Während Daniela Klette seit dieser Woche wegen versuchten Mordes vor Gericht steht, sind ihre mutmaßlichen RAF- und Raub-Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg weiter auf der Flucht. Ermittlerinnen und Ermittler hoffen, dass unter anderem weitere Aufnahmen von Staub auf ihre Spur führen. Die beiden nun herausgegebenen, sehr ähnlichen Fotos zeigen den inzwischen 71-Jährigen im Jahr 2006, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und die Staatsanwaltschaft Verden mitteilen. Wo sie aufgenommen wurden, sei nicht bekannt.

Gesuchte nutzen private Arztbehandlungen und zahlen in bar

Eine Fotografie zeigt den mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub.

Darüber hinaus setzen die Behörden darauf, dass besonders Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen Staub und Garweg gesehen haben könnten. Offenbar haben sich sowohl die Gesuchten als auch Klette meist privatärztlich behandeln lassen und ihre Rechnungen bar bezahlt. Zielfahnder gehen davon aus, dass das weiterhin so ist, weil die Flüchtigen möglicherweise nicht krankenversichert seien. Aufgrund von Staubs hohem Alter "müssen wir davon ausgehen, dass ärztliche Behandlungen auch notwendig sind", sagte LKA-Sprecher Philipp Hasse dem NDR Niedersachsen. Staub sei zudem Brillenträger und könnte regelmäßig Augenärzte beziehungsweise Optiker aufsuchen.

Ernst-Volker Staub hat viele Alias-Namen

Im Fall von Staub haben die Ermittler zahlreiche Namen identifiziert, unter denen er offenbar aktiv war beziehungsweise ist. Er selbst habe sich Zeugen zufolge meist als "Peter" vorgestellt, Garweg verwende häufig den Namen "Martin". Darüber hinaus soll Ernst-Volker Staub unter folgenden Namen aufgetreten sein:

• Volker Gertner
• Adnan Yücel
• Jens Peter Grundmann
• Georg Schmidt
• Ulrich Schulte
• Matias Kaliran
• Michael Jansen
• Robert Hagen
• Kircali Aziz
• Michael Theiss
• Rolf Krause
• Hans Roth

Falsche Namen auch als Mieter und Käufer genutzt

Die unterschiedlichen Personalien nutzte Staub den Angaben zufolge auch, um etwa Wohnungen zu mieten und Autos zu kaufen. Wer Hinweise zu Staub und Garweg geben kann, wird gebeten, sich beim LKA Niedersachsen unter Telefon (0511) 98 73 74 00 oder in jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Anonyme Hinweise seien über ein entsprechendes Internetportal des LKA möglich.

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