Exil-Journalist:innen - Die ersten Bewohner mit Teammitgliedern des Exile Media Hub Brandenburg in Schmerwitz. (Quelle: Kai-Uwe Schwinzert, Pressestelle Potsdam-Mittelmark)

Brandenburg Potsdam-Mittelmark: Projekt für Exil-Journalisten in Brandenburg gestartet

Stand: 12.07.2024 16:59 Uhr

Für Medienschaffende, die ihr Heimatland verlassen mussten, ist ein Projekt in Brandenburg gestartet. Das "Exile Media Hub" in Schmerwitz, einem Teil der Gemeinde Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsam-Mittelmark, stellte am Donnerstag die Räume, das Team und die ersten acht Bewohner und Nutzenden vor, sagte Potsdam-Mittelmarks Pressesprecher Kai-Uwe Schwinzert am Freitag dem rbb.
 
Der Ort biete bis zu 30 Geflüchteten, die in den Bereichen Journalismus, Design, Fotografie, Podcasts und Illustration tätig sind, sowohl Wohnräume als auch Arbeitsräume auf mehreren Etagen. Zur Ausstattung gehören Studios für Podcast- und Videoproduktionen, Co-Working-Plätze, schnelles Internet sowie Räume für Yoga, Ausstellungen und Konferenzen, die auch andere Schmerwitzer nutzen können.

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Fotografin aus Iran und Bloggerin aus Afghanistan unter Exilantinnen

Bei der offiziellen Eröffnung vor Ort waren Netzwerkpartner, die die neuen Bewohner vor Ort unterstützen, beispielsweise bei Deutschkursen, sagte Schwinzert. Es sei vor allem ums gegenseitige Kennenlernen gegangen.
 
Zu den acht Geflüchteten, die bereits in Schmerwitz leben, gehören eine Fotografin aus dem Iran, eine Bloggerin und Youtuberin aus Afghanistan und ein kurdischer Iraner, der Umweltnachrichten auf einer Website in seiner Muttersprache veröffentlicht. Anliegen des Projektes ist es, dass sie ihre Arbeit in Sicherheit fortsetzen und so aus dem Exil ihre Zielgruppen in ihren Heimatländern weiterhin erreichen sollen.

"Wir versprechen uns von diesem in Brandenburg einmaligen Pilotprojekt deutlich bessere Startbedingungen für die geflüchteten Menschen und eine schnellere Integration", wird Bernd Schade, Sozialdezernent im Landkreis Potsdam-Mittelmark, in einer Mitteilung vom Kreis zitiert.

Veranstaltungen und Events geplant

Das speziell auf Medienschaffende im Exil zugeschnittene Programm biete auch ein Training zum Einsatz von KI in der Medienproduktion, Programmierung, Datenanalyse und im Kampf gegen Desinformation. Veranstaltungen und Kulturevents seien ebenso geplant.
 
Das Projekt betreibt der Landkreis zusammen mit der gemeinnützigen Organisation Media in Cooperation and Transition (MiCT), die seit fast zwei Jahrzehnten Journalisten und andere Medienschaffende unter anderem aus Konfliktregionen unterstützt. Projektpartner sind die Gemeinde Wiesenburg/Mark sowie der Coworking-Spac Coconat in Klein Glien.
 
 

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