potsdam. Er betonte zugleich erneut, die CDU sehe den Auftrag zur Regierungsbildung klar bei der SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke und dem BSW. Seine Partei werde dafür nicht gebraucht.
 
Die SPD lud nach eigenen Angaben für Freitag zusätzlich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zu einem Gespräch ein. Laut SPD-Generalsekretär David Kolesnyk war aber aus organisatorischen Gründen noch unklar, ob es dazu kommt. Eventuell träfen sich SPD und BSW auch erst in der kommenden Woche, um die Möglichkeiten zur Regierungsbildung auszuloten, sagte Kolesnyk in Potsdam.

12:42 Uhr: Wagenknecht offen für Gespräch mit Woidke
 
BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht zeigt sich offen für ein Gespräch mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zur Regierungsbildung in Brandenburg. Sie gehe davon aus, dass Woidke sich melden werde, wenn er mit dem BSW ins Gespräch kommen wolle, erklärte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur.
 
Wagenknecht selbst hat sich wegen einer Erkrankung zur Landtagswahl in Brandenburg zunächst nicht ausführlich geäußert. Im Falle von Thüringen und Sachsen, wo das BSW ebenfalls als Regierungspartner zur Debatte steht, pochte sie darauf, persönlich Kontaktgespräche zu führen.

Jan Redmann spricht am 23.09.2024 während einer Pressekonferenz der CDU. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Gegen die Wand

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an den Wahlkampf der CDU in Brandenburg denken? Hat die Antwort irgendwas mit Inhalten zu tun? Genau da liegt das Problem. Statt Themen zu setzen, ging es um Störfeuer. Der Neustart soll in der Opposition gelingen. Von Oliver Noffkemehr

12:41 Uhr: Brandenburger CDU lehnt Koalition mit SPD und BSW ab
 
Die Brandenburger CDU lehnt eine Koalition mit der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ab. "Es ist für uns nicht denkbar", sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann auf eine entsprechende Frage. "Als fünftes Rad am Wagen steht eine CDU nicht zur Verfügung." Redmann kündigte an, dass sich die CDU auf die Rolle in der Opposition vorbereite. Am Donnerstag ist gleichwohl ein Gespräch zwischen SPD und CDU vorgesehen.
 
Redmann, der mit 11 von 11 Stimmen als CDU-Fraktionschef wiedergewählt wurde, hält eine Beteiligung an einer möglichen Koalition aus SPD und BSW auch nicht für notwendig: "Die CDU wäre in einem solchen Bündnis nicht erforderlich", sagte Redmann. In einer solchen Konstellation wäre es "nicht möglich", CDU-Inhalte durchzusetzen. Auch für eine Minderheitsregierung stünde die CDU nicht zur Verfügung, sagte Redmann. "Solche Modelle sind überhaupt nicht auf der Tagesordnung" Eine Mehrheitsregierung, eine stabile Regierung müsse immerVorrang haben.

12:06: Juli Zeh plädiert für anderen Umgang mit der AfD
 
Die Schriftstellerin und Brandenburger Verfassungsrichterin Juli Zeh plädiert nach den Landtagswahlen für einen anderen Umgang mit der AfD. Die Politik müsse überlegen, ob es sinnvoll sei, die AfD um jeden Preis aus jedem einzelnen Gremium herauszuhalten, sagte die der SPD angehörende Zeh am Dienstag der "Märkischen Allgemeinen Zeitung": "Man darf nicht vergessen, dass diese Partei, ob man will oder nicht, ein Drittel der Wähler repräsentiert. Also muss man auch daran denken, welche Botschaft das den Leuten sendet, wenn man immer wieder versucht, der AfD jede Form von Mitwirkung am demokratischen System unmöglich zu machen."

Archivbild: Der leere Landtag in Potsdam. (Quelle: rbb/H. Christ)
Wer neu im Brandenburger Landtag ist und wer seinen Platz verliert

Zwei Fraktionen vergrößern sich, eine Partei zieht zum ersten Mal ins Parlament ein, drei müssen ihre Plätze räumen. Im neuen Brandenburger Landtag gibt es 88 neue und wiedergewählte Abgeordnete. Wer sind die neuen Gesichter - und wer muss gehen?mehr

11:43: BSW-Landtagsabgeordneter Hornauf "eher skeptisch" gegenüber Regierungsbeteiligung
 
Der neu gewählte Landtagsabgeordnete des Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) Sven Hornauf sieht erhebliche inhaltliche Differenzen mit der SPD und steht einer Regierungsbeteiligung daher skeptisch gegenüber. Hornauf bezieht sich dabei vor allem auf die Fragen nach Waffenlieferungen an die Ukraine. "Dr. Woidke hat ein klares Ja abgegeben und das ist ein klares No Go für uns", sagte Hornauf dem rbb. "Wenn das auf diesem Level bleibt, sehe ich schwarz für eine mögliche Zusammenarbeit."

11:07 Uhr: Woidke "sehr zuversichtlich" vor Gesprächen mit BSW und CDU
 
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) geht nach der Landtagswahl optimistisch in die geplanten Sondierungsgespräche mit der CDU und dem Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW). Wie Woidke der Deutschen Presse-Agentur sagte, sei er "sehr zuversichtlich". Zunächst werde der SPD-Fraktionschef im Landtag gewählt, dann sei die neue Fraktion arbeitsfähig. "Die weiteren Schritte sind dann die ersten Gespräche mit potenziellen Koalitionspartnern", so Woidke. Geplant sind die Gespräche laut SPD - wenn terminlich möglich - Ende dieser Woche.

Hier finden Sie eine Übersicht, welche Schritte nach der Landtagswahl anstehen.

9:40 Uhr: Forscher erwartet Differenzen zwischen SPD und BSW
 
Der Potsdamer Politikforscher Jan Philipp Thomeczek geht von Differenzen zwischen der SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht aus, wenn es zu Gesprächen über eine mögliche Regierungsbildung in Brandenburg kommen sollte. "Wir haben von Frau Wagenknecht gehört, sie will die Raketen-Stationierung und die Waffenlieferungen für die Ukraine, wo das eigentlich kein Landesthema ist, für Koalitionsverhandlungen zu Bedingungen machen", sagte Thomeczek der Deutschen Presse-Agentur. "Da könnte man sich jetzt aus Sicht der SPD einen schmalen Fuß machen und sagen, es sollen sowieso keine Raketen nach Brandenburg kommen", sagte der Wissenschaftler der Universität Potsdam. "Aber bei dem, was wir öffentlich vernehmen vom BSW und so wie sich die SPD positioniert, die sehr ambivalent gerade bei dem Thema Waffenlieferung ist, gibt es da die größten Diskrepanzen."

Amira Mohamed Ali, Robert Crumbach und Christian Posselt kommen zu einer Pressekonferenz zur gestrigen Landtagswahl in Brandenburg. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Die Blackbox im Landtag

Das BSW hat es in den Brandenburger Landtag geschafft. Und wie! Das Bündnis ist so groß, dass die SPD zur Regierungsbildung an ihr nicht vorbeikommt. Bleibt nur die Frage: Was will die Partei überhaupt? Von Hasan Gökkaya und Oliver Noffkemehr

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) strebt nach der Landtagswahl Sondierungsgespräche mit dem BSW und der CDU an. Möglich ist nach der Wahl eine Koalition aus SPD und BSW - diese hätte auch ohne die CDU eine Mehrheit. Für SPD und CDU allein reicht es nicht.
 
Das BSW fordert als Bedingung für eine Regierungsbeteiligung in Brandenburg ein deutliches Signal, dass Deutschland diplomatische Beziehungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs ergreift.

8:34 Uhr: Wer neu im Landtag ist und wer seinen Platz verliert
 
88 Sitze hat der künftige Brandenburger Landtag. Nach der Wahl fliegen drei Parteien aus dem Parlament, eine Partei kommt neu hinzu, zwei Fraktionen vergrößern sich. Wir haben alle neuen und alten Abgeordneten hier aufgelistet.

Montag, 23.09.2024

Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg am 23.09.2024. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
SPD bietet CDU und BSW Sondierungsgespräche an

Nach ihrem Wahlsieg in Brandenburg lädt die SPD nun BSW und CDU zu Sondierungsgesprächen ein. Doch die dürften schwierig werden: Die CDU liebäugelt mit der Oppositionsrolle, das BSW stellt bereits konkrete Bedingungen.mehr

21:10 Uhr: BSW offen für Sondierungen mit SPD

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wird Sondierungsgespräche mit der SPD führen. Das sagte Spitzenkandidat Robert Crumbach am Abend im rbb Fernsehen. Ob es auch Gespräche mit der CDU geben werde, könne er noch nicht sagen. Crumbach bekräftigte die BSW-Position, die Ablehnung einer Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland müsse sich im Koalitionsvertrag finden. "Dass wir das in Brandenburg nicht entscheiden, ist gar nicht die Frage. Aber es muss schon ein deutliches Signal sein."
 
Zuvor hatte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betont, dass im Koalitionsvertrag nicht festgelegt werden könne, was in Brandenburg nicht zu entscheiden sei. "Wir haben nicht das Verteidigungsministerium in Brandenburg und wir haben nicht das Außenministerium."

20:17 Uhr: CDU-Landesvorsitzender Redmann übersteht Vertrauensfrage
 
Trotz der Niederlage der CDU bei der Landtagswahl in Brandenburg hat sich der Parteivorstand hinter den Vorsitzenden und Spitzenkandidaten Jan Redmann gestellt. Das Gremium sprach Redmann auf einer Sitzung am Abend fast geschlossen das Vertrauen aus; es gab nur eine Stimmenthaltung. Redmann sagte im Anschluss, er habe die Vertrauensfrage gestellt; denn für seine weitere Arbeit sei es wichtig zu wissen, ob die Landes-CDU hinter ihm steht.

