Frau in Frankfurt schwer verletzt Messer-Attacke am Mainufer: Innenminister spricht von "Einzelfall"

Am Frankfurter Mainufer hat ein Mann eine Frau mit einem Cuttermesser angegriffen und schwer verletzt. Ein 19-jähriger Verdächtiger sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Hessens Innenminister Poseck spricht von einem "Einzelfall".

Spurensicherung auf einem Platz am Main in Frankfurt
Spurensicherung am Mainufer in Frankfurt. Bild © picture-alliance/dpa
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Messer-Attacke am Mainufer – Staatsanwaltschaft ermittelt

Minister Poseck im Gespräch mit Moderatorin Gesang
hessenschau-Moderatorin Kristin Gesang im Gespräch mit Innenminister Roman Poseck (CDU) Bild © hr
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Ein 19-Jähriger soll in Frankfurt eine Frau mit einem Cuttermesser attackiert und verletzt haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Frankfurt mitteilten, wurde Haftbefehl gegen den Afghanen beantragt. Er sitzt in U-Haft.

Die 41 Jahre alte Frau hatte am Montagnachmittag auf einer Parkbank am Mainufer nahe dem Hafenpark gesessen, als sie von hinten attackiert wurde, wie die Polizei berichtete. Das aus der Ukraine stammende Opfer und der mutmaßliche Täter kannten sich demnach nicht.

Der Tatort am Mainufer, abgesperrt mit Flatterband.
Nach dem Messerangriff sperrte die Polizei das Areal ab. Bild © 5vision.news

Auf Kopf und Hals eingestochen

"Es handelt sich um ein sogenanntes Zufallsopfer", sagte Staatsanwaltschafts-Sprecher Dominik Mies im Gespräch mit dem hr. Das Motiv sei aktuell noch völlig unklar und Gegenstand der Ermittlungen. Es gebe bislang keinen Hinweis auf ein politisches Motiv, betonte Mies.

Ebenso wenig weise zum jetzigen Ermittlungsstand darauf hin, dass es sich um eine mögliche Nachahmer-Tat handeln könnte, sagte Mies mit Blick auf die Messerattacke in Mannheim eineinhalb Wochen vor der Tat in Frankfurt. Dort wurde ein Polizist getötet, ein bekannter Islam-Kritiker verletzt. Man ermittle wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

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Staatsanwaltschaft: "Ermittlungen ganz am Anfang"

Staatsanwalt Mies vor Kamera
Dominik Mies, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bild © hr
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"Es ist ein Einzelfall", sagte auch Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) am Mittwochabend in der hessenschau. "Wir haben nicht regelhaft Messerangriffe."

Mehrfach soll der Angreifer nach Polizeiangaben auf Kopf und Hals seines Opfers eingestochen haben. Zunächst konnte die Frau sich noch aus dem Griff des Mannes befreien und flüchten.

Allerdings stolperte sie dabei und stürzte. Daraufhin holte der mutmaßliche Täter sie ein und stach noch einmal mehrfach auf die am Boden liegende Frau ein.

Hubschrauber-Suche – Verdächtiger im Gebüsch

Laut Polizei bekamen Zeugen dies mit, weil die Frau laut geschrien hatte. Als sie zum Tatort eilten, sei der junge Mann geflüchtet. Die Zeugen riefen Rettungskräfte und die Polizei. Die verletzte 41-Jährige wurde mit Schnittverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie wurde bei dem Angriff schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Mit einem Hubschrauber fahndeten die Beamten nach dem Verdächtigen. In einem Gebüsch nahe der Weseler Werft griffen sie ihn nach Zeugenhinweisen auf und nahmen ihn fest.

Was wir über den Angreifer wissen - und was nicht

Ob es sich um eine religiös begründete, eine politische Tat handelt oder ob andere Gründe hinter dem Gewalt-Verbrechen stecken, ist völlig offen. Vor dem Angriff am Mainufer war der Verdächtige laut Staatsanwaltschaft nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten.

Staatsanwaltschaft lobt Zeugen

Staatsanwaltschafts-Sprecher Mies lobte im Gespräch mit dem hr die eingreifenden Zeugen für ihre Zivilcourage. "Dies hat dem Opfer möglicherweise das Leben gerettet." Ebenso habe die Polizei hervorragend reagiert und mit der schnellen Festnahme möglicherweise Schlimmeres verhindert.

Grünen-Vorsitzender Nouripour: Abscheuliche Tat

Der aus Frankfurt stammende Bundesvorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, nannte die Tat in einer Reaktion auf X abscheulich. "Der Täter muss zur Verantwortung gezogen, die Hintergründe zügig geklärt werden."

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Hessen sei nach wie vor ein "sehr sicheres Bundesland", betonte Innenminister Poseck. "Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und in letzter Zeit deutlich besser ausgestattet worden", sagte er in der hessenschau.

Weitere Informationen

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 12.06.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Frank Angermund und Kristin Gesang (hr)