Ein pastellfarbener Morgenhimmel zeigt sich hinter der Elbbrücke von Bad Schandau.

Sachsen Brückensperrung in Bad Schandau: Eventuell ab Januar zeitweise Schifffahrt auf Elbe

Stand: 20.12.2024 17:21 Uhr

Die Binnenschifffahrt auf der Elbe ruht seit Wochen, weil die marode Brücke in Bad Schandau gesperrt ist. Bald könnten unter der Brücke wieder Schiffe fahren. Unter bestimmten Bedingungen.

Von MDR SACHSEN

Die gewerbliche Schifffahrt auf der Elbe soll ab Januar 2025 teilweise wieder die Brücke Bad Schandau passieren können. Die Durchfahrt soll zu bestimmten Zeiten erlaubt werden, informierte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) in Dresden. Das gelte auch für touristische Schiffe. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Elbe hatte die Freigabe beantragt.

Ein pastellfarbener Morgenhimmel zeigt sich hinter der Elbbrücke von Bad Schandau.

Kein Schiff wird kommen: Zumindest nicht bis Anfang/Mitte Januar im Bereich der Elbbrücke Bad Schandau. Seit der Brückensperrung ist auch die Schifffahrt unter dem Bauwerk verboten. (Archivbild)

Messgeräte sollen ab Januar Zustand abbilden

Bevor es aber soweit ist, muss laut Lasuv der Zustand der Brücke anhand der Messsysteme geprüft werden. Diese Messgeräte sollen voraussichtlich Anfang Januar mit ihren Messungen starten. Der nächste Schritt sei dann, dass Schiffe die Elbbrücke auch ohne zeitliche Einschränkungen passieren können.

Am Freitag wurden in Bad Schandau mehr Parkplätze an der Elbfähre und am Bahnhof freigegeben. Die zusätzlichen Plätze sind unterhalb der Eisenbahnbrücke und in der Kurve der Auffahrt zur Schandauer Straße eingerichtet worden.

Die Elbbrücke Bad Schandau ist seit Anfang November wegen Längsrissen im sogenannten Unterspannband gesperrt. Seitdem dürfen keine Schiffe mehr unter der Brücke hindurchfahren. Auch für den Verkehr und Fußgänger ist das Bauwerk gesperrt, bislang bis Mitte Januar 2025.

Ich weiß nicht, wie lange die Prüfung dauert. Aber ich sage mal: Das Thema brennt, wenn man auch bedenkt, dass die Binnenschifffahrt davon betroffen ist. André Gasch | Depotleiter dpd Kesselsdorf
Ein Mann mit gelber Warnjacke steht vor einer Reihe Paketautos

André Gasch ist Standortleiter des Paketdienstes dpd. Wegen der gesperrten Brücke in Bad Schandau musste der Zustelldienst die Tourenpläne komplett umstellen.

Auswirkungen der Brückensperrung erheblich

Die Sperrung hat in der Region erhebliche Auswirkungen auf Einwohner und Tourismus. Die nächsten Brücken über die Elbe befinden sich jeweils in rund 20 Kilometern Entfernung in Pirna und dem tschechischen Děčín. Wie der Leiter des dpd-Standortes Dresden-Kesselsdorf, André Gasch, im Gespräch mit MDR SACHSEN sagte, musste der Paketzusteller alle Tourenpläne komplett umstellen. Das hänge mit den Arbeitszeitrichtlinien und Grenzwerten bei der Beladung der Fahrzeuge zusammen. Die Wege seien weiter und die Kosten höher geworden, so Gasch. Er hoffe, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden wird. "Das Thema brennt", so Gasch. Die Alternative, die Elbe mit der Fähre zu überbrücken, sei für den Paketdienst nicht machbar.

MDR (kk)/dpa