19:13 Uhr: SPD lädt BSW und CDU zu Sondierungsgesprächen ein
 
Die erstplatzierte SPD lädt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU zu Sondierungsgesprächen ein. Dies habe der SPD-Landesvorstand am Montagabend in Potsdam beschlossen, teilte der Generalsekretär der Brandenburger SPD, David Kolesnyk, mit. Ein erstes Gespräch könne Ende dieser Woche stattfinden, ergänzte er. Ein Termin stand demnach noch nicht fest. Die Koalitionsoptionen sind begrenzt. Da SPD und CDU zusammen nicht genug Sitze für eine Zweierkoalition haben und die SPD eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt, bleibt nur ein Bündnis aus SPD und BSW.

17:14 Uhr: Verein "Mehr Demokratie" will taktisches Wählen verringern

Der Verein "Mehr Demokratie" hält nach der Landtagswahl Wahlrechtsänderungen für nötig, um taktisches Wählen zu begrenzen. Aufrufe zum taktischen Wählen seien oft ein Anzeichen dafür, dass etwas mit dem Wahlsystem nicht in Ordnung sei, teilte der Sprecher des Landesverbands von Mehr Demokratie, Oliver Wiedmann, mit. "Eigentlich sollten Wählerinnen und Wähler die Parteien wählen können, mit deren Kandidaten und Inhalten sie die größten Überschneidungen haben."

Jan Redmann (l), Landesvorsitzender der CDU in Brandenburg und Spitzenkandidat und Dietmar Woidke, Ministerpräsident und Vorsitzender der SPD in Brandenburg, verlassen ein TV-Studio am 22.09.2024.(Quelle: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka)
Parteien kritisieren Woidke-Strategie - CDU sieht für sich keinen Regierungsauftrag

Mit knappem Vorsprung hat SPD-Ministerpräsident Woidke die Wahl in Brandenburg gewonnen. Leicht werden die kommenden Wochen für ihn aber nicht, es stehen schwierige Gespräche an. Die CDU sieht sich schon mal nicht in der Pflicht.mehr

Nach Ansicht von "Mehr Demokratie" könnte dem taktischen Wählen etwa durch eine Absenkung der Fünf-Prozent- auf eine Drei-Prozent-Hürde entgegengewirkt werden. Der Verein möchte auch verhindern, dass "viele Wählerstimmen unter den Tisch fallen". Grüne, Linke und BVB/Freie Wähler scheiterten nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis an der Fünf-Prozent-Hürde. Bei einer Drei-Prozent-Hürde hingegen hätten Grüne (4,1 Prozent) und Linke (3,0 Prozent) den Einzug in den Landtag geschafft.

16:44 Uhr: BSW gewinnt Stimmen vor allem auf Kosten der Linken

Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist aus dem Stand drittstärkste Kraft in Brandenburg geworden. Rund 13,5 Prozent der Wähler gaben ihre Stimmen für die neue Partei ab. Das BSW profitierte vor allem von enttäuschten Linke-Wählern, konnte aber auch viele bisherige Nichtwähler mobilisieren. Mehr dazu können Sie hier lesen.

Symbolbild: Der Plenarsaal des Brandenburger Landtages. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Was bedeutet eine Sperrminorität im Landtag?

Die AfD wird im kommenden Landtag mehr als ein Drittel der Abgeordneten stellen. Damit hält sie eine Sperrminorität. Politik machen lässt sich damit kaum. Denn dieser Mechanismus schützt etwas, das von vielen Rechtspopulisten kritisch betrachtet wird. Von Oliver Noffkemehr

15:43 Uhr: Was eine Sperrminorität im Landtag bedeutet

Die AfD wird im kommenden Landtag mehr als ein Drittel der Abgeordneten stellen. Damit hält sie eine Sperrminorität - und kann so Entscheidungen blockieren, bei denen eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Was eine Sperrminorität im Landtag konkret bedeutet, können Sie hier nachlesen.

15:37 Uhr: FDP bleibt bei Landtagswahl unter einem Prozent

Das Zweitstimmen-Ergebnis der FDP bei der Brandenburger Landtagswahl von 0,83 Prozent ist das schlechteste Ergebnis der Partei aller Zeiten. Bei keiner bisherigen Bundestags-, Europa- und Landtagswahl haben die Liberalen so wenige Zweitstimmen geholt. Insgesamt 12.462 Menschen wählten die FDP bei der Wahl am Sonntag.
 
Bei der letzten Landtagswahl in Brandenburg 2019 lag die FDP bei den Zweitstimmen noch bei 4,1 Prozent. Der Chef der Bundes-FDP, Christian Lindner, sprach von einem "ernüchternden Wahlergebnis" für seine Partei.

15:23 Uhr: So wanderten die Wähler bei der Landtagwahl

Die Brandenburger Landtagswahl hat in diesem Jahr eine breite Wählerwanderung ausgelöst. Davon hat allen voran das BSW profitiert, aber auch die AfD und die SPD erhielten viele Stimmen von Wählerinnen und Wählern, die vor fünf Jahren noch für andere Parteien - oder überhaupt nicht abgestimmt hatten.
 
Die Linke und die Grünen, die beide nicht mehr im Landtag vertreten sein werden, haben die meisten Wähler an andere Parteien verloren. BVB/Freie Wähler haben zwar einige neue Wähler hinzugewonnen, aber erheblich mehr an andere Parteien verloren.

Wählerwanderung SPD. (Quelle: infratest dimap)

wählerwanderung spd

15:15 Uhr: BSW will bei Regierungsbeteiligung "keine leichtfertigen Entscheidungen treffen"

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will sich noch nicht festlegen, ob es eine Regierungsbeteiligung in Brandenburg anstrebt. Man werde "keine leichtfertigen Entscheidungen treffen", sagte BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach. Parteiintern würden am Mittwoch Gespräche geführt.
 
Das Wahlergebnis sei nicht einfach, sagte Crumbach weiter. "Es kann auch funktionieren, dass es beispielsweise eine Minderheitenregierung gibt mit nur 44 Stimmen." Als wichtige Themen nannte er, Krankenhausschließungen zu vermeiden sowie die Bildung und die Leistungen der Schüler zu verbessern. Es gehe darum eine "deutlich, deutlich, deutlich andere Politik" zu machen.
 
BSW-Bundeschefin Amira Mohamed Ali bekräftigte die Forderung, dass sich eine künftige Landesregierung auch für einen Kurswechsel in der Ukraine-Politik und gegen eine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen positionieren müsse. Das müsse einen Widerhall im Koalitionsvertrag finden. Das BSW ist bei der Landtagswahl am Sonntag mit 13,5 Prozent drittstärkste Kraft geworden.

14:25 Uhr: Höchste und niedrigste Wahlbeteiligung in Potsdam-Mittelmark

Die Wahlbeteiligung war dieses Mal so hoch wie noch nie in der Geschichte des Bundeslandes Brandenburg. 72,9 Prozent der Wahlberechtigten stimmten bei der Landtagswahl ab. Am höchsten war die Beteiligung in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark), hier wählten 84,4 Prozent der wahlberechtigen Einwohner (2019: 78,6). In der Gemeinde Gräben - ebenfalls im Kreis Potsdam-Mittelmark - gab es die geringste Wahlbeteiligung: Hier gaben 38,2 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab.

13:41 Uhr: Einige Erkenntnisse aus der Landtagswahl

13:35 Uhr: Weniger Frauen im neuen Landtag

Im brandenburgischen Landtag sind künftig weniger Frauen vertreten. Über Direktmandate und Listenplätze seien insgesamt 26 Frauen in das 88-köpfige Parlament gewählt worden, sagte der Leiter des Statistikamtes, Jörg Fidorra, am Montag in Potsdam.
 
Zehn der 44 Direktmandate gingen demnach an Frauen. 16 Frauen wurden bei der Wahl am Sonntag über die Landeslisten der vier im künftigen Landtag vertretenen Parteien gewählt. Bei der vorangegangenen Landtagswahl 2019 gingen insgesamt 28 Mandate an Frauen. Aufgrund von Veränderungen bei den Abgeordneten gehörten dem Landtag zuletzt 32 Frauen an.
 
Die meisten weiblichen Abgeordneten stellt dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge die SPD, die künftig mit 15 Frauen im Landtag vertreten ist. AfD und CDU stellen künftig jeweils vier weibliche Abgeordnete, das BSW drei

13:26 Uhr: So geht es nach der Landtagswahl weiter

Der neu gewählte Landtag hat nun maximal 30 Tage Zeit, um zu seiner ersten Sitzung zusammenzukommen. Welche Regeln und Fristen die gewählten Politiker jetzt beachten müssen, können Sie hier nachlesen.

Symbolbild: Die Landesflagge mit dem roten Brandenburger Adler weht auf dem Hauptgebäude des Brandenburger Landtages. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
So geht es nach der Landtagswahl in Brandenburg weiter

Erst wird gewählt, dann beginnt die nächste spannende Phase: Das neue Brandenburger Parlament muss erstmals zusammenkommen, Koalitionsverhandlungen müssen geführt und ein Ministerpräsident gewählt werden - ein Fahrplan. Von Hasan Gökkayamehr

13:08 Uhr: CDU leitet aus Wahlergebnis keinen Regierungsauftrag ab

Nach der Landtagswahl in Brandenburg sieht die CDU ihre Rolle offenbar in der Opposition. "Für uns gibt es keinen Regierungsauftrag", sagte CDU-Landesgeneralsekretär Gordon Hoffmann am Montag in Potsdam vor Journalisten.
 
Zu etwaigen Sondierungsgesprächen mit der SPD um Ministerpräsident Dietmar Woidke äußerte er sich betont zurückhaltend: "Ich weiß nicht, was wir in diesen Gesprächen besprechen sollen." Und: "Für uns ist klar, dass diese Gespräche jetzt zwischen SPD und BSW stattfinden sollten", sagte Hoffmann. Diese hätten zusammen eine Mehrheit.

