Continental besiegelt Abspaltung von Autozuliefer-Sparte

Stand: 25.04.2025 20:58 Uhr

Der Reifenhersteller Continental trennt sich von seiner schwächelnden Autozuliefer-Sparte "Automotive". Unter dem neuen Namen "Aumovio" soll diese bis Oktober 2025 als eigenes Unternehmen an die Börse gebracht werden.

Das haben die Aktionäre am Freitag bei der Hauptversammlung in Hannover entschieden. Zuvor hatten der Vorstand und der Aufsichtsrat einer Abspaltung zugestimmt. "Es geht um die bisher tiefgreifendste Umstrukturierung in der Unternehmensgeschichte", sagte Nikolai Setzer, der Vorstandsvorsitzende von Continental, am Freitag. Als sogenanntes Spin-off soll "Aumovio" als eigenes Unternehmen an die Börse gehen. Bei einem Spin-off erhalten die Aktionäre neue Aktien des abzuspaltenden Teils und können entscheiden, ob sie diese behalten oder die Anteile verkaufen wollen.

Continental plant auch Abspaltung von ContiTech

Seit Jahren hat sich Continental einen Sparkurs auferlegt. Weltweit werden Stellen abgebaut. Auch die Automobilsparte schrieb in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen. Dementsprechend wurde der Sparkurs hier weiter verschärft. Den Angaben zufolge sollen in der Sparte mehr als 10.000 Stellen wegfallen. Nach der Automobilsparte soll laut Vorstandschef Nikolai Setzer nun auch die Industrie- und Kunststofftechniksparte ContiTech abgespalten werden. Damit würde das Unternehmen sich wieder auf seinen Ursprung zurückziehen, das Reifengeschäft. Bisher bestand Continental aus drei Bereichen: dem Reifengeschäft, der Industriesparte und der Automobilzulieferung.

Gewerkschafter Grioli: "Gewagte Situation"

Kritik an den Plänen gibt es von Francesco Grioli, Gewerkschafter und Continental-Aufsichtsratsmitglied. "Ich kann daran nichts Gutes finden", sagte der Gewerkschafter der IG Chemie-Papier-Keramik (IG BCE). "Die beiden Traditionsmarken, die beiden Säulen ContiTech und Reifen, sind richtig gut performende Unternehmen. Das ins Risiko zu stellen, halte ich für eine gewagte Situation, gerade in dem Umfeld, das im Moment auch nicht perfekt ist."

Das Logo der Continental AG ist vor der Unternehmenszentrale des Automobilzulieferers zu sehen.

Das Spin-off soll 2025 durchgeführt werden. Auch für die Beschäftigten der Zentrale in Hannover gibt es Veränderungen.

Ein Firmenlogo steht vor der neuen Unternehmenszentrale von Continental.

Rund die Hälfte davon sollen in Deutschland wegfallen. Der Dax-Konzern aus Hannover begründet das mit der Marktsituation.

Die abgesperrte Fassade des Continentalwerks. Feuerwehleitern führen zur zerstörten Fensterfront des obersten Stockwerkes.

Es geht um fahrlässige Körperverletzung. Unterdessen wurde die betroffene Etage von einer Statikerin freigegeben.

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NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 25.04.2025 | 19:30 Uhr

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