Hessen Eintracht Frankfurt: Niels Nkounkou bleibt Toppmöllers Sorgenkind
Auch bei Olympique Lyon bleibt Niels Nkounkou weit unter seinen Möglichkeiten und muss hochgradig Gelb-Rot-gefährdet zur Halbzeit raus. Der Linksverteidiger bleibt das Sorgenkind von Eintracht Frankfurt - und muss womöglich Konsequenzen befürchten.
Eigentlich hätte schon in der 22. Minute Schluss sein können, wenn nicht vielleicht sogar müssen. Niels Nkounkou, schon ab der 13. Minute mit Gelb vorgewarnt, stieg erneut unvorsichtig in einen Zweikampf und wusste sofort, dass das keine gute Idee war. Ein banger Blick zu Schiedsrichter Andris Treimanis, der aber Gnade vor Recht walten ließ und es bei einer allerletzten Ermahnung beließ. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war aber klar, dass Nkounkou dieses Spiel nicht bis zum Abpfiff erleben würde. Eintracht-Coach Dino Toppmöller erlöste ihn in der Halbzeit. Der Franzose bleibt das Sorgenkind des Frankfurter Trainers.
Da Nathaniel Brown, der in der Europa League für die Vorrunde nicht nominiert worden war, aktuell aber beständig gute Leistungen abliefert, nicht zur Verfügung stand, erhielt bei der 2:3-Niederlage der Frankfurter in Lyon einmal mehr Nkounkou eine Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Nach nur 45 desolaten Minuten stand die bittere Erkenntnis fest: Der durchaus talentierte Franzose hatte einmal mehr einen gebrauchten Tag erwischt.
Kristensen für Nkounkou - um Schlimmers zu verhindern
Dabei war es nicht nur der Umstand, dass Nkounkou früh an der Grenze zum Platzverweis stand, es war auch der Rest des Auftritts. Flanken ins Nirgendwo, schlechtes Stellungsspiel und der dauerhafte zweite Platz im Duell mit Lyons Außenbahn-Flitzer Ernest Nuamah prägten die 45 Minuten des Niels Nkounkou bei OL.
Für ihn kam in der Halbzeit schließlich Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen auf der für ihn falschen Seite in die Partie. Einfach nur, um Schlimmeres zu verhindern. "Eigentlich kann Niels diese Position besser spielen als Rasmus. Er hat es heute halt leider nicht so geschafft", sagte Toppmöller nüchtern.
Brown im nächsten Europa-League-Kader
Dabei war es nicht das erste Mal, dass der 24-Jährige ein bitteres Spiel durchlebte. Schon gegen Augsburg musste der Linksfuß zur Halbzeit Platzverweis-gefährdet ausgewechselt werden. Gegen den FCA hatte er von Schiedsrichter Bastian Dankert eine überzogene Gelbe Karte gesehen, weil er reklamiert hatte, dass Hugo Ekitiké am Kopf getroffen worden war und behandelt werden müsse. "Er hatte Angst um seinen Mitspieler, da erwarte ich mehr Fingerspitzengefühl", hatte Toppmöller im Anschluss bemängelt.
Auch wenn das Spiel gegen Augsburg von Nkounkou etwas besser war als nun in Lyon, passen beide Partien ins Bild: Es ist eine Halbserie zum Vergessen für den Franzosen. Und sie könnte schon bald Konsequenzen haben. Auf die Problematik auf der Linksverteidiger-Position angesprochen, erklärte Toppmöller nach dem Spiel: "Wir haben ja die Möglichkeit, den Europa-League-Kader zu verändern. Es ist keine Überraschung, dass Nathaniel Brown beim nächsten Mal nominiert werden wird."
Bekommt ein Spieler einen Platz im Kader, muss ein anderer dafür weichen. Aktuell spricht vieles dafür, dass Niels Nkounkou um seinen Platz bangen muss.