Friedrich Merz (l), Vorsitzender der CDU, und Jan Redmann, Landesvorsitzender der CDU in Brandenburg und Spitzenkandidat, setzen sich am 23.09.2024 bei einer Sitzung des Bundesvorstandes der CDU. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)

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12:55 Uhr: So reagieren einige Brandenburger Parteien auf die Wahlergebnisse

SPD-Generalsekretär David Kolesnik: "Wir werden entschieden Hass, Hetze und Lügen der AfD entgegentreten und die Zivilgesellschaft stärken. (…) Heute Abend tagt der Landesvorstand. Wir werden ihm Sondierungen mit CDU und BSW empfehlen und gehen davon aus, dass noch in dieser Woche erste Gespräche geführt werden."
 
AfD-Landes- und Fraktionschef Hans-Christoph Berndt: "Wir haben ein nahezu vollkommenes Wahlergebnis und beinahe besser abgeschnitten, als ich erwartet habe. (…) Woidke und seine Partei sind Angstmacher – wir sind Hoffnungsmacher. Eigentlich müsste Dietmar Woidke zurücktreten, weil er in seinem Wahlkreis gegen unseren Kandidaten verloren hat."
 
Stefan Roth, BSW-Landesvorstand: "Das ist ein Erfolg mit Schattenseiten, weil die Strategie der SPD dazu geführt hat, dass die AfD profitierte. Eine solche Polarisierung kann nicht das Rezept für die Zukunft in Brandenburg sein".
 
Gordon Hoffmann, CDU-Generalsekretär: "Das ist ein bitterer Tag, ein schlechtes Ergebnis. Die Polarisierung zwischen Woidke und AfD hat dazu geführt, dass nicht nur die SPD, sondern auch die AfD ausmobilisiert wurde, alle Parteien in der politischen Mitte mussten Stimmen abgegeben zugunsten der SPD".
 
Benjamin Raschke, Grünen-Landeschef: "Bei uns herrscht Ernüchterung und Entschlossenheit. Wir werden eine starke außerparlamentarische Opposition sein. Die SPD-Strategie ist aufgegangen, es bleibt die Frage: war es das wert? Der Preis war viel zu hoch".
 
Matthias Stefke, BVB/Freie Wähler: "Der Woidke-Tsunami hat alle kleinen Parteien aus dem Landtag gespült. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir werden die weitere Entwicklung beobachten und sind hinsichtlich der Regierungsbildung ein Stück weit besorgt".
 
Katharina Slanina, Linke-Landeschefin: "Das war ein sehr bitterer Abend, seit 1990 waren wir im Landtag vertreten, ab heute nicht mehr. Wir haben uns immer für soziale Gerechtigkeit eingesetzt, diese Politik wird jetzt nicht mehr im Mittelpunkt stehen. (…) Wir sehen die Demokratie in höchster Gefahr".

12:47 Uhr: So schneidet die AfD in Landkreisen, Wahlkreisen und Gemeinden ab

12:00 Uhr: So schneidet die SPD in Landkreisen, Wahlkreisen und Gemeinden ab

11:39 Uhr: AfD freut sich über Ausscheiden der Grünen

Die AfD freut sich nach der Landtagswahl in Brandenburg nicht nur über den eigenen Stimmenzuwachs, sondern auch über das schlechte Abschneiden einiger Mitbewerber. Der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla sagte in Berlin am Montag, es sei aus seiner Sicht gut, "dass die Grünen als gefährlichste Partei Deutschlands nicht mehr im Landtag sind".
 
Der Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg, Hans-Christoph Berndt, sagte, es sei ein Verdienst der AfD, dass die "Deutschlandhasser von den Grünen und den Linken" nicht im neuen Landtag in Potsdam vertreten seien.
 
Die Co-Vorsitzende, Alice Weidel, sagte mit Blick auf die nächste Bundestagswahl, sie glaube, "dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir Kurs halten müssen". Das Konzept der "Brandmauer" gegen die AfD werde dauerhaft nicht funktionieren.

11:30 Uhr: Vorläufige Ergebnisse der Parteien und Bündnisse der Wahl

Landtagswahl Brandenburg 2

Landtagswahl Brandenburg 2

10:35 Uhr: Gedenkstätten-Direktor besorgt über Ansichten junger Wähler

Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, sieht im Ergebnis der Landtagswahl auch Folgen für die Ausrichtung der Gedenkstättenarbeit. "Wir müssen uns Gedanken machen, ob wir in ausreichendem Maße jungen Menschen erreichen mit dem, was wir tun. Das muss man auch infrage stellen", sagte der Historiker der Deutschen Presse-Agentur.
 
"Vielleicht war ich mir zu sicher, dass die Botschaft, die von der Auseinandersetzung mit nationalsozialistischen Verbrechen ausgeht, einigermaßen klar ist", so Drecoll weiter. Es reiche nicht, auf die Verbrechen der Nationalsozialisten zu verweisen, sondern es gehe künftig auch darum, noch stärker die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vermitteln.
 
Mit 31 Prozent war die AfD bei den 16- bis 24-jährigen Wählern klar stärkste Kraft bei der Landtagswahl.

10:16 Uhr: Grünen-Politikerin Kathrin Göring-Eckardt zum Wahlergebnis

Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt will, dass ihre Partei die Sorgen und Nöte der Menschen auf dem Land mehr in den Blick nimmt. Darauf müsse es vernünftige Antworten geben, sagte die Bundestagsvizepräsidentin im Deutschlandfunk.

9:53 Uhr: So viel Gewicht hatten die Kandidaten bei der Wahl von SPD, AfD, BSW und CDU

Grafik: Landtagswahl Brandenburg Kandidatenfaktor. (Quelle: infratest dimap/rbb24)

Kandidatenfaktor Landtagswahl Brandenburg 2024

9:02 Uhr: BSW will Gespräche von SPD und CDU abwarten

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei einer Regierungsbildung in Brandenburg zunächst die Gespräche zwischen SPD und CDU abwarten. "Das sollen die mal machen", sagte BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach im Deutschlandfunk. Für eine Beteiligung des BSW an einer Koalition sei ein neuer Politik-Stil notwendig, man müsse "mehr auf die Menschen zugehen und auf sie hören", sagte der ehemalige SPD-Politiker bei WDR5.
 
Schwerpunkt für seine Partei seien in Brandenburg die Themen Bildungspolitik, Kommunalfinanzen und die Friedenspolitik, darunter auch ein Nein zur Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Allerdings wolle er auch keine Voraussagen treffen. "Ich habe gelernt, Verhandlungsergebnisse nicht vorwegzunehmen." Mit der AfD sehe er "überhaupt keine Basis für Zusammenarbeit", allerdings werde das BSW vernünftigen Anträgen der AfD im Landtag "natürlich zustimmen", sagte Crumbach bei WDR5.
 
 

8:47 Uhr: Wer wählte wen?

8:24 Uhr: Regierungsbeteiligung von CDU noch offen

Der CDU-Landesvorsitzende Jan Redmann sagte rbb24 Inforadio, man werde selbstverständlich mit den demokratischen Parteien reden. Klar sei aber, dass SPD und CDU zusammen keine Mehrheit im Landtag haben. Ob sich seine Partei an einem Dreierbündnis mit SPD und BSW beteiligt, ließ er offen.

Landtag, Wahlabend zur Landtagswahl in Brandenburg: BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach, CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann, Ministerpräsident Dietmar Woidke, SPD, im Wahlstudio der ARD am 22.09.2024. (Quelle: picture alliance / dts-Agentur )

Robert Crumbach Jan Redmann Dietmar Woidke 484353835

7:53 Uhr: Möglichst zügig Koalitionsgespräch zwischen SPD, CDU und BSW

Die Brandenburger SPD will nach der Landtagswahl schnell Sondierungsgespräche mit CDU und BSW führen. Fraktionschef Keller hat im rbb24 Inforadio angekündigt, dass die Gespräche möglicherweise schon in dieser Woche beginnen könnten. Entscheidend sei vor allem die Frage, mit welchen Inhalten das Bündnis Sahra Wagenknecht in die Sondierungen geht. "Der Maßstab wird sein, dass wir eine gute und stabile Regierung für das Land Brandenburg hinbekommen", so Keller.

7:49 Uhr: Kühnert fordert FDP-Entscheidung über Zukunft in der Ampel

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat von der FDP-Spitze nach deren Beratungen über das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg klare Aussagen zur Zukunft der Ampel-Koalition im Bund gefordert. "Für uns wäre wichtig, dass es danach auch ein klares Wort gibt", sagte Kühnert im ARD-"Morgenmagazin" mit Blick auf die Gremiensitzungen der Liberalen am Montag. Es sei nun Aufgabe der FDP-Spitze, eine Klärung herbeizuführen.
 
Die FDP hatte bei der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag nur noch 0,8 Prozent der Stimmen geholt. In der Folge gab es aus den Reihen der Liberalen Forderungen und Spekulationen bezüglich eines möglichen Ausstiegs aus der Ampel-Koalition im Bund. Kühnert sagte, an diesem Montag werde sich zeigen, wie es weitergeht. "Ich gehe davon aus, die Zusammenarbeit in der Ampel geht weiter." Die SPD jedenfalls sei "wild entschlossen", mit der Koalition über die Ziellinie zu gehen, also bis zum Ende der Legislaturperiode weiterzumachen.

7:16 Uhr: Abschiebe-Lied auf AfD-Wahlparty

Mehrere AfD-Anhänger haben offenbar am Sonntagabend auf der AfD-Wahlparty in einem Potsdamer Gasthof ein Lied zum Thema Abschiebungen zur Melodie von "Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht" der Band Die Atzen gesungen. Der ehemalige Grünen-Politiker Volker Beck machte die Brandenburger Polizei auf X auf ein Video mit entsprechenden Inhalten aufmerksam. Er hat eigenen Angaben zufolge Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet. Die Polizei gab an, den Fall zu prüfen.

Bei der AfD Wahlparty in Potsdam-Marquardt wurde ein Lied zum Thema Abschiebungen gesungen. (Quelle: TNN)
AfD-Anhänger singen in Potsdam "Wir schieben sie alle ab" - Anzeige erstattet

Auf der AfD-Wahlparty in Potsdam haben am Sonntagabend Teilnehmer lautstark von massenhaften Abschiebungen gesungen. Dagegen ist inzwischen eine Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet worden. Die Polizei geht der Sache nach.mehr

6:51 Uhr: So reagieren Berliner Politiker auf die Wahl

"Eine starke Persönlichkeit wie Dietmar Woidke hat zusammen mit einem guten Programm gezogen", sagte die Berliner SPD-Vorsitzende Nicola Böcker-Giannini zum Sieg der SPD bei der Landtagswahl. Nun müsse man sich auch in Berlin daran machen, ein starkes Programm zu erarbeiten.
 
