Mecklenburg-Vorpommern Vorpommern-Magistrale: Aktionsbündnis für schnellere Bahnverbindung
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gab 2023 ein Versprechen: Als Kompensation für den Bau eines LNG-Terminals soll die Bahnstrecke Berlin-Sassnitz ausgebaut werden. Weil bislang wenig geschehen ist, hat sich nun ein Aktionsbündnis gegründet.
Von Berlin nach Rügen mit dem Zug in drei Stunden statt in vier: Mit einer besseren Zugverbindung könnte der Urlaubsverkehr auf den Straßen Vorpommerns entlastet werden. Vor einem Jahr gab die Bundesregierung ein Versprechen - 500 Millionen Euro sollen in den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Berlin und Sassnitz fließen. Als Ausgleich für den Bau des LNG-Terminals in Mukran. Bislang ist wenig geschehen. Deshalb hat sich am Sonnabendvormittag in Anklam ein Aktionsbündnis Vorpommern-Magistrale gegründet. Ziel des Bündnisses soll es sein, nun auf die Einhaltung des Versprechens zu drängen. Laut dem Sprecher des Aktionsbündnisses will man auch die Bürgermeister der brandenburgischen Haltepunkte mit ins Boot holen.
Bündnis will 30.000 Unterschriften für schnellen Ausbau sammeln
Nach Angaben der Organisatoren hatten im Vorfeld sechs Bürgermeister in Vorpommern zugesagt, dem Bündnis beizutreten - und zwar aus Stralsund, Greifswald, Pasewalk, Anklam, Ducherow und Mönkebude. Sassnitz ist bislang nicht dabei. Man könne sich aber eine Mitwirkung sehr gut vorstellen, so der Sassnitzer Bürgermeister Kräusche. Das Aktionsbündnis hat bei seiner Gründung am Sonnabend gleich eine Unterschriftensammlung gestartet. Innerhalb der kommenden sechs Wochen wolle man so 30.000 Unterstützer zusammenbekommen. Das reicht aus, um beim Petitionsausschuss des Bundestages eine Anhörung in der Sache zu erwirken.
Hängepartie beim Bundeshaushalt verzögert die Streckenertüchtigung
Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Sassnitz ist derzeit nur mit 120 Stundenkilometern befahrbar und soll auf 160 ertüchtigt werden. Der Bundeshaushalt für 2025 ist allerdings noch nicht beschlossen, demzufolge sind auch noch keine Mittel für das Projekt eingestellt. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) hatte allerdings vor zwei Monaten das Ausbauversprechen wiederholt. Damit der Posten doch noch im Bundeshaushalt 2025 auftaucht, wollen sich nun die Kommunalpolitiker und Eisenbahnfreunde in Vorpommern stark machen. Das Geld dafür könne, so das Bündnis, aus Mitteln des Bestandsnetzes der Deutschen Bahn genommen werden.
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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.11.2024 | 12:00 Uhr