Suche nach neuen Energiequellen

Geothermie-Großprojekt mit BASF in Ludwigshafen startet am 24. Februar 

Stand

Von Autor/in Irmgard Reißinger

Das geplante Geothermie-Projekt von BASF, Vulcan Energy und den Kommunen Ludwigshafen und Frankenthal startet am 24. Februar - mit seismischen Messungen.

Bald sollen sie durch die Vorderpfalz rollen, die großen Vibro-Trucks. Auf einer Strecke zwischen Ludwigshafen Süd, Mutterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) und Ruppertsberg (Kreis Bad Dürkheim) sollen sie nach heißem Tiefenwasser suchen. Seit dem 10. Februar sind die Vibro-Trucks übrigens auch schon im Kreis Germersheim unterwegs.

Das heiße Tiefenwasser könnte eine neue, nachhaltige Energiequelle werden, für das Chemieunternehmen BASF und Fernwärme für rund 15.000 Haushalte, so die Hoffnung der Projektpartner. Vulcan Energy will aus dem Thermalwasser außerdem Lithium für Autobatterien gewinnen.

Ein Rüttelfahrzeug bei Rohrbach zwischen Feldern. In der Pfalz prüfen solche Fahrzeuge, wo sich Geothermie lohnen könnte.
Solche Rüttelfahrzeuge fahren bald auch durch Ludwigshafen. Hier prüft es bei Rohrbach (Kreis Südliche Weinstraße) zwischen Feldern, wo sich Geothermie lohnen könnte.

Info-Veranstaltungen für Bürger ab Mitte Februar

Die ersten Schritte für die 2D-Messungen sehen so aus: Entlang der Strecke werden ab dem 17. Februar Messgeräte ausgelegt, teilte das Unternehmen auf SWR-Anfrage mit. Dann gibt es auch Info-Veranstaltungen für die Bevölkerung: Vom 17. bis 19. Februar zuerst in Deidesheim, dann in Ludwigshafen und in Frankenthal. In Amtsblättern und auf der Internetseite von Vulcan Energy werden die Infos dazu veröffentlicht, erklärte das australisch-deutsche Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe.

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Am 24. Februar starten seismische Messungen

Wo und wann genau die sogenannten Vibro-Trucks am 24. Februar losfahren werden, steht noch nicht genau fest. Nach Angaben des Geschäftsführers von Vulcan Energy, Thorsten Weimann, wird das erst kurzfristig festgelegt. Die Vibro-Trucks werden dann an zuvor markierten Stellen sogenannte Rüttelplatten auf den Boden absenken und das Erdreich zum Vibrieren bringen.

Karte Vulcan nur 16:9
Auf der Karte sieht man, wo die Messungen geplant sind - und zwar entlang der roten Linien rund um das Werksgelände der BASF in Ludwigshafen.

Mit Hilfe der Messgeräte an der Erdoberfläche, der sogenannten Geophone, wird dann die Struktur des Untergrunds vermessen. Nach den etwa zwei Wochen dauernden 2D-seismischen Messungen und der Auswertung der Daten ist noch eine weitere 3D-Seismik vorgesehen.

Betroffene Stadtteile in Ludwigshafen werden informiert

In Ludwigshafen-Oggersheim haben BASF und Vulcan-Energy bereits den Ortsbeirat über ihr Geothermie-Projekt informiert, sagt Ortsvorsteherin Silvia Weiler (SPD). Sie habe bisher keine Anfragen von möglicherweise besorgten Bürgern erhalten.

Bei der Stadtratssitzung in Ludwigshafen am 13. Januar waren noch Bedenken über mögliche Risse an Gebäuden durch die Rüttelmaschinen geäußert worden. Vulcan Energy hatte im Stadtrat versichert, für mögliche Schäden durch die seismischen Messungen aufzukommen, falls ein Zusammenhang nachgewiesen werde.

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