"Wir kratzen an der 30 Prozent-Marke, das war das Ziel", so die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker über die die Ergebnisse ihrer Partei bei der Landtagswahl.
 
"Wir sehen ja, dass die Bevölkerung das Angebot, das die BSW unterbreitet, annimmt. Für den Parteiaufbau in Berlin und überall in Deutschland ist das natürlich ein toller Rückenwind", sagte der Berliner BSW-Vorsitzende Alexander King.
 
Die CDU werte den Sieg der SPD in Brandenburg als persönliche Leistung von Dietmar Woidke und man müsse nun Abstand gewinnen zum schlechten CDU-Ergebnis, sagte Berliner CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein. Das hätte mit der Berliner Landesregierung wenig zu tun.

6:42 Uhr: Höchste Wahlbeteiligung seit der Wende

6:25 Uhr: Grüne enttäuscht über "Horror-Landtag"

Die Brandenburger Grünen haben sich nach dem Aus für den künftigen Landtag besorgt gezeigt. "Da ist natürlich Enttäuschung - aber auch Entschlossenheit. Wir haben jetzt wirklich den Horror-Landtag, vor dem wir gewarnt haben", sagte Grünen-Spitzenkandidat Benjamin Raschke der Deutschen Presse-Agentur. "Da gibt es keine progressive Kraft, die für soziale Gerechtigkeit, für Umwelt- und Klimaschutz steht."
 
Der bisherige Grünen-Fraktionschef kündigte an, dass seine Partei auch außerhalb des Parlaments hörbar sein will. "Wir sind entschlossen, eine starke außerparlamentarische Opposition zu sein", sagte Raschke. "Auch für mich als Bürger dieses Landes ist es erschreckend, dass der Sieg von Herrn Woidke in Wirklichkeit ein Pyrrhus-Sieg ist, dass der rechte Rand und der Populismus gestärkt sind und die Mitte verloren hat."

Benjamin Raschke, Spitzenkandidat von Bündnis 90/ Die Grünen in Brandenburg, reagiert bei der Wahlparty der Grünen. (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)

urn:newsml:dpa.com:20090101:240922-911-013464

04:22 Uhr: Bundesparteien beraten über Ausgang der Brandenburg-Wahl

Nach der Landtagswahl in Brandenburg beraten die Bundesparteien am Montag in Berlin über den Ausgang und mögliche Folgen. Im Anschluss informieren sie dann jeweils die Öffentlichkeit. Den Anfang macht am Vormittag die AfD mit einer Pressekonferenz (10 Uhr), anschließend folgen die FDP (11:30 Uhr), der Wahlsieger SPD (11:45 Uhr) sowie das BSW (12 Uhr). CDU und Linke haben ihre Pressekonferenzen für 13 Uhr, die Grünen für 14 Uhr angekündigt.

In der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam ist eine Pressekonferenz mit Spitzenkandidaten und Generalsekretären der Landesparteien geplant (11 Uhr).

01:45 Uhr: Politologe Faas erwartet schwierige Regierungsbildung

Nach der Landtagswahl in Brandenburg erwartet der Parteienforscher Thorsten Faas von der Freien Universität Berlin eine schwierige Regierungsbildung. Zwar habe die SPD mit ihrem beliebten Ministerpräsidenten Dietmar Woidke auf der Zielgeraden ein starkes Ergebnis eingefahren, doch hätte die SPD im Landtag nur mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht eine Mehrheit ohne die AfD. "Das ist schwierig, das ist alles nicht erprobt", sagte Faas der Deutschen Presse Agentur. "Es ist nicht gesichert, dass das eine reibungslos funktionierende Koalition wird", so der Forscher.

Symbolbild: Landesflagge mit dem roten Brandenburger Adler weht auf dem Dach des Brandenburger Landtags. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Das bedeuten Sperrminorität, Grundmandatsklausel und Überhangmandat

Bei der Brandenburg-Wahl kommt es auch auf einige spezielle Begriffe an. Was sie bedeuten, erklärt sich nicht unbedingt von selbst: Hier erklären wir, was Sperrminorität, Grundmandatsklausel und Überhangmandat bedeuten.mehr

Im Parteiensystem verschiebe sich gerade etwas, sagte er. Die AfD und das BSW, die beide bei der Wahl stark zulegten, präsentierten sich übereinstimmend als "etwas anderes" als die sogenannten etablierten Parteien. "Dieses populistische Element teilen sie."
 
Dass die AfD mehr als ein Drittel der Mandate und damit eine Sperrminorität errang, wertete Faas als bedeutsam. Damit könne die Partei künftig zum Beispiel die Auflösung des Landtags oder die Wahl von Verfassungsrichtern blockieren. "Das sind keine Alltagsfragen, aber man kann das nicht abtun als etwas, was keine Rolle spielt", sagte der Politikwissenschaftler.

Auch den hohen Anteil von jungen Wählern der AfD müsse man "sehr ernst nehmen". Allerdings zeige sich im Wahlverhalten junger Leute auch, dass sie oft nach allen Richtungen offen seien - die SPD sei bei ihnen immerhin die Nummer zwei.

00:23 Uhr: AfD erreicht Sperrminorität im Brandenburger Landtag

Die AfD hat bei der Landtagswahl in Brandenburg mehr als ein Drittel der Mandate errungen und damit eine Sperrminorität im Landesparlament erreicht. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis kommt die Rechtsaußenpartei auf 30 von 88 Sitzen.
 
Damit kann die AfD Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Auch Verfassungsänderungen sind nur mit einer solchen qualifizierten Mehrheit möglich.
 
Vor drei Wochen hatte die AfD bereits bei der Landtagswahl in Thüringen eine Sperrminorität errungen. In Sachsen hatte sie die Marke knapp verpasst.

Sonntag, 22.09.2024

Woidke Reaktion auf die ersten Hochrechnungen bei der Landtagswahl in Brandenburg. (Quelle: dpa/Schreiber)
So lief die Wahl in Brandenburg

Rund 2,1 Millionen Menschen waren am Sonntag zur Landtagswahl in Brandenburg aufgerufen. Die SPD wurde nach Hochrechnungen stärkste Kraft. Freude und Frust gab es am Abend bei den Parteien auf den Wahlpartys in Potsdam.mehr

23:41 Uhr: Wohl keine Überhangs- und Ausgleichsmandate

Der künftige Brandenburger Landtag wird aller Voraussicht nach weder Überhang-, noch Ausgleichsmandate enthalten. Die Mindestgröße von 88 Sitzen wird laut vorläufigem Endergebnis nicht überschritten. Sollte sich das Ergebnis endgültig bestätigen, stehen der AfD nach Zweitstimmenergebnis 30 Mandate zu.
 
25 davon wird sie über die Direktmandate besetzen, da sie entsprechend viele Wahlkreise über die Erststimmen gewonnen hat. Überhangmandate entstehen hingegen, wenn eine Partei mehr Direktmandate holt, als ihr nach dem Ergebnis der Zweitstimmen zustehen.
 
Bei Landtagswahlen in Brandenburg gilt zudem: Erhält eine Partei drei oder mehr Überhangmandate, muss dies ausgeglichen werden. Die anderen Parteien im Landtag erhalten dann sogenannte Ausgleichsmandate. Auf diese Weise soll eine Verzerrung der Kräfteverhältnisse im Parlament verhindert werden.

23:24 Uhr: Vorläufiges Ergebnis steht - SPD gewinnt Wahl in Brandenburg

Alle Stimmen der Brandenburger Landtagswahl sind ausgezählt. Die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke erzielt nach Angaben der Landeswahlleitung 30,9 Prozent. Die AfD kommt auf 29,2 Prozent. Auf Rang drei landet das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13,5 Prozent, die CDU erzielte nur 12,1 Prozent, das bisher schlechteste Ergebnis bei Landtagswahlen Brandenburg.
 
Grüne, Linke, BVB/Freie Wähler und FDP scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde und gewannen auch kein einziges Direktmandat, das ihnen zum Einzug in den Landtag verholfen hätte. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,9 Prozent so hoch wie noch nie bei Landtagswahlen in Brandenburg.

Landtagswahl-2024 in Brandenburg: Endergebnis. (Quelle: infratest dimap)

Landtagswahl Brandenburg 2024 Endergebnis

23:02 Uhr: Scholz äußert sich knapp zu Wahlergebnis

Am Rande eines Besuchs in New York hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) knapp zu den Wahlergebnissen in Brandenburg geäußert. "Ist doch super, dass wir gewonnen haben", sagte er. "Ich habe es gespürt, dass da was passiert." Scholz darf durch den knappen Wahlsieg nach den Niederlagen zuletzt in Thüringen und Sachsen auf leichten Rückenwind für den Wahlkampf im Bund hoffen. SPD-Chef Lars Klingbeil und auch Spitzenkandidat Woidke stellten sich angesichts des Erfolgs hinter Scholz als Kanzlerkandidaten.

