POLITIK BACKSTAGE mit Julia-Christina Stange (Die Linke)

Linken-Kandidatin Stange: "Milliardäre? Die schaffen wir ab!"

Stand

Von Autor/in Martin Heuser

Die Co-Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen Linken, Julia-Christina Stange, will große Vermögen umverteilen, um Entlastungen für Bürgerinnen und Bürger zu finanzieren.

Dafür sollen Privatjets und Mega-Jachten verboten werden, der Spitzensteuersatz für Superreiche auf 75 Prozent steigen und die Vermögenssteuer eingeführt werden. Mit dem eingenommenen Geld könne dann unter anderem die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel abgeschafft werden, ein kostenloser Öffentlicher Personennahverkehr und der soziale Wohnungsbau bezahlt werden. Das Wirtschaftskonzept der Linken sei durchgerechnet und funktioniere, sagte Stange in der SWR-Interview-Serie POLITIK BACKSTAGE.

Stange kritisierte, dass im Wahlkampf zu wenig über hohe Mieten, Inflation und teure Energie geredet werde. "Die soziale Frage muss viel mehr ins Zentrum rücken", forderte die gelernte Kinderfachkrankenschwester. Große Wohnungsgesellschaften müssten enteignet werden, weil diese an die Börse gingen, um zu spekulieren. Das entspreche nicht dem Grundrecht auf Wohnen.

POLITIK BACKSTAGE mit der Co-Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen Linken, Julia-Christina Stange.

Asylrecht soll unverändert bleiben

Ihre Partei werde das Asylrecht in seiner jetzigen Form nicht antasten. Eine Überprüfung oder die Zurückweisung von Schutzsuchenden an den europäischen Außengrenzen halte sie für falsch. Das Gesundheitssystem in Deutschland sei ohne Migranten nicht denkbar. Ebenso undenkbar sei es für sie, dass Menschen die vor Krieg, Gewalt oder Diskriminierung flüchten, in Deutschland keinen Schutz mehr bekämen.

Stange bekräftigte, dass Deutschland eine Million Flüchtlinge pro Jahr verkrafte. Dazu müsse mehr Geld in den Ausbau von Kitas, Schulen und Wohnungen investiert werden.

Genesungswünsche an Spitzenkandidat Trabert

Wie es dem Spitzenkandidat der Linken in Rheinland-Pfalz, dem parteilosen Sozialmediziner Gerhard Trabert geht, wisse sie nicht, sagte Stange. Trabert hatte Anfang Januar mehrere Schlaganfälle erlitten und absolviert derzeit keine Wahlkampftermine. "Wir respektieren die Ruhe und Stille um ihn herum, damit er Zeit hat zu genesen." Sie hoffe, dass es ihm bald wieder besser gehe "und wir wieder von ihm hören, weil er definitiv für die Punkte, die wir als Linke vertreten in Rheinland-Pfalz, steht".

Video: Das komplette Interview mit Julia-Christina Stange (Linke)



Audio: Das komplette Interview mit Julia-Christina Stange (Linke)

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Kommentare (5)

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  1. Kommentar von
    Jue.So Jürgen Sojka
    Verfasst am

    16.06.2017 SWR Aktuell "10 Jahre die Linke" und Kommentare: _ „Contra: Die Linke braucht keiner! _ Ja, was denn nun? Besserwisser oder politische Verantwortung? Diese Linke weiß nicht, was sie will. Und deswegen taugt sie im besten Falle noch zu einer Regionalpartei Ost, findet SWR-Hauptstadtkorrespondent Stephan Ueberbach. …“ __ „Pro: Die Linke wird gebraucht _ In Thüringen regiert mit Bodo Ramelow ein linker Ministerpräsident und ohne den Druck der Linken als Oppositionspartei würde es den Mindestlohn heute nicht geben. Die Linke hat Erfolge vorzuweisen, sagt SWR-Hauptstadtkorrespondent Mathias Zahn. …“ --- Contra dem Contra – oder doch Re? | "Proler"? – oder doch eher Alibi zum Contra? _ Alibi-Haltung? Solange in den Redaktionen der "öffentlich rechtlichen" eine Verpflichtung zur Neutralität generiert wird -die es tatsächlich nicht gibt!-, darf gezweifelt werden, und das zu Recht!

  2. Kommentar von
    Erna Klein
    Verfasst am

    Hut ab ,da kann man bei der Stange bleiben. Die Welt ohne Profitgier in der an alle gedacht wird wäre lebenswerter als das völkische Rumgeplärre und heuchlerische "Frieden durch Waffen " Gesülze.

  3. Kommentar von
    Karin Welling
    Verfasst am

    Sozialisten und das Eigentum anderer Leute. Das war schon immer eine angespannte Beziehung, nicht zuletzt deshalb, weil Sozialisten in der Regel die Fähigkeit fehlt, durch eigene Leistung zu Eigentum zu gelangen.

  4. Kommentar von
    A.Anhalt
    Verfasst am

    ich schließe mich dem 1.Kommentar an. Sie wollen Gelder umverteilen? Was glauben die Herrschaften denn was passiert,wenn die Linken gewählt werden? Wer kann wird Deutschland auf schnellstem Weg verlassen, so sieht das dann aus. Die aktuelle Abwanderung von Firmen und auch von Leuten mit Geld wird direkt zunehmen und dann war's das. Dann kommt eine Planwirtschaft wie in der alten DDR ,aber is ja auch kein Wunder. Wieviel SED steckt noch in der Linken? Da war/ist doch noch was,richtig? Dann dauerts auch nicht lange und StaSi 2.0 ist eingeführt. Ist ja schon aktuell auf dem besten Weg,nur grüner.

  5. Kommentar von
    Finescu
    Verfasst am

    Die übliche linke Mär der Umverteilung. Alle sozialistischen Experimente sind bislang gescheitert, siehe die ehemaligen Staaten im Osten oder aktuell Venezuela oder Kuba. Sozialismus, egal welcher Prägung, sei es braun, rot oder grün, schafft nur Massenverarmung, die Schaffung einer elitären Oberschicht, Unfreiheit und letztlich Niedergang, Gesellschaftlich und der Natur. Uns das Konzept "Gerechtigkeit" funktioniert ebenfalls in diesem Zusammenhang nicht, da sich jeder darunter etwas anderes Vorstellt. Siehe hier die Besteuerung von Menschen mit Vermögen, die sicherlich eine andere Vorstellung dazu haben.