Nach Tanklasterunfall bei Mendig

Hubschrauber weht Heizöl aus Naturschutzgebiet "Thürer Wiesen"

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Nach dem Heizölunfall im Naturschutzgebiet "Thürer Wiesen" bei Mendig wurde das kontaminierte Sumpfgebiet am Freitag weiter gereinigt. Mit einer ungewöhnlichen Methode: Ein Hubschrauber hat das restliche Heizöl dort herausgeblasen.

Seit zwei Wochen versuchen Einsatzkräfte und freiwillige Helfer die "Thürer Wiesen" von tausenden Litern Heizöl zu befreien. Die waren am 21. Februar nach einem Tanklaster-Unfall auf der B262 in das Naturschutzgebiet gelaufen.

Die Reinigung des mit Wasser durchzogenen Geländes ist laut der Verwaltung des Kreises Mayen-Koblenz aufwendig. Das meiste Öl habe aber mittlerweile von der Feuerwehr und dem THW abgesaugt werden können. Um noch besser an das restliche Heizöl heranzukommen, wurden die Uferbereiche in den vergangenen Tagen freigeschnitten. Dafür wurde das Schilf mit einem speziellen Mähboot abgemäht und die kontaminierten Halme entfernt.

Das restliche Heizöl wird mit Hilfe von Ölsperren gesammelt und dann abgesaugt.
Das restliche Heizöl wird mit Hilfe von Ölsperren gesammelt und dann abgesaugt.

Hubschrauber weht Heizöl Richtung Ufer

Am Freitag kam dann der Hubschrauber zum Einsatz. Er kreiste mehrere Stunden lang tief über dem Sumpfgebiet. Die Idee: Durch die Rotorbewegung sollte das Wasser aufgewühlt und das Heizöl sowie restliches Schilf in Richtung der Uferbereiche geweht werden. Dafür arbeiteten die Einsatzkräfte mit der Polizeihubschrauberstaffel Winningen zusammen.

Nach Angaben des Einsatzleiters war die Aktion ein Erfolg. Alles sei nach Plan verlaufen. Am Ufer konnte das verunreinigte Material mit Sperren aufgefangen und abgesaugt werden. Das kontaminierte Wasser und die Schilfreste sollen jetzt in einer Spezialanlage verbrannt werden.

Ein Vogel, dessen Federn mit Öl verklebt sind, im Naturschutzgebiet Thürer Wiese.
Für diesen Wasservogel kam jede Hilfe zu spät. Bild in Detailansicht öffnen
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Heizöl war in Regenrückhaltebecken gelangt

Bei dem Unfall vor zwei Wochen hatte der Tanklaster laut Kreisverwaltung etwa 30.000 Liter Heizöl geladen. Bei dem Unfall war ein Großteil des Heizöls in die Oberflächenentwässerung der Bundesstraße und in ein großes Regenrückhaltebecken sowie ins Naturschutzgebiet "Thürer Wiesen" gelangt.

Bislang wurden 150 Kadaver geborgen

Etwa 150 Tiere seien durch die Umweltverschmutzung verendet, teilte Constantin Wagner von der Wildvogel-Pflegestation in Kirchwald mit. Er leitet die Rettungsaktion in den "Thürer Wiesen". Etwa 100 Tiere hätten bislang gerettet werden können. Die Kadaver aus dem Gelände herauszuziehen, sei allerdings genauso wichtig. Sie würden ansonsten von anderen Tieren gefressen und diese würden sich dann auch vergiften. Teilweise war ein Team von 20 ehrenamtlichen Helfern in dem sensiblen Naturschutzgebiet unterwegs.

Mendig

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SWR