22:57 Uhr: Grüne verlieren in neuer Hochrechnung weiter, SPD-Vorsprung leicht vergrößert

Grafik: Landtagswahl Brandenburg, Hochrechnung 22.09., 22:57 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

Landtagswahl Hochrechnung 22:57

Dietmar Woidke, Ministerpräsdident und Vorsitzender der SPD in Brandenburg, wird am Wahlabend im Landtagsgebäude vor einer Wahlsendung geschminkt. (Quelle: dpa/Sommer)
Alles auf Woidke? Auf Dauer zu wenig gegen die AfD

Die SPD hat die Wahl zum persönlichen Zweikampf "Woidke gegen die AfD" erklärt – und gewonnen. Der Sieg geht allerdings vor allem auf Kosten ihrer bisherigen Koalitionspartner. Eine nachhaltige Strategie, um die AfD in Schach zu halten, ist das nicht, kommentiert Christoph Hölschermehr

22:30 Uhr: Analyse zur Linke nach der Landtagswahl: Zerschreddert
 
Erstmals wird es einen ostdeutschen Landtag ohne die Linke geben. Spitzenkandidat Sebastian Walter sagte im rbb, die Partei sei in Brandenburg zerschreddert worden. Eine Einschätzung so brutal wie korrekt, wie die Wählerwanderung zeigt. Eine Analyse von Hasan Gökkaya und Oliver Noffke

22:27 Uhr: Woidke und Redmann brauchen zum Regieren das BSW
 
Brandenburg wird seit 34 Jahren von der SPD regiert - mit wechselnden Koalitionspartnern. Nach der Landtagswahl zeichnet sich ab, dass die SPD und CDU zum Regieren das BSW brauchen - trotz inhaltlicher Differenzen. Mehr lesen Sie hier.

22:02 Uhr: Sperrminorität der AfD zeichnet sich ab
 
Bei der Landtagswahl in Brandenburg zeichnet sich laut Hochrechnungen eine Sperrminorität der AfD im Landesparlament ab. Nach den aktuellen Zahlen von ARD und ZDF kommt die Rechtsaußenpartei auf 30 Sitze. Zu vergeben sind im Potsdamer Landtag üblicherweise 88 Mandate. Viele Direktmandate können aber noch zu Überhang- und Ausgleichsmandaten und damit zu einer Vergrößerung des Landtags führen. Maximal gibt es dort 110 Sitze.
 
Erreicht die AfD mehr als ein Drittel der Mandate, kann sie im Landesparlament Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Auch Verfassungsänderungen sind nur mit einer solchen qualifizierten Mehrheit möglich. Vor drei Wochen hatte die AfD bereits bei der Landtagswahl in Thüringen eine Sperrminorität errungen.

Eine Parteianhängerin trägt einen Pappaufsteller mit dem Konterfei von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) durch das Atrium der SPD-Wahlparty. (Quelle: dpa/Nietfeld)
Woidke verpasst Verteidigung seines Direktmandats um sieben Stimmen

Dietmar Woidke kassiert in seinem Wahlkreis eine äußerst knappe Niederlage gegen die AfD. Auch andere Spitzenkandidaten können sich nicht durchsetzen. Nur AfD-Spitzenkandidat Christoph Berndt kann ein Direktmandat erringen.mehr

21:57 Uhr: Spitzenkandidaten verlieren Direktmandate  

  • Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke hat bei der Landtagswahl sein Direktmandat mit einem denkbar knappen Rückstand verloren. Der 62-Jährige bekam in seinem Wahlkreis Spree-Neiße I genau wie AfD-Bewerber Steffen Kubitzki 41,5 Prozent der Erststimmen, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Kubitzki erhielt 11.562 Erststimmen und damit sieben mehr als Woidke.
  • Der Brandenburger AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt hat das Direktmandat in seinem Wahlkreis dagegen gewonnen. Er landete vor der SDP-Kandidatin Nadine Graßmel.
  • Der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Péter Vida, hat sein Direktmandat nicht verteidigen können. Vida kam im Wahlkreis Barnim II hinter dem AfD-Direktkandidaten Steffen John und der SPD-Bewerberin Martina Schmidt nur auf den dritten Platz.
  • Der Brandenburger CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann hat in seinem Wahlkreis Ostprignitz-Ruppin I das Direktmandat ebenfalls verpasst. Verteidigt wurde es von Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD). Auf dem zweiten Platz bei den Erststimmen lag in dem Wahlkreis der AfD-Kandidat Henry Preuß.

21:50 Uhr: Landtag wohl ohne Grüne
 
Die Grünen haben kaum noch Chancen auf einen Wiedereinzug in den Brandenburger Landtag. Die Grünen-Politikerin Marie Schäffer verliert ihr Direktmandat im Wahlkreis Potsdam I - sie unterliegt der SPD-Politikerin Manja Schüle. Die Grünen hatten vor allem deswegen auf das Direktmandat gehofft, weil es ihnen auch bei einem Verfehlen der Fünf-Prozent-Hürde einen Einzug ins Parlament mit ihrem landesweiten Wahlergebnis ermöglicht hätte. Doch laut ARD-Hochrechnung von 21:45 Uhr kommen die Grünen auf lediglich 4,2 Prozent.

Grafik: Landtagswahl Brandenburg, Hochrechnung 22.09., 21:45 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

Landtagswahl Hochrechnung 21:45

21:39 Uhr: Kommentar zum Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg

Die SPD hat die Wahl zum persönlichen Zweikampf "Woidke gegen die AfD" erklärt – und gewonnen. Der Sieg geht allerdings vor allem auf Kosten ihrer bisherigen Koalitionspartner. Eine nachhaltige Strategie, um die AfD in Schach zu halten, sei das nicht, schreibt Christoph Hölscher aus der landespolitischen Redaktion des rbb in seinem Kommentar zum Ergebnis der Wahl in Brandenburg.

21:16 Uhr: AfD-Anhänger singen auf Wahlparty Abschiebe-Lied
 
Mit Beifall und Rufen nach Abschiebungen haben AfD-Anhänger das Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg gefeiert. Mehrere junge AfD-Anhänger stimmten begeistert, lautstark und minutenlang ein Lied zum Thema Abschiebungen an. Zu der Melodie des Songs "Das geht ab (Wir feiern die ganze Nacht)" der Berliner Band Die Atzen sangen sie: "Hey, das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab". Dazu hielten sie auf einer Tafel den Slogan "Millionenfach abschieben" hoch.
 

21:09 Uhr: Grüne verlieren in neuester Hochrechnung, BSW legt zu

Grafik: Landtagswahl Brandenburg, Hochrechnung 22.09., 21:09 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

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20:52 Uhr: Erste Zwischenergebnisse für Wahlkreise
 
Aus den Brandenburger Wahlkreisen gibt es erste Zwischenergebnisse. Hier können Sie sich durch die Grafiken klicken.

20:15 Uhr: Twitch-Sendung "Politik und wir" zur Landtagswahl in Brandenburg
 
Die Sendung "Politik und wir" zur Wahl in Brandenburg können Sie auf rbb24.de im Livestream sehen.

20:00 Uhr: Laut aktueller Hochrechnung fallen die Grünen unter fünf Prozent

Grafik: Landtagswahl Brandenburg, Hochrechnung 22.09., 20:00 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

Landtagswahl 2024 Hochrechnung 20 Uhr

19:57 Uhr: Rentner retten die SPD, AfD bei allen unter 60 vorn
 
Die SPD liegt bei der Brandenburg-Wahl nach den ersten Hochrechnungen knapp vor der AfD. Zu verdanken haben sie das auch den Menschen über 70 Jahren. Die AfD punktet bei den Menschen unter 60 Jahren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Eine Grafik zeigt welche Altersgruppen der SPD die meisten Stimmen gegeben hat. (Quelle: rbb)

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19:30 Uhr: Reaktionen auf die Wahl: Woidke will mit CDU reden - AfD sieht sich als "Partei der Zukunft"
 
Der Brandenburger Ministerpräsident Woidke bezeichnet das Abschneiden der SPD nach den ersten Hochrechnungen als Erfolg. Jubel gibt es auch auf den Wahlpartys von AfD und BSW. CDU-Chef Redmann spricht dagegen von einem "bitteren Abend". Den ganzen Text lesen Sie hier.

Bei der Hochrechnung um 19:09 Uhr liegt das BSW vor der CDU
 
Infos zu möglichen Sitzverteilungen finden Sie hier. Alle bisher veröffentlichten Beiträge zur Wahl finden Sie hier.

Grafik: Landtagswahl Brandenburg, Hochrechnung 22.09., 19:09 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

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Vorläufiges Endergebnis: SPD vor AfD, BSW vor CDU - Grüne, Linke und Freie Wähler raus

Die SPD wird mit fast 31 Prozent erneut stärkste Kraft in Brandenburg - gefolgt von der AfD. Der neue Landtag wird nur aus vier Parteien bestehen, das neu gegründete BSW wird aus dem Stand drittstärkste Partei in Brandenburg.mehr

18:43 Uhr: Fachbegriffe bei der Landtagswahl in Brandenburg einfach erklärt

 
Bei der Brandenburg-Wahl kommt es auch auf einige spezielle Begriffe an. Was sie bedeuten, erklärt sich nicht unbedingt von selbst - dabei sind sie wichtig, um die Wahl zu verstehen. Hier erklären wir, was Grundmandatsklausel, Sperrminorität und Überhangmandat sind.

Bei der zweiten Hochrechnung von 18:46 Uhr gibt es keine großen Veränderungen zur Hochrechnung um 18:24 Uhr
 
Mehr zu den Ergebnissen lesen Sie hier.

