Weniger Plastik in den Tonnen

FAQ: Diese neuen Regeln gelten bei Biomüll-Tonnen

Stand

Von Autor/in Joachim Wulkop

Ab dem 1. Mai gelten in Deutschland neue Regeln für Biomüll: Was darf rein, was nicht? Wie prüfen die Entsorger? Wird die Tonne stehen gelassen? Alle Antworten dazu gibt es hier:

Ab dem 1. Mai dürfen die Biomüll-Tonnen in Deutschland nur noch sehr wenig Plastik enthalten - maximal ein Prozent. Auch sonstige Fremdstoffe dürfen nur noch in sehr geringem Maße im Biomüll zu finden sein. Die neue Regelung betrifft in erster Linie die Abfallwirtschafts-Unternehmen - doch am Ende sind auch die Verbraucher in der Pflicht.

Was ist neu?
Was bedeutet das für mich als Verbraucher?
Was darf in die Biomüll-Tonne?
Wozu gibt es die neuen Regeln?
Was passiert mit dem Biomüll?

Was ist neu?

Die neuen Regelungen gelten vor allem hinter den Kulissen. Neu ist, dass zum Beispiel Betreiber von Biogas-Anlagen angelieferten Biomüll ablehnen können, wenn er zu stark verunreinigt ist, also über ein Prozent des Inhalts aus Plastik besteht.

Auch wenn zwar wenig Plastik, aber viele Steine oder Sand im Biomüll sind, dürfen die Anlagen künftig den Müll ablehnen. Hier gilt eine Grenze von drei Prozent. Wird der Müll abgelehnt, muss der Abfallentsorger ihn wieder mitnehmen und anders entsorgen. Das ist teuer.

Was bedeutet das für mich als Verbraucher?

Um das zu verhindern, werden die Abfallentsorger künftig stärker darauf achten müssen, dass wirklich nur Biomüll in der Tonne landet. Bisher wurde das oft händisch bei der Abholung überprüft. Doch viele Kommunen wie zum Beispiel Pirmasens setzen auf moderne Technik, die mit Hilfe von Sensoren den Inhalt der Tonne überprüft.

Wenn dann die Grenzwerte überschritten werden, bleibt die Tonne stehen. Dann müssen die Hausbewohner entweder selbst den Müll nochmal neu sortieren, oder der Biomüll wird als Hausmüll abgeholt, was Geld kosten kann.

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Was darf in die Biomüll-Tonne?

In die Biomüll-Tonne darf alles, was leicht zu kompostieren ist. Dazu gehören Küchenabfälle wie Kartoffelschalen oder Essensreste, aber auch Strauchschnitt, Blumen, Heu und Stroh. Nicht in die Tonne dürfen Verpackungen aller Art, also Pflanztöpfe, Plastik, Folien, Papier (außer in geringen Mengen zum Schichten), Pappe und Metalle.

Auch Steine und Mineralien dürfen nicht in den Biomüll, weil sie sich nicht zersetzen. Das bedeutet, das zum Beispiel Katzenstreu im normalen Hausmüll entsorgt werden muss. Achtung: Auch sogenannte biologisch abbaubare Plastiktüten gehören nicht in den Biomüll. Mehr dazu hier:

Wozu gibt es die neuen Regeln?

Die neuen Regeln sollen unter anderem dazu beitragen, dass weniger Mikroplastik in die Umwelt kommt: Nur wenn vorne sauber getrennte Bioabfälle reingehen – kann hinten Kompost von hoher Qualität rauskommen.

Das ist Kompost für den Garten oder für die Äcker. Und da ist gerade Plastik natürlich ein Problem. Kunststoffe in den Bioabfällen werden dann mit dem Kompost auf die Böden ausgebracht - eine riesige Verbreitung von Mikroplastik und anderen schädlichen Stoffen in der Natur.

Was passiert mit dem Biomüll?

Biomüll kann zu Kompost verarbeitet und anschließend als Dünger auf die Felder gebracht werden. Er kann aber auch zur Energieversorgung beitragen. In Vergärungsanlagen entsteht Gas, das ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Daraus entsteht dann Wärme und Strom. Auch andere Methoden, um aus Biomüll Energie herzustellen, werden gerade erforscht.

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