Rheinland-Pfalz Pfleger wegen Mordes in Winningen vor Gericht

Stand: 23.09.2024 15:48 Uhr

Es sind schwere Vorwürfe: Ein Pfleger soll für den Tod einer Patientin im Oktober 2022 in Winningen verantwortlich sein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen Mord vor.

Laut Staatsanwaltschaft arbeitete der Mann als Pfleger bei einer ALS-Patientin zu Hause in Winningen. Im Oktober 2022 soll er während eines Nachtdienstes die 49-jährige Frau heimtückisch getötet haben.

Patientin konnte nicht mehr sprechen

Demnach hatte der Pfleger Nachtdienst bei der ALS-Patientin, die nicht mehr sprechen und nur noch mit den Augen kommunizieren konnte. Obwohl die Frau nur sitzend gelagert werden durfte, habe der Angeklagte sie in flacher Rückenlage hingelegt, so die Anklage. Den Angaben zufolge hatte er die Frau alleine vom Rollstuhl ins Bett gehoben - ohne, wie zuvor angewiesen, eine zweite Pflegekraft zu Hilfe zu holen.

Außerdem habe er die Patientin mehrere Male vom Beatmungsgerät getrennt. Der Angeklagte selbst sagte vor Gericht wörtlich, die Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen. Das Beatmungsgerät habe er nur für pflegerische Maßnahmen abgetrennt, etwa um der Patientin etwas zu trinken zu geben.

Angeklagter hatte Münzen von Patientin gestohlen

Ein Thema beim Prozess war auch, ob der Mann Drogen genommen oder Alkohol getrunken hatte. Er sagte aus, am Morgen nach dem Nachtdienst einen Joint geraucht und Amphetamine konsumiert zu haben. Außerdem gab er zu, Geld von der Patientin gestohlen zu haben. Wie hoch der Betrag, war wurde vor Gericht nicht gesagt. Es war lediglich von "Münzen" die Rede.

Den Angaben zufolge hat eine andere Pflegekraft die tote Frau gefunden. 

Sendung am Mo., 23.9.2024 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz

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