Grafik: Landtagswahl Brandenburg Hochrechnung 22.09., 18:46 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

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Erste Reaktionen auf das Ergebnis der Wahl in Brandenburg  

  • SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt sich erfreut über den Sieg über die AfD. "Es war ein hartes Stück Arbeit", sagt Woidke. Ziel sei gewesen, dass "unser Land keinen großen, braunen Stempel bekommt". Das scheine gelungen zu sein. Es seien - "wie so oft in der Geschichte" - Sozialdemokraten, die die Extremisten auf dem Weg zur Macht gestoppt hätten.
  • Die Co-Chefin der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, äußert sich in der ARD sehr zufrieden mit Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg. "Der Osten ist blau", sagt sie mit Blick auf die Farbe ihrer Partei. Nur wegen taktischer Stimmen für Ministerpräsident Dietmar Woidke liege die SPD derzeit vorne.
  • Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann ist enttäuscht von den niedrigen Werten für seine Partei. "Es ist bitterer Abend für uns als CDU", sagte er am Wahlabend. Er habe gemerkt, wie sich in diesem Wahlkampf die Stimmung verändert habe. Den Brandenburgerinnen und Brandenburgern sei "der Schreck in die Glieder gefahren, der Schreck vor unregierbaren Zuständen, auch der Schreck vor einer AfD als stärkste Partei.
 22.09.2024, Brandenburg, Potsdam: Jan Redmann und Dietmar Woidke stehen in einem TV-Studio. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Woidke will mit CDU reden - AfD sieht sich als "Partei der Zukunft"

Der Brandenburger Ministerpräsident Woidke bezeichnet das Abschneiden der SPD nach den ersten Hochrechnungen als Erfolg. Jubel gibt es auch auf den Wahlpartys von AfD und BSW. CDU-Chef Redmann spricht dagegen von einem "bitteren Abend".mehr

  • Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sieht sein zweistelliges Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg als Signal, dass es sich als neue Partei etabliert hat. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", sagte Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali in Potsdam.
  • "Der Tag heute ist natürlich eine Zäsur für uns als Linke", sagte Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler. "Zum ersten Mal verpasst die Linke den Einzug in einen ostdeutschen Landtag. Und das ist sehr bitter." Ihre Partei müsse sich neu aufstellen. Sie sei überzeugt, dass die Linkspartei zu retten sei.
  • Brandenburgs Grüne-Spitzenkandidatin Antje Töpfer ist zuversichtlich, dass ihre Partei in den Landtag einzieht. "Es wird sicher ein langer Abend, wir werden lange hier verharren und bangen, aber wir werden es schaffen", sagte sie am Wahlabend. "Wir werden in den Landtag einziehen. Und wir werden das Direktmandat holen."

Der Spitzenkandidat der Freien Wähler bei der Landtagswahl in Brandenburg, Péter Vida, zeigte sich enttäuscht über das Abschneiden seiner Partei. "Wir wollten ein deutlich besseres Ergebnis erringen", sagte er.

18:24 Uhr: SPD laut Hochrechnung knapp vor AfD, BSW und CDU ringen um Platz drei
 
Die SPD wird laut Hochrechnung bei der Landtagswahl in Brandenburg mit mehr als 30 Prozent erneut stärkste Kraft im Landtag - knapp vor der AfD. Die CDU liegt knapp hinter dem neu gegründeten BSW, das aus dem Stand drittstärkste Partei werden könnte. Weitere Infos lesen Sie hier.

Grafik: Landtagswahl Brandenburg - Hochrechnung 22.09., 18:24 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

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18:07 Uhr: Im Wahllokal in Strausberg zählen Wahlhelfende die Stimmzettel aus.

Wahlhelfer zählen am 22.09.2024 die Stimmzettel an einem Wahllokal. (Quelle: rbb/Georg Stefan Russew)

Wahllokal Stimmzettel

Rekord-Wahlbeteiligung
 
74 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger haben laut Prognose bei der Landtagswahl 2024 ihre Stimme abgegeben. Das ist ein Rekord. Noch nie seit 1990 haben sich so viele Bürger und Bürgerinnen an der Wahl beteiligt.
 

  • 1990: 67,1 Prozent
  • 1994: 56,3 Prozent
  • 1999: 54,3 Prozent
  • 2004: 56,4 Prozent
  • 2009: 67,0 Prozent
  • 2014: 47,9 Prozent
  • 2019: 61,3 Prozent
  • 2024: 74 Prozent (vorläufiges Ergebnis)

17.45 Uhr bis 19.30 Uhr: rbb-Sondersendung zur Landtagswahl in Brandenburg
 
Am Wahltag berichten rbb und ARD in der gemeinsamen Wahlsendung ab 17.45 Uhr bis 19.30 Uhr über den Wahlausgang und präsentieren Prognosen, Hochrechnungen und Reaktionen. Die Sendung sehen Sie im Fernsehen oder hier im Livestream.

18:00 Uhr: SPD laut Prognose knapp vor AfD stärkste Kraft, BSW zieht erstmals ein
 
Laut der Prognose für die Landtagswahl 2024 in Brandenburg hat die SPD mit 31,0 Prozent die meisten Stimmen bekommen. Kurz dahinter folgt auf Platz zwei die AfD mit 30,0 Prozent. Die CDU und das BSW liegen beide bei 12 Prozent. Die Grünen kommen laut Prognose auf 5,0 Prozent, die Linke auf 3,0 Prozent. BVB/Freie Wähler erreichen 2,7 Prozent. Weitere Infos lesen Sie hier. Weitere Daten und Grafiken finden Sie hier [tagesschau.de]

Grafik: Prognose - Landtagswahl Brandenburg 2024, 22.09. 18 Uhr. (Quelle: infratest dimap)

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Aktuelle Fotos vom Wahltag in Brandenburg gibt es in unserer Bildergalerie

16:55 Uhr: Demonstration gegen AfD-Wahlparty
 
In Potsdam gibt es am Sonntagnachmittag Protest vor dem Veranstaltungsort der Wahlparty der AfD. In Potsdam-Marquardt haben sich laut Angaben der Polizei und von rbb-Reportern circa 300 Antifa-Mitglieder und 100 Bürgerinnen und Bürger zu einer Gegendemonstration versammelt.

16:23 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung auch im Wahllokal in Wusterhausen/Dosse
 
Im Wahllokal im Wegemuseum in Wusterhausen/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) sind die Wahlhelfer zufrieden. Über 560 Wähler seien gekommen. Laut rbb-Reporter Björn Haase-Wendt würden die Wähler vor allem die Themen Migration und soziale Gerechtigkeit beschäftigen.

Vor dem Wahllokal im Wegemuseum Wusterhausen/Dosse. (OPR - WK4) Die Wahlhelfer sind zufrieden. Über 560 Wähler kamen schon, hohe Beteiligung auch hier. (Quelle: rbb)

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16:21 Uhr: Wagenknecht wegen Krankheit nicht bei Wahlparty in Brandenburg
 
Parteigründerin Sahra Wagenknecht hat wegen einer Erkrankung alle Termine am Sonntag zur Landtagswahl in Brandenburg abgesagt. Das bestätigte eine Sprecherin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Co-Vorsitzende des BSW, Amira Mohamed Ali, werde Wagenknecht bei der Wahlparty und bei Terminen im Potsdamer Landtag vertreten.

14:53 Uhr: Deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei der letzten Wahl bis 14 Uhr
 
Bis 14 Uhr haben in ganz Brandenburg etwa 46,1 Prozent der Wahlberechtigten für die Landtagswahl ihre Stimme abgegeben, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Das sind fast 15 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl um diese Zeit (31,3 Prozent).
 
Die Briefwahlstimmen seien bei dem Zwischenstand noch nicht berücksichtigt worden, hieß es. Die höchste Wahlbeteiligung meldete Potsdam (51,3 Prozent), die niedrigste nannten Brandenburg an der Havel und die Uckermark (beide 40,2 Prozent).

14:45 Uhr Bunte Wahlkulisse in Bad Belzig
 
Manch ein Wahlbüro sieht dröge aus, nicht aber das in der Grundschule Geschwister Scholl in Bad Belzig.

In einem Wahllokal in Brandenburg hängt zur Brandenburgwahl ein Vorhang mit der Aufschrift <<Herzlich Willkommen>>. (Quelle: rbb)

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14:41 Uhr Zwischenstand zur Wahlbeteiligung in Potsdam
 
Stefan Tolkdorf, Wahlleiter der Landeshauptstadt Potsdam gab bekannt, dass in Potsdam um 14 Uhr bereits 34 Prozent der 138.310 aller wahlberechtigten Potsdamerinnen und Potsdamer (also auch jener, die Briefwahlanträge gestellt haben) ihre Stimme abgegeben haben. Bei der letzten Landtagswahl lag die Wahlbeteiligung um 14 Uhr bei 32,7 Prozent. Bei dem Zwischenstand seien die Briefwähler noch nicht berücksichtigt worden, hieß es.
 
Insgesamt hatte es 2019 in Potsdam eine Wahlbeteiligung von 69,3 Prozent gegeben.

Die Brandenburger Landeswahlleitung meldete für Potsdam bis 14 Uhr eine Wahlbeteiligung von 51,3 Prozent. Hier gilt eine andere Berechnungsgrundlage, wie die Landeswahlleitung erklärte: Berechnet werden hier nur jene Wähler, die tatsächlich an der Urne ihre Stimmen abgegeben und keinen Sperrvermerk im Wählerverzeichnis z.B. wegen beantragter Briefwahl haben.

14:32 Uhr Diese kleineren Parteien und Bündnisse stehen zur Wahl
 
Wer sind eigentlich neben den sieben Parteien, die realistische Chancen haben, in den Landtag einzuziehen, die anderen Parteien oder Bündnisse, die heute auf dem Wahlzettel stehen? Einige wie die FDP existieren schon länger, andere wie "Plus" stehen erstmals mit auf der Liste.

14:13 Gute Stimmung im Wahllokal in Bernau
 
Im Wahlbüro 5 in Bernau ist bis Sonntagmittag einiges los, sagt Bärbel Mierau, Mitglied des Wahlvorstands in Bernau dem rbb. "Wir haben schon schlechtere Zeiten erlebt und sind eigentlich zufrieden", so Mierau. Bislang seien alle Wähler nette Leute gewesen und überaus freundlich. "Keine Unruhen", sagt sie.

14:05 Uhr Scholz bespricht sich am Nachmittag mit Parteigenossen
 
Mit Spannung wird erwartet, wie sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) während einer New York-Reise zu den Ergebnissen der Landtagswahl in Brandenburg verhalten wird. Obwohl in Brandenburg nur 3,4 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland ihre Stimme abgeben, wird der Wahl eine große bundespolitische Bedeutung beigemessen.
 
Die Debatte in der Partei, ob Scholz der geeignete Kanzlerkandidat für die nächste Bundestagswahl ist, hat bereits begonnen. Scholz will sich am Sonntagnachmittag deutscher Zeit von New York aus zu den Beratungen des SPD-Präsidiums vor Verkündung der ersten Wahlprognosen zuschalten. Kommentieren will er die Ergebnisse aber erst am Montag um 16.30 Uhr deutscher Zeit.
 
