Treffen der Lausitzer Bürgermeister - Bewerbung für Lausitzer "Net Zero Valley" soll im März an EU übergeben werden

Mi 19.02.25 | 19:49 Uhr
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Archivbild: Der Windpark und Solarpark in Schipkau von oben am 16.03.2023 in der Lausitz. (Quelle: Picture Alliance / Sylvio Dittrich)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.02.2025 | Dirk Schneider | Bild: Picture Alliance / Sylvio Dittrich

Die Lausitz könnte ihrem Vorhaben, Europas erstes "Net Zero Valley" zu werden, näher kommen. Wie bei einem Treffen der Lausitzrunde, dem Zusammenschluss der Lausitzer Bürgermeister, am Mittwoch bekannt wurde, sollen die entsprechenden Bewerbungsunterlagen am 18. März in Brüssel übergeben werden.

Grundlage für die Bewerbung ist der "Net Zero Industrial Act", ein Gesetz mit dem in bestimmten Regionen, den "Net Zero Valleys", die Bedingungen für grüne Technologien und den sogenannten Cleantech-Markt verbessert werden sollen. Die Lausitz will nach dem Braunkohleausstieg zur ersten dieser Sonderwirtschaftszonen in Europa werden. Die Lausitzrunde hatte den Bewerbungsprozess bereits im letzten Jahr angestoßen. Die entsprechenden Unterlagen waren bereits an die Länder Brandenburg und Sachsen und an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben worden, nun sollen sie an die EU übergeben werden.

Mitglieder der Lausitzrunde gemeinsam mit den Staatssekretären für Wirtschaft aus Sachsen, Brandenburg und dem Bund (Bild: rbb/Schneider)
Mitglieder der Lausitzrunde gemeinsam mit den Staatssekretären für Wirtschaft aus Sachsen, Brandenburg und dem Bund | Bild: rbb/Schneider

Prozess soll auch nach Bundestagswahl fortgesetzt werden

"Wir werden am 18. März in Brüssel sein und es wird danach auch hier in der Lausitz Veranstaltungen mit den Ländern, mit dem Bund, mit der EU, aber vor allen Dingen mit den Betroffenen, das heißt mit den Unternehmen geben", sagte Sprembergs Bürgermeisterin und Sprecherin der Lausitzrunde, Christine Herntier (CDU) am Mittwoch dem rbb. Verzögerungen werden laut Herntier nicht erwartet.

Auch der Staatssekretär aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, war am Mittwoch bei der Runde. Er bekräftigte, dass die Unterlagen unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl übergeben werden sollen. Er sehe eine "hohe Bereitschaft, diesen Prozess weiter zu unterstützen", auch bei den anderen Parteien.

Das "Net Zero Valley" hätte für die Lausitz verschiedene Vorteile, sagte Christine Herntier am Mittwoch. Genehmigungen sollen beispielsweise deutlich schneller erteilt werden können. "Wenn in einer Frist von drei oder sechs Monaten kein Bescheid erteilt wird und keine Begründung geliefert wird, warum ein Vorhaben nicht umgesetzt werden kann, dann gilt es als genehmigt", so Sprembergs Bürgermeisterin.

Wie lange es nach der Übergabe der Unterlagen im März noch dauern könnte, bis die Lausitz wirklich zum ersten "Net Zero Valley" Europas erklärt wird, ist derzeit unklar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.02.2025, 15:00 Uhr

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Ansiedlungen/Investitionen werden doch gerade deshalb getätigt - damit die Mieten in jeder Region, steigen und steigen.
    Und wo Ansiedlungen/Investitionen nicht greifen, wird Wohnraum einfach abgerissen und vernichtet.
    Bei uns in Hoyerswerda werden sogar, vorher sanierte/modernisierte Wohnblöcke abgerissen.
    Wohnraum wird in ganz Deutschland, einfach künstlich verteuert.

  2. 13.

    Die Zerstörung geht weiter mit riesigen Solarparks und Windmühlen Milliarden für fast nichts .
    Aber wir retten hier in der Lausitz, dass Weltklima das ist doch schon mal was.
    Es werden auch reichlich neue Arbeitsplätze geschaffen durch Solarparks WKA das beruhigt doch.

  3. 12.

    Mein Vorschlag : 100 Milliarden Direkt-Überweisung an Cottbus/Lausitz und dann ist vielleicht endlich mal Ruhe."

    Irrtum. Dann gehts mit
    -Warum erst jetzt
    -und was ist mit
    -und der ländliche Raum
    -und die Landwirtschaft
    -und einfach mal grundsätzlich
    -ich bin dagegen
    -dafür ham wa nich 89 vorm Fernseher gesessen
    usw usf.

  4. 11.

    Ich finde schon englisch klingende Namen für Vorhaben in Deutschland unglücklich gewählt.
    Inhaltlich kann ich damit auch nix anfangen.
    Vom Luftanhalten allein kann niemand leben. Es gibt sonst keine Sorgen in der Lausitz? Alle glücklich? Keine Suppenküche nötig? Keine Arbeitslosen, Armen?

  5. 10.

    Na, da weiss man wenigstens wo die Steuergelder versenkt werden. Und das mit minimalem Effekt für das Weltklima. Das gleiche Geld in Bildung, Infrastruktur und Entbürokratisierung ( ja, man kann's nicht mehr hören) wären ja richtige Investitionen in die Zukunft. Aber wer will das schon....

  6. 8.

    Brandenburg, Bund und EU, sollten die 100 Milliarden Euro, schnellstmöglich in die Lausitz überweisen.
    Dann bleibt vielleicht endlich mal Zeit und Interesse übrig, um sich um die anderen Regionen in Brandenburg zu kümmern.
    Mein Vorschlag : 100 Milliarden Direkt-Überweisung an Cottbus/Lausitz und dann ist vielleicht endlich mal Ruhe.

  7. 6.

    Investieren heißt, dass man sein Geld plus Rendite in einem überschaubaren Zeitraum zurückbekommt.
    Das ist hier eher nicht der Fall. Ich würde es Geld verbrennen nennen.

  8. 5.

    Wo kommen wir denn da hin wenn jetzt plötzlich es investiert wird ins Land? Das kann doch kein Ostdeutschland mehr sein…

  9. 3.

    Das ist nicht mehr mein Brandenburg.

  10. 2.

    Stimmt! Der Artikel lässt eine eigene Meinungsbildung nicht zu, weil relevante Informaitonen fehlen: bewirbt sich noch wer und wenn ja, wer? Wichtigstes Thema: Geld (!), wo wird es erarbeitet, wer bekommt es und welcher Gegenwert wird daür erbracht? Auch die Technik wird nicht beleutet: warum Windernergie mitten im Land fördern statt an der Küste / auf dem Meer? Man hat den Eindruck, es wird einfach nur ein "Label" gesucht um weitere zig Milliarden in die Region zu schaufeln...

  11. 1.

    Was heißt es ein "Net Zero Vally" zu sein? In meinen Ohren hört es sich so an, als kämen nahezu 100% der Energien aus erneuerbaren Quellen. Ob das der Wahrheit entspricht kann ich aus dem Artikel leider nicht entnehmen. Daher weiß ich nicht, was ich davon halten soll.