Nach Polizeiangaben nahmen am Protestzug "Gemeinsam für Deutschland" rund 450 Menschen teil. Die Gegendemonstration war laut Polizei deutlich größer. An ihr nahmen demnach rund 800 Menschen teil.
Laut Polizei verliefen die angemeldeten Demonstrationen weitestgehend friedlich. Allerdings gab es den Angaben zufolge Blockadeaktionen von Aktivisten der "Antifaschistischen Aktion", die von der Polizei aufgelöst werden mussten. Dabei seien drei Beamte leicht verletzt worden.
Rheinland-pfälzischer Teil der bundesweiten Aktion "Gemeinsam für Deutschland"
Die Demonstration "Gemeinsam für Deutschland" war Teil einer bundesweiten Aktion. Die Organisatoren hatten über Facebook und Telegram Teilnehmer aus ganz Rheinland-Pfalz aufgerufen, nach Koblenz zu kommen und für Frieden zu demonstrieren.
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Die Gruppe der "Querdenker" ist divers. Ist sie anfällig für Verschwörungserzählungen? Wie geht man mit dem Vorwurf um, am rechten Rand zu stehen?
Von Duška Roth
Bei der Kundgebung vor dem Kurfürstlichen Schloss in Koblenz vermischten Redner allerdings Forderungen nach Frieden und einem Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine mit offen pro-russischen Erzählungen: Es sei "ungeheuerlich", dass Putin als Kriegsverbrecher bezeichnet werde, so eine Koblenzer Aktivistin. Sie bemühte bekannte und widerlegte Verschwörungserzählungen, wie beispielsweise die antisemitische Erzählung der "Neuen Weltordnung".

Gegendemonstration fordert ebenfalls Frieden
Die Forderung nach Frieden ist auch auf der Gegendemonstration zu hören. Zu ihr hatten mehrere Parteien aufgerufen. Hauptorganisator war die Partei "Die Linke". Die Gegendemonstranten stellten sich gegen Rechtsextremismus und forderten von der zukünftigen Regierung, nicht die Narrative der Rechten zu übernehmen. Die aktuellen Probleme im Land könne man nur solidarisch lösen, nicht durch Ausgrenzung, so eine Rednerin auf der Gegendemo.

Polizei: 40 Strafverfahren eingeleitet
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Es wurden den Angaben zufolge 50 Platzverweise erteilt, 17 Menschen in Gewahrsam genommen und 40 Strafverfahren eingeleitet. Vornehmlich wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.