Auch zu früheren Landtagswahlen habe sich der Kanzler am Wahlabend nicht geäußert, heißt es aus seinem Umfeld. Es sei "höchst ungewöhnlich", dass er überhaupt aus dem Ausland eine regionale Wahl kommentiere. Scholz, der in Brandenburgs Hauptstadt Potsdam wohnt, hat seine Stimme bereits per Briefwahl abgegeben.

13:59 Uhr So haben die Spitzenkandidaten ihre Stimme abgegeben - Video auf rbb|24-Instagram

13:47 Uhr Redmann spricht von Zuspitzung des Wahlkampfes zwischen SPD und AfD
 
CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann ist der Ansicht von der Zuspitzung im Wahlkampf hätte vor allem die AfD profitiert. Das bereite ihm Sorgen, sagt er weiter. "Wir müssen uns weniger von taktischen Motiven leiten lassen." Stattdessen sei es wichtig, wieder eine andere Politik zu machen, die für weniger Frustration sorge.
 
Die CDU landete in den letzten Umfragen vor der Wahl mit 14 bis 16 Prozent hinter AfD und SPD - und knapp vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

Symbolbild: Die Landesflagge mit dem roten Brandenburger Adler weht auf dem Hauptgebäude des Brandenburger Landtages. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
So geht es nach der Landtagswahl in Brandenburg weiter

Erst wird gewählt, dann beginnt die nächste spannende Phase: Das neue Brandenburger Parlament muss erstmals zusammenkommen, Koalitionsverhandlungen müssen geführt und ein Ministerpräsident gewählt werden - ein Fahrplan. Von Hasan Gökkayamehr

13:40 Uhr Wie es nach der Wahl im Landtag weiter geht
 
Nach der heutigen Wahl am Sonntag müssen die neu gewählten Abgeordneten den Landtag möglichst schnell wieder in Form bringen. Das Parlament muss sich neu zusammensetzen, Koalitionsgespräche müssen geführt und am Ende ein Ministerpräsident für das Land gewählt werden. Welche genauen Regeln und Fristen es für diese Zeit zu beachten gilt, können Sie hier nachlesen.

13:16 Uhr Eines der kleinsten Wahllokale in Brandenburg
 
In diesem Wahllokal in Oberjünne im Landkreis Potsdam-Mittelmark haben am Sonntagmittag schon 44 von 76 Stimmberechtigten gewählt. 15 Briefwahlstimmen kommen laut einer rbb-Reporterin noch dazu.
 
Eine von den 44 Wählerinnen ist Sabine Pagels. "Ich denke, dass die heutige Wahl wichtiger für Brandenburg ist, als vorherige Wahlen. Auch zukünftig wird es wichtiger sein, denn je, wählen zu gehen", sagte sie dem rbb. Der Ruck nach rechts entspreche nicht ihren Vorstellungen. "Das gibt mir ein ungutes Gefühl".

Planebruch OT Oberjünne Alte Feuerwehr Wahllokal, 2024

Planebruch OT Oberjünne Alte Feuerwehr

12:50 Uhr Redmann hat gewählt
 
Der CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann hat mittlerweile seine Stimme in einem Potsdamer Wahllokal abgegeben. Er kandidiert im Wahlkreis Ostprignitz-Ruppin. Dort will er das Ergebnis seines Vorgängers deutlich ausbauen, wie er selbst sagte. Sven Deter (CDU) holte bei der Wahl 2019 19,7 Prozent.

12:36 Uhr Brandenburger ab 16 Jahren dürfen wählen
 
Seit 2011 dürfen in Brandenburg bei Landtagswahlen auch Jugendliche ab 16 Jahren und nicht erst ab 18 Jahren wählen. Das ist mittlerweile in mehreren Bundesländern, auch in Berlin, der Fall. Für Jugendliche und Kinder unter 16 Jahren gibt es in Brandenburg im Vorfeld der Wahl die sogenannte U16-Wahl.

Vater erklärt Sohn den Stimmzettel, 2024, Brandenburg

Kinder mit Vater im Wahllokal

12:28 Uhr Weitere Spitzenkandidaten geben Stimme ab
 
Auch Robert Crumbach (Büdnis Sarah Wagenknecht), Sebastian Walter (Die Linke) und Peter Vida (BVB/ Freie Wähler) haben mittlerweile ihre Stimmen in ihrem jeweiligen Wahllokal abgegeben.

12:22 Uhr Tausende Wahlhelfer im Einsatz
 
Damit die Landtagswahl reibungslos abläuft und am Ende alle Stimmen ausgezählt werden, helfen in den Brandenburger Wahllokalen etwa 27.000 Wahlhelfer mit. Landeswahlleiter Josef Nußbaum gab im Vorfeld an, dass genügend Wahlhelfer angemeldet seien. Noch Anfang August wurden in einigen Städten Wahlhelfer gesucht.

12:05 Uhr Alle Brandenburger Wahlkreise im Überblick
 
Sie wollen sich vor dem Gang in die Wahlkabine nochmal über Ihren Wahlkreis infomieren? Hier können Sie zu jedem Wahlkreis alle wichtigen Details nachlesen: Welche Direktkandidaten stehen zur Auswahl, welche Städte und Gemeinden gehören dazu und wie wurde bei der letzten Landtagswahl dort gewählt?

11:46 Uhr Hund unterm Wahltisch
 
Eigentlich wählt man ja geheim und allein. In diesem Wahlbüro für die Landtagswahl in Brandenburg wurde offenbar eine Ausnahme gemacht.

Eine Person mit einem kleinen Hund sitzt in einer Wahlkabine und gibt seine Stimme zur Landtagswahl in Brandenburg ab, 2024

Hund unter Wahlkabine

11:41 Uhr Grünen-Spitzenkandidatin hält Wahlergebnis für wegweisend
 
Antje Töpfer (Grüne) glaubt, dass die heutige Landtagswahl eine "Entscheidungswahl" darüber ist, in welchem Land wir leben wollten. Nach ihrer Stimmabgabe in Falkensee (Landkreis Havelland) sagte sie, sie blicke mit gemischten Gefühlen auf diese Wahl.
 
Die Grünen, die aktuell noch an der Regierung beteiligt sind, müssen um ihren Einzug in den Landtag bangen.

11:27 Uhr Wahltag gleich Festtag im Spreewald
 
Für manche im Spreewald ist die Landtagswahl Anlass genug, die niedersorbische Festtagstracht anzulegen.

Zwei Frauen in Spreewaldtrachten gehen in ein Wahllokal., Brandenburg, 2024

Wahl in Spreewaldtracht

11:16 Uhr Die meisten Brandenburger Wähler sind mit Woidke zufrieden
 
Die Brandenburger Wähler sind mit der Arbeit des bisherigen Ministerpräsidenten und SPD-Spitzenkandidaten Dietmar Woidke im Vergleich zu seinen Konkurrenten am zufriedensten. Das geht aus einer Vorwahlbefragung von Infratest Dimap im Auftrag der ARD hervor. Demnach sind 61 Prozent der Menschen "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der politischen Arbeit von Woidke. Dagegen gaben 33 Prozent an, "weniger" oder "gar nicht zufrieden" zu sein.

Vorwahlumfrage zur Landtagswahl Brandenburg 2024: Frage zur Politikerzufriedenheit (Quelle: rbb)

Grafik Woidke Landtagswahl Politikerzufriedenheit

11:01 Uhr Viele Briefwahlanträge gestellt
 
Einige Brandenburgerinnen und Brandenburger müssen heute gar kein Wahllokal aufsuchen, um ihre Stimme abzugeben, denn sie haben im Vorfeld per Briefwahl gewählt und das waren nicht wenige.
 
Für die Landtagswahlen in Brandenburg wurden in diesem Jahr mehr Briefwahlanträge gestellt, als noch vor vier Jahren. Bis zum Stichtag am 3. September seien es bereits 365.000 Briefwahlanträge gewesen, sagte Landeswahlleiter Josef Nußbaum dem rbb. Bei der letzten Landtagswahl hatten bis zum Stichtag nur 205.000 Menschen den Antrag auf Briefwahl gestellt.

10:56 Uhr Woidke blickt Wahlausgang optimistisch entgegen
 
Seine Partei sei "ge- und entschlossener" in diesen Wahlkampf gegangen, weil man gewusst habe, dass es um viel geht, sagte Woidke nach der Stimmabgabe in seinem Heimatort Forst (Landkreis Spree-Neiße). In den schlechten Umfrageergebnissen, die schon Monate zurückliegen, sei eine "gewisse Hoffnungslosigkeit" suggeriert worden. Nun sehen die Umfragen wieder besser aus.
 
Andere Parteien hätten versucht, aus der Landtagswahl eine Abstimmung über die Ampel-Regierung im Bund zu machen, sagte Woidke. "Ich glaube, das zahlt sich nicht aus." Hier sei die Intelligenz der Brandenburger und Brandenburgerinnen ein Stück weit unterschätzt worden. Es gehe um Stabilität im Land und eine Landesregierung, die dann fünf Jahre arbeiten müsse, ergänzte Woidke.
 
Woidke hatte angekündigt, dass er nur bei einem SPD-Wahlsieg weiter in Regierungsverantwortung bleiben will.

10:31 Uhr Ministerpräsident Woidke gibt Stimme ab
 
Brandenburgs amtierender Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat seine Stimme für die heutige Landtagswahl in einem Wahllokal in Forst im Landkreis Spree-Neiße abgegeben. Er kandidiert für den Wahlkreis Spree-Neiße I, in dem auch dieses Mal wieder ein enges Duell erwartet wird.
 
Im Jahr 2019 kam Woidke in dem Wahlkreis auf 36,2 Prozent, sein damaliger AfD-Herausforderer Steffen Kubitzki errang 32,4 Prozent. Bei den Zweitstimmen hatte die AfD mit 33,9 Prozent die Nase vorn. Kubitzki tritt auch diesmal wieder gegen Woidke an und will dem SPD-Politiker das Direktmandat abspenstig machen.

