In Kusel haben laut Polizei rund 600 Menschen gegen einen Wahlkampfauftritt der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel demonstriert. Sie riefen "Nazis raus" und hielten Plakate unter anderem mit den Aufschriften "Klare Kante gegen Rechts" und "Für Demokratie und Freiheit" in den Händen. Der Veranstalter der Kundgebung berichtete von 1.000 Teilnehmern.
"Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir die AfD nicht als demokratische Partei akzeptieren", sagte Versammlungsleiter Hans-Christian von Steinaecker vom "Bündnis für Demokratie im Landkreis Kusel". Die AfD stehe "für Spaltung, Hetze und soziale Kälte", erklärte die Linke Westpfalz. "Wir demonstrieren hier für die demokratischen Werte", sagte Landrat Otto Rubly (CDU).
Schon im Vorfeld hatten Unbekannte den Fußweg zur Fritz-Wunderlich-Halle mit Parolen gegen Rechtsextremismus bemalt. Knapp 700 Menschen haben laut AfD an der Veranstaltung in der Halle teilgenommen.
Weidel, Münzenmaier und Monzon kommen nach Kusel
In Kusel leben nur knapp 5.500 Einwohnerinnen und Einwohner. Doch was zieht die AfD-Kanzlerkandidatin Weidel in das Örtchen? Der Besuch dürfte für die in Teilen rechtsextreme Partei strategische Gründe haben. Zum einen will Weidel den Bundestagsabgeordneten Sebastian Münzenmaier unterstützen. Er möchte bei den kommenden Wahlen erneut in den Bundestag - und zwar für den Wahlkreis Kaiserslautern. Catalina Monzon kandidiert außerdem für den Kreis Kusel als Landrätin.
Fünf Kandidatinnen und Kandidaten gehen im Kreis ins Rennen, um den noch amtierenden Landrat Rubly (CDU) abzulösen. Die Wahl findet gleichzeitig mit der Bundestagswahl am 23. Februar statt. Sollte Monzon Landrätin werden, wäre das ein Triumph für die AfD. Bundesweit gibt es bislang nur einen Landrat der Partei - in Thüringen.
Bundestagswahl 2025 Wahlkreis Kaiserslautern – die Ausgangslage
Zehn Kandidatinnen und Kandidaten treten am 23. Februar im Wahlkreis Kaiserslautern für die Bundestagswahl an. Der wurde seit 2002 immer von einem SPD-Kandidaten gewonnen.