14 Polizeikräfte stehen auf einem Radweg, der von Gebüsch umgeben ist.

Hessen Vermisster 26-Jähriger in Kassel: Mordverdächtiger führt Ermittler zu Leichenteilen

Stand: 21.08.2024 16:29 Uhr

Im Fall des mutmaßlichen "Mordes ohne Leiche" um einen vermissten 26-Jährigen hat die Polizei in Kassel nun sterbliche Überreste gefunden. Der Tatverdächtige lieferte den Beamten entscheidende Hinweise.

Nachdem Anfang Juli ein 26-Jähriger verschwunden war, hatte sich in den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Kassel schnell der Verdacht erhärtet, dass der Mann Opfer eines Tötungsdelikts wurde - obwohl es bislang keine Spur von seiner Leiche gab.

Das hat sich nun offenbar geändert: Am Dienstag hat die Polizei "sterbliche Überreste" in einem Gebüsch auf dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau in Kassel gefunden, die sie laut einer gemeinsamen Mitteilung mit der Staatsanwaltschaft dem 26-Jährigen zuordnet.

Gerichtsmedizinische Untersuchung steht noch aus

Die entscheidenden Hinweise hat laut der Mitteilung der 28 Jahre alte Tatverdächtige in dem Fall gegeben, ein Bekannter des mutmaßlichen Opfers, der Ende Juli wegen des Verdachts des Mordes festgenommen wurde.

Nach einer Einlassung des 28-Jährigen suchten die Ermittler aus der eigens für den Fall eingerichteten "AG Maybach" demnach das sogenannte Buga-Gelände ab, wo sie an einem Gebüsch am Waldauer Fußweg fündig wurden. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung soll klären, ob die Leichenteile wirklich von dem vermissten 26-Jährigen stammen.

Der Mann hatte laut den Ermittlern zuletzt keinen festen Wohnsitz, lebte aber in Kassel. Angehörige hatten ihn am 7. Juli als vermisst gemeldet.

28-Jähriger soll mit "Schlagwerkzeug" getötet haben

Der Tatverdächtige hatte sich nach der Tat ins Ausland abgesetzt, wurde aber weiter gesucht und nach seiner Einreise in Deutschland am 19. Juli in Kassel durch eine Spezialeinheit festgenommen.

Er sei "dringend verdächtig, dem 26-Jährigen mit einem Schlagwerkzeug tödliche Verletzungen beigebracht zu haben", so die Mitteilung der Ermittler. Der genaue Ablauf der Tat und weitere Hintergründe seien noch nicht abschließend geklärt, es werde weiter ermittelt.