Woidke wählt bei der Landtagswahl Brandenbug, 2024

Woidke Wählt

10:18 Uhr Außenministerin rechnet mit hoher Wahlbeteiligung
 
Außenministerin Annalena Baerbock rechnet mit einer hohen Wahlbeteiligung der Bevölkerung. Man habe in den vergangenen Tagen gespürt, dass die Leute um die Bedeutung dieser Wahl wüssten, sagte die Grünen-Politikerin nach ihrer Stimmabgabe in Potsdam. "Es geht um viel."
 
Die Brandenburger Grünen müssen um ihren Einzug ins Landesparlament bangen. Umfragen sahen die Partei vor der Wahl bei etwa vier Prozent und somit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Im aktuellen Landtag sind die Grünen Teil der Regierung mit CDU und SPD.

10:08 Uhr Wahl-O-Mat als Entscheidungshilfe
 
Noch unentschlossen? Das Online-Angebot "Wahl-O-Mat" kann bei der Entscheidungsfindung helfen. Das Angebot von der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) ermöglicht es, anhand von 38 Thesen die eigenen politischen Positionen mit denen der bei der Brandenburg-Wahl antretenden Parteien abzugleichen.

9:55 Uhr An einigen Orten heute auch Bürgermeisterwahl
 
An sieben Orten in Brandenburg können Tausende Bürger auch ihren neuen Bürgermeister wählen. Und zwar im Boitzenburger Land, Kremmen, Werneuchen, Müncheberg, Schöneiche bei Berlin, Tauche und Schwarzheide.

Symbolbild: Die Stimmzettel für die Auszählung der Stimmen zur Bürgermeisterwahl. (Quelle: dpa/Jacob Schröter)
Die etwas kleinere Wahl am Sonntag in Brandenburg

Zwei statt ein Stimmzettel: In sieben Brandenburger Gemeinden und Städten werden nicht nur Landtagsabgeordnete gewählt, sondern auch gleich die hauptamtlichen Bürgermeister. An einigen dieser Orte wurde die Wahl vorgezogen.mehr

Bürgermeister werden in Brandenburg direkt von den Bürgern gewählt – und nicht von den Stadtverordneten oder Gemeindevertretern. Hauptamtliche Bürgermeister werden alle acht Jahre gewählt, ehrenamtliche Bürgermeister in amtsangehörigen Gemeinden alle fünf Jahre.

9:41 Uhr Ergebnis der U16-Wahl
 
Die AfD hat bei der U16-Wahl in Brandenburg mit Abstand die meisten Stimmen bekommen. Das sind die Ergebnisse der nicht repräsentativen Wahl, die in der vorigen Woche in 43 selbstorganisierten Wahllokalen in Jugendeinrichtungen und Schulen in ganz Brandenburg abgehalten wurde. Insgesamt nahmen 4.736 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren teil, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Die AfD erhielt dabei 29,7 Prozent der Stimmen, es folgte die SPD (15,1 Prozent).
 
Die Anfänge der U16/U18-Wahl liegen in Berlin und reichen bis ins Jahr 1996 zurück. Lange firmierte das Projekt als U18-Wahl, da in Brandenburg auch Jugendliche ab 16 Jahren das Recht zu wählen haben, heißt sie hier U16-Wahl.

9:21 Uhr AfD-Spitzenkandidat Berndt hat gewählt
 
Hans-Christoph Berndt (AfD) hat bereits kurz nach Öffnung der Wahllokale seine Stimme in Golßen-Zützen im Landkreis Dahme-Spreewald abgegeben. Berndt kandidiert für den Wahlkreis Dahme Spreewald III.
 
Er verbindet mit einem möglichen Wahlsieg seiner Partei ein "klares Zeichen der Hoffnung". Wenn die AfD weiter an Stärke gewinne, werde es "wieder besser werden in Deutschland", sagte Berndt nach der Stimmabgabe. In den jüngsten Umfragen lag seine Partei in der Wählergunst knapp vor der SPD.

Hans-Christoph Berndt, Spitzenkandidat der AfD zur Landtagswahl in Brandenburg, 2024

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9:08 Uhr Wie hoch wird die Wahlbeteiligung in Brandenburg?
 
Die Antwort darauf gibt es natürlich frühestens heute Abend. Bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben bei der letzten Wahl deutlich mehr Menschen gewählt als bei den vorangegangenen Wahlen (Sachsen 74,4 Prozent und Thüringen 73,6 Prozent).
 
Das Interesse an Landtagswahlen in Brandenburg war bislang eher mäßig ausgeprägt. Lediglich 1990 und 2019 gaben mehr als zwei Drittel der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Mit Wahlbeteiligungen von 67,1 Prozent, beziehungsweise 67 Prozent gelang dies denkbar knapp. Einen Tiefpunkt gab es 2014. Nicht einmal die Hälfte der Bürger stimmte damals ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,1 Prozent.

9:00 Uhr Erste Prognosen und Ergebnisse am frühen Abend
 
Bis es die ersten Hochrechnungen und Prognosen zum Ergebnis der Landtagswahl gibt, müssen wir uns bis zum frühen Abend gedulden. Um 18 Uhr gibt es die erste Prognose, die ersten Hochrechnungen kurz danach, die im Laufe des Abends immer wieder aktualisiert werden.

8:52 Uhr Nur vier Ministerpräsidenten in 34 Jahren
 
In Brandenburg gab es übrigens seit 1990 nur vier Ministerpräsidenten. Einer von ihnen war eine 30 Tage lange Zwischenlösung. Manfred Stolpe war mit 12 Jahren bislang am längsten im Amt.

8:37 Uhr Wahlverhalten in Brandenburg seit 1990
 
Seit Brandenburg im Oktober 1990 wiedergegründet wurde, ist einiges konstant geblieben: wie zum Beispiel die Parteizugehörigkeit des Ministerpräsidenten - stets SPD. Allerdings haben sich in den vergangenen 34 Jahren die Kräfteverhältnisse im Parlament immer wieder verschoben.

8:17 Zwei Wahllokale wegen Hochwassergefahr verlegt
 
Brandenburg hat heute nicht nur mit der Landtagswahl zu tun, sondern es nähert sich aus Polen seit einigen Tagen eine Flutwelle, die vor allem an Orten an der Oder zu Hochwasser führen könnte. Gilt heute noch maximal Alarmstufe 1, ist ab morgen zumindest im Landkreis Oder-Spree schon Alarmstufe 3 angekündigt. In Frankfurt (Oder) wurden vorsorglich zwei Wahllokale ins Rathaus verlegt, die sich nahe der Oder befinden. Betroffene Wahlberechtigte sind im Vorfeld per Post benachrichtigt worden. In diesem Hochwasser-Liveblog können Sie alle News dazu nachlesen.

8:00 Uhr: Wahllokale sind geöffnet
 
Seit 8 Uhr sind die Wahllokale für die Landtagswahl 2024 in Brandenburg offen. Sie schließen um 18 Uhr. Dann wird die erste Prognose erwartet.

7:44 Uhr Spätsommerliches Wetter am Wahltag erwartet
 
Beim Gang zur Wahlurne dürfte heute niemand nass werden. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) scheint heute in Brandenburg häufig die Sonne und das bei angenehmen 24 Grad. Jetzt am Morgen ist demnach noch vereinzelt mit flachen Nebelfeldern zu rechnen, der Wind weht den ganzen Tag über nur schwach.
 
Ab Montag soll sich die Wetterlage langsam umstellen, zu kühlerem feuchterem Herbstwetter.

Landtagswahl-Brandenburg
Vorläufiges Endergebnis: SPD vor AfD, BSW vor CDU - Grüne, Linke und Freie Wähler raus

Die SPD wird mit fast 31 Prozent erneut stärkste Kraft in Brandenburg - gefolgt von der AfD. Der neue Landtag wird nur aus vier Parteien bestehen, das neu gegründete BSW wird aus dem Stand drittstärkste Partei in Brandenburg.mehr

7:34 Uhr In diesen Wahlkreisen wird die Wahl besonders spannend
 
In welchen Wahlkreisen treten die Spitzenkandidaten der Parteien an? Wo könnte es ein enges Duell zwischen zwei Kandidaten geben? Und in welchen Wahlkreisen hoffen Grüne, Linke und BVB/Freie Wähler auf Direktmandate. Hier können Sie nachlesen, in welchen Wahlkreisen es am heutigen Sonntag spannend wird.

7:00 Uhr Großer Wahlsonntag in Brandenburg steht an
 
Am Sonntag wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Wahlberechtigt sind rund 2,1 Millionen Brandenburgerinnen und Brandenburger, darunter sind rund 100.000 Erstwählende. Die Wahllokale sind von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Diejenigen, die per Briefwahl wählen, können ihre Unterlagen auch noch am Wahltag direkt bei ihrer Wahlbehörde abgeben. Der Landeswahlleiter rechnet auch mit einer deutlich höheren Zahl an Briefwählenden im Vergleich zur letzten Landtagswahl vor fünf Jahren.
 
Daneben werden auch sieben hauptamtliche Bürgermeister gewählt: in Werneuchen (Barnim), Müncheberg (Märkisch-Oderland), Kremmen (Oberhavel), Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz), Schöneiche und Tauche (Oder-Spree), Boitzenburger Land (Uckermark).

Wichtige Infos zur Landtagswahl 2024 in Brandenburg
 
Wenn Sie sich nochmal durch die wichtigsten Infos zur Landtagswahl durchklicken wollen, hier gibt es Antworten auf viele Fragen:
 
Wie genau kann ich meine Stimmen abgeben?
 
Welche Parteien stehen zur Auswahl - und wofür stehen Sie?
 
Wann wird es die Ergebnisse geben?

Für Unentschlossene - der Wahl-o-Mat
 
Wie bei jeder Wahl üblich, gibt es auch zur Landtagswahl 2024 in Brandenburg den Wahl-o-Mat, der von der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) erstellt wurde. Anhand von 38 Thesen kann man die eigenen politischen Positionen mit denen der bei der Brandenburg-Wahl antretenden Parteien abgleichen.