Am wenigsten Probleme hatte es für die Grundschüler gegeben, da sie meistens in dem Ort wohnen, in dem auch die Schule ist. Schwieriger war es für Schüler von weiterführenden Schulen. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hatte deshalb vorab eine Mitteilung gemacht.
"Großzügige Entschuldigungspraxis" an Schulen
Sollte der Schulweg wegen der Verkehrsprobleme nicht zumutbar gewesen sein, konnten Eltern ihre Kinder heute zu Hause lassen, sollten dies der Schule aber melden. Volljährige Schüler konnten selbst entscheiden, ob sie den Schulweg für zumutbar halten. Sind sie zu Hause geblieben, sollten sie ihre Abwesenheit der Schule allerdings melden. Das Bildungsministerium teilte mit, die Schulen würden eine großzügige Entschuldigungspraxis anwenden und diesen Tag nicht als Fehltag werten. Die Regelung gilt für ganz Rheinland-Pfalz.
In allen Schulen fand der Unterricht wie geplant statt, heißt es seitens der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Die ADD ist davon ausgegangen, dass vereinzelt auch Unterricht ausfällt, weil Lehrpersonal nicht rechtzeitig in den Schulen ankam. Dann griff der Vertretungsplan.
Schüler besorgt wegen Abiturprüfungen
Auch am Mittwoch sind Demonstrationen geplant, unter anderem im Mainzer Regierungsviertel. Die Landesschüler*innenvertretung (LSV) befürchtet, dass die Bauernproteste dann zum Hindernis auf dem Weg zu den beginnenden Abiturprüfungen werden könnten. Pressereferentin Emma Lucke sagte, es sei wichtig, dass den Beteiligten die Tragweite der Demonstrationen in Bezug auf die Abiturprüfungen bewusst sei. Die LSV appelliere an alle Beteiligten, eine Lösung zu finden, die negative Auswirkungen auf die Prüfungen verhindere.
Philologenverband: Proteste erschweren Abitur-Vorbereitungen
Ähnlich hatte sich zuvor schon der Philologenverband Rheinland-Pfalz geäußert und auf die zusätzliche Belastung durch die Bauernproteste für die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten hingewiesen. Am Montag und Dienstag fänden an den G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen die sogenannten Intensivtage zur Vorbereitung auf die schriftlichen Prüfungen statt, die am Mittwoch beginnen würden, teilte die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, mit.
Für unsere Prüflinge und die betreuenden Lehrkräfte ist das angekündigte Verkehrschaos durch Bauernproteste eine deutliche Erschwernis.
Zweibrücken: Notbetreuung und digitaler Unterricht
Vor Ort gab es allerdings regional angepasste Lösungen, beispielsweise in Zweibrücken. So ist auf der Homepage des Helmholtz-Gymnasiums und anderen Schulen zu lesen, dass die weiterführenden Schulen in Zweibrücken alle Sorgeberechtigten baten, die Kinder nicht zur Schule zu schicken, sofern das möglich war. In der Stadt sind heute alle Verkehrskreisel blockiert worden. Eine Notbetreuung wurde jedoch ähnlich wie in Corona-Zeiten angeboten. Eine Abmeldung war dann zwingend erforderlich.
Das hat allerdings keine verlängerten Weihnachtsferien für die Schüler bedeutet: Wer zuhause geblieben ist, wurde mit digitalen Arbeitsaufträgen versorgt.
Kommentare (3)
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Kein Verständnis für die!!!!!!
Die Untätigkeit des Ministeriums zeigt erneut welchen Stellenwert die Schulgemeinschaft hat. Ein sicherer und planbarer Schulweg sowie die adäquate Versorgung/ Betreuung der Schüler/innen sollte Priorität haben. Dies ist keineswegs gewährleistet. Statt eine Notbetreuung einzurichten, digitale Arbeitsaufträge herauszugeben und für die Abschlussklassen digitalen Unterricht anzubieten wird an der Präsenzpflicht mit großzügiger Entschuldigungspraxis festgehalten. Einige Schüler/innen, Lehrkräfte werden heute den Weg zur Schule nicht antreten können oder sich verspäten, teils eine Odyssee, da die wenigsten fussläufig zur Einrichtung wohnen. In unserem Fall bedeutet es zwei Kinder müssen zu Hause bleiben, eins wurde in der Stadt untergebracht, da eine Pflichtveranstaltung wegen des Abiturs stattfindet. Hier sind die Traktoren übrigens seit 5:30h unterwegs! Gutes Gelingen!
Die Schüler könnten sich ja mit den Bauern solidarisieren und, anstatt FFF, einmal für etwas Vernünftiges "streiken".
Absolute Zustimmung! Die Schüler sollten sich den Landwirten unbedingt anschließen. Es geht insbesondere um ihre Zukunft, um eine gesicherte Versorgung mit regionalen Lebensmitteln und die Erhaltung unserer schönen Kulturlandschaft. Ich habe den Eindruck, dass sehr viele Menschen heute einfach nicht mehr wissen wer ihre Lebensmittel produziert und diese nicht im Discounter "wachsen"! Unsere Landwirte arbeiten 365 Tage von morgens früh bis abends spät hart für einen Hungerlohn. Ich habe größten Respekt vor ihrer Arbeit und ihrem Engagement. Ich werde sie bei ihrem Protest tatkräftig unterstützen!
Es ist also vernünftiger, für den Geldbeutel einzelner zu demonstrieren als für den Erhalt der Lebensgrundlagen aller? Dieser Standpunkt ist, hm, interessant.
Erbärmlich. Mehr fällt mir nicht zu ihrem Kommentar ein. Als ob Landwirtschaft einfacher würde, wenn die Folgen des Klimawandels mehr & mehr zu schlagen. Anders herum würde eher ein Schuh daraus, denn Bauern sollten sich an Klimaprotesten von FFF beteiligen, um auch die eigene Zukunft zu sichern.