Opfer am Telefon.

Rheinland-Pfalz Bankangestellter aus Frankenthal verhindert Trickbetrug bei Senior

Stand: 20.08.2024 13:20 Uhr

Das ging gerade noch einmal gut: Beinahe hätte ein 70-jähriger Mann aus Obersülzen im Kreis Bad Dürkheim 65.000 Euro an Trickbetrüger herausgegeben. Doch ein aufmerksamer Bankangestellter in Frankenthal konnte das verhindern.

Der 70-Jährige hatte am Montagnachmittag seine Bank angerufen und die Auszahlung von 65.000 Euro verlangt. Dem Angestellten in der Bank kam das komisch vor und er informierte die Polizei.

Die Beamten besuchten den 70-Jährigen und es stellte sich heraus, dass er einen Betrugsanruf erhalten hatte, dass seine Tochter angeblich einen schweren Unfall verursacht habe und nur gegen Kaution von 65.000 Euro freikommen würde.

Die Beamten klärten den Mann auf, dass er fast Betrügern in die Falle getappt wäre. Jetzt ermittelt die Polizei in dem Fall.

In Ludwigshafen: Schockanrufe erfolgreich

Anders als in Obersülzen waren die Schockanrufe in Ludwigshafen am Montag erfolgreich. Wie die Polizei mitteilte, wurden hier insgesamt neun Trickanrufe angezeigt - mit derselben Lüge über einen angeblich schweren Unfall und eine angebliche Kaution.

Eine Seniorin übergab einem der Betrüger einen hohen Bargeldbetrag.

Schockanrufe typisch

Solche Schockanrufe sind laut Polizei typisch. Mit dieser Betrugsmasche am Telefon gelinge es Tätern immer wieder, Menschen in plötzlichen Stresssituationen dazu zu bringen, ihnen Geld zu geben. Sie täuschen am Telefon eine Notlage vor, geben vor, dass ein Angehöriger in Lebensgefahr sei oder er im Gefängnis bleiben müsse und fordern Geld oder Wertgegenstände.

7 Tipps zum Umgang mit Schockanrufen

  • Tief durchatmen und versuchen einen klaren Kopf zu bekommen.
  • Ist die Geschichte wirklich plausibel? In Deutschland muss z. B. für lebensnotwendige medizinische Behandlungen niemals Geld vorgestreckt werden.
  • Auflegen und versuchen die Person, um die es angeblich geht, telefonisch zu erreichen. Kann die Person nicht erreicht werden, Rücksprache halten mit einer anderen nahestehenden Person.
  • Wenn ein angeblicher Arzt am Telefon ist: direkt beim entsprechenden Krankenhaus nachhaken (Nummer bitte unbedingt selbst heraussuchen und wählen).
  • Bei angeblichen Polizeibeamt:innen: am besten nach der Dienststelle fragen, auflegen, selbst die Nummer der Dienststelle heraussuchen und dort nachfragen.
  • Niemals Geld an Unbekannte übergeben.
  • Wer einen Betrugsversuch als solchen erkennt: sofort die Polizei rufen – selbst die 110 wählen.
Quelle: Polizei Baden-Württemberg

Sendung am Di., 20.8.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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