
Niedersachsen Nach Explosion bei Continental in Hannover: Polizei ermittelt
Nach der Detonation eines Heizkessels im Werk des Automobilzulieferers Continental in Hannover ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung. Eine Person wurde verletzt, das Gebäude teilweise beschädigt.
Die verletzte Person sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden, teilte ein Sprecher von Continental am Freitag mit. Die Ursache für die Explosion sei weiterhin unklar, hieß es. Der Vorfall werde aktuell als Betriebsunfall eingestuft. Gutachten zur Ursache und zu der Schadenshöhe sollen demnach voraussichtlich in der kommenden Woche vorliegen.
Betroffene Etage wieder freigegeben
Am Donnerstag und Freitag hätten mehrere Gutachter der Gewerbeaufsichtsamt und der Prüfgesellschaft Dekra sowie eine Statikerin das Gebäude begutachtet, teilte der Conti-Sprecher mit. Die Etage sei von der Statikerin freigegeben worden. Lediglich in dem unmittelbar von der Explosion betroffenen Produktionsbereich, in dem der Heizkessel stand, werde noch nicht wieder gearbeitet.
Schwere Explosion bei Continental Hannover
Brauner Rauch und gesplitterte Fensterscheiben
Anwohner der Philippsbornstraße im Stadtteil Vahrenwald hatten am Donnerstagvormittag einen lauten Knall gehört. An der Fassade des Conti-Komplexes waren daraufhin in der fünften Etage brauner Rauch und mehrere gesplitterte Fensterscheiben zu erkennen. Zeugen berichten gegenüber der Polizei zudem, dass Teile der Fassade auf die Straße geschleudert worden seien. Da die Feuerwehr zunächst von einigen Verletzten ausging, hatte sie einen sogenannten Massenanfall an Verletzten (MANV) ausgelöst. Mittags meldeten sowohl ein Unternehmenssprecher als auch Feuerwehr eine leicht verletzte Person. Sechs weitere seien ebenfalls unmittelbar betroffen gewesen. Sie seien zwar nicht verletzt worden, würden aber psychologisch betreut, hieß es.
Philippsbornstraße wegen Glassplittern stundenlang gesperrt
Rund 70 Einsatzkräfte und 28 Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Die Feuerwehr sicherte mit Drehleitern die aus den Angeln gehobenen Fensterrahmen. Am Donnerstagnachmittag wurde das Gebäude laut Feuerwehr wieder der Continental AG übergeben. Auch die Philippsbornstraße wurde wieder freigegeben. Sie war zuvor wegen Glassplittern mehrere Stunden voll gesperrt gewesen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 07.03.2025 | 13:30 Uhr