Asiatische Hornissen sitzen auf ihrem Nest.

Saarland Asiatische Hornisse breitet sich rasant im Saarland aus

Stand: 08.11.2024 06:45 Uhr

Im Saarland gibt es immer mehr Asiatische Hornissen. Dieses Jahr wurden bereits knapp 650 Nester entdeckt. Das ist ein neuer Rekord. Um die Ausbreitung der invasiven Art einzudämmen, fordern Imker mehr Unterstützung vom Land.

mit Informationen von Maximilian Friedrich

Die Asiatische Hornisse sieht in etwa so aus wie die heimische Hornisse - ist aber ein bisschen kleiner, etwas dunkler und vor allem gefährlicher für das Ökosystem: Denn sie ernährt sich hauptsächlich von heimischen Insekten.

Inzwischen hat sich die Asiatische Hornisse im Saarland rasant verbreitet. In diesem Jahr wurden bislang knapp 650 Nester entdeckt und damit zweieinhalbmal so viele wie im vergangenen Jahr. Jedes Nest, das nicht entfernt wird und es bis in den Winter schafft, zieht im Frühjahr bis zu zehn neue Nester nach sich.

Ausrüstung kostet mehrere Tausend Euro

Die Bekämpfung der Tiere hat deshalb unter anderem bei den Imkern höchste Priorität. Sie fordern mehr Hilfe vom Land. Denn um gegen die Nester vorzugehen, wird eine spezielle Ausrüstung benötigt – dafür fallen mehrere Tausend Euro an.

So wird etwa mit einer bis zu 30 Meter langen Lanze ein Insektizid in das gefundene Nest gespritzt. "So eine Lanze kostet pro Stück etwa 4500 Euro", erzählt Jonas Frey, Imker aus Merzig-Wadern. Hinzu kommen extra dicke Schutzanzüge. Diese sind nötig, weil Asiatische Hornissen längere Stachel haben als einheimische Hornissen.

Die Stiche der Hornisse können gefährlich sein. "Wir wissen von drei Ereignissen, bei denen ein einziger Stich ausgereicht hat und die Personen mit einem anaphylaktischen Schock eingeliefert werden mussten", erzählt Imker Reinhard Metz.

Kooperation mit Umweltamt gewünscht

Um die Ausbreitung zu verhindern, brauche es mehr Lanzen, so Frey. Außerdem sei es nötig, weitere Menschen auszubilden, damit diese Nester bekämpft werden könnten. Das sei nur in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) möglich.

Dass es bislang keine Kooperation gibt, führt das Umweltministerium auf Streitereien im Landesverband der Imker zurück. Man sei aber in Gesprächen mit unabhängigen Imkern. Eine baldige Zusammenarbeit sei wahrscheinlich.

Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" am 07.11.2024 im SR Fernsehen berichtet.

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