Tödliche Fluchten über die Ostsee jetzt in einem Buch dokumentiert

Stand: 23.04.2025 18:30 Uhr
Drei Personen stehen am Ostseestrand.
Forschung entdeckt persönliches Schicksal und Leid. So erging es den Greifswalder Forschern bei den Ostseefluchten.

In Schwerin ist das Buch "Tödliche Ostseefluchten aus der DDR 1961 - 1989" vorgestellt worden. Ein bundesweites Projekt hat Todesfälle an der DDR-Grenze untersucht, das Teilprojekt zu den Fluchten über die Ostsee war 2018-2023 an der Universität Greifswald realisiert worden. Die Ergebnisse finden sich jetzt in einem Buch. Neben der Aufklärung einzelner Todesfälle ist es dabei den Wissenschaftlern gelungen, Lebensgeschichten zu schreiben.

Erschütternde Biografien

Die Arbeit war in mehrfacher Hinsicht schwierig, denn nicht die gelungenen Fluchtversuche waren das Forschungsthema für die Greifswalder Politikwissenschaftler und Historiker, sondern die Todesfälle. Nach aktuellen Angaben haben sie 657 Todesfälle an der Ostseeküste überprüft, bei 135 sind sie sicher, dass es sich um eine Flucht gehandelt hat, bei weiteren über 100 Fällen gibt es starke Anhaltspunkte dafür. Wegen auslaufender Bundesmittel stand das Projekt Anfang 2023 kurzzeitig vor dem Aus. Die Landesregierung finanzierte die Fortführung des Teilprojektes in Greifswald mit 100.000 Euro und ermöglichte so die Fertigstellung des Buches und der Forschungsarbeit.

Das Buch schildert neben Zusammenfassungen zahlreiche persönliche Schicksale. Herausgegeben und finanziert wird "Tödliche Ostseefluchten aus der DDR 1961 – 1989. Ein biografisches Handbuch" über die Landeszentrale für politische Bildung, dort kann es für 25 Euro auch erworben werden. Daneben sind die Forschungsergebnisse und Interviews auch im Internet einsehbar.

NDR 1 Radio MV - Dorf Stadt Kreis: Annette Ewen und Mirja Freye

Forscher in Greifswald haben die Fluchtversuche aus der DDR über die Ostsee untersucht, die tödlich ausgegangen sind. Stattgefunden haben sie meist im Spätsommer, meist waren es junge Männer zwischen 18 und 22, mal nur in Badehose, mal mit eigenem Boot.

Drei Personen stehen am Ostseestrand.

Greifswalder Forscher haben Fälle untersucht, in denen Menschen bei einem Fluchtversuch über die Ostsee umgekommen sind.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 23.04.2025 | 18:30 Uhr

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