Der Charme der Industriestadt

Inside Ludwigshafen: Unterwegs mit dem Stadtführer

Stand

Von Autor/in Janosch Beyer

Gerhard Brandt ist Fremdenführer in Ludwigshafen. Die Industriestadt am Rhein hat viele verborgene Juwelen, die er den Menschen zeigen will. Anlässlich des Weltgästeführertages am Sonntag zeigt er uns drei besondere Orte der Stadtgeschichte.

Wenn der Gästeführer Gerhard Brandt einen durch Ludwigshafen führt, geht es ihm nicht um die offensichtliche Schönheit der Stadt: "Das faszinierende an Ludwigshafen, das ja eigentlich eine relativ junge Stadt ist, ist einfach eine große Mischung aus lebenswertem Wohnraum, industrieller Geschichte, multikulturell, und großem kulturellem Reichtum und Programm."

Und das gefällt ihm besser, als Städte, wie zum Beispiel Heidelberg: "Das ziehe ich persönlich Städten vor, die ich sag mal, rein historisch ausgerichtet sind." Diese Seiten von Ludwigshafen will er am Sonntag zum Weltgästeführertag den Menschen zeigen.

Ebertpark: Seit 100 Jahren fast unverändert

Ein ganz gutes Beispiel für ihn ist der Ebertpark. Vor 100 Jahren als Maßnahme zur Arbeitsbeschaffung errichtet, ist er bis heute ein beliebter Treffpunkt.

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.
Das Turmrestaurant im Ebertpark.

Für Brandt ist der Ebertpark ein wichtiger Ort in der Stadt: "Die Ruhe und Stille dieser Anlage, dass sie noch weitgehend im Originalzustand erhalten ist." Dazu kommt, dass der Park kostenlos für alle zugänglich ist und die vielen Veranstaltungen, gerade im Sommer.

Friedrich-Ebert-Siedlung: Sozialraum schon vor 100 Jahren

Vom Ebertpark geht es in Richtung Friedenskirche. Auf dem Weg ist die Friedrich-Ebert-Siedlung. Auch in den Zwanzigern errichtet und auf den ersten Blick unscheinbar. Doch schon damals mit sozialen Räumen und bewachten Spielplätzen.

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.
Blick in den Innenhof der Ebertsiedlung.

Übrigens war die Ebertsiedlung ein Wohngebiet für wohlhabendere Menschen und hatte schon beim Bau eine Nahwärmeversorgung.

Friedenskirche: Leichtfüßiger Betonbau

Angekommen bei der Friedenskirche. Von außen sieht sie aus wie ein klassischer Betonbau. Doch innen sieht es dann ganz anders aus. Eine Leichtigkeit umgibt den Bau, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden ist: "Ich finde, das ist ein wunderschönes Beispiel für die Leichtigkeit der Architektur der 50er-Jahre."

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.
Die Friedenskirche von innen.

Fremdenführer suchen Nachwuchs

Gerhard Brandt hat erst vor drei Jahren seine Ausbildung zum Fremdenführer begonnen. Jetzt ist er 66 und übt diese Aufgabe nach wie vor gerne aus. Damit ist er einer der jüngsten Stadtführer in Ludwigshafen - die Branche hat ein Nachwuchsproblem.

Gemeinsam mit seinen Kollegen bietet er am Sonntag kostenlose Stadtführungen durch Ludwigshafen an. Die Touren sind teilweise schon ausgebucht, das Interesse der Menschen sei da. Und dort ist wieder sein Thema: Die verborgenen Ecken von Ludwigshafen erkunden.

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