Eine Frau ließt einen Brief.

Sachsen Johanniter übergeben Friedenslicht und "Briefe gegen Einsamkeit" in der Oberlausitz

Stand: 21.12.2024 07:00 Uhr

Mit Weihnachtsliedern und dem Friedenslicht besuchte die Johanniter-Jugend Senioren in der Tagespflege "Spreequelle". Noch bis Sonntag übergeben sie symbolisch das Licht in vielen Einrichtungen in der Oberlausitz. Erstmals verteilen sie dabei auch "Briefe gegen Einsamkeit" – geschrieben von Schülern aus Sachsen.

Von Jörg Winterbauer, MDR SACHSEN

Eine Gruppe Jugendlicher hat sich in der Tagespflegeeinrichtung "Spreequelle" in Ebersbach versammelt. Dabei haben sie eine große Kerze, das sogenannte "Friedenslicht". Gleich haben sie ihren großen Auftritt: Dann singen die Mitglieder der Johanniter-Jugend aus dem Landkreis Görlitz Weihnachtslieder für die Senioren und übergeben wie jedes Jahr das Friedenslicht.

Dabei ist auch der 14-jährige Luca aus Großschönau. "Es ist toll, das Licht weiterzutragen und zu sehen, wie sich die Leute freuen", sagt er. Die Gruppe singt "Oh, Tannenbaum" und andere Weihnachtklassiker. Danach übergeben Luca und seine Kameraden das Friedenslicht an die Senioren. Aus Sicherheitsgründen nur symbolisch, als kleines LED-Teelicht.

Was ist das Friedenslicht?
Das Friedenslicht wird seit 1986 jedes Jahr vor Weihnachten in Bethlehem entzündet, dem Geburtsort Jesu. Es wird von dort aus in viele Länder der Welt verbreitet, um Menschen zu verbinden. Besonders in der Adventszeit dient es als Botschaft, sich für Frieden und Verständigung einzusetzen. Wegen des Krieges im Nahen Osten geht das Licht dieses Jahr von dem Ort Christkindl, der Partnerstadt Betlehems in Österreich aus. Die Tradition wurde vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen.

Junge Johanniter noch bis Sonntag unterwegs

Die Johanniter-Jugend ist noch bis zum 22. Dezember in vielen Einrichtungen unterwegs, um das Friedenslicht zu überbringen: In Hospizen, Pflegeheimen, Kitas und Schulen. Dieses Jahr überreichen sie dabei zum ersten Mal auch Briefe, die Schüler den Senioren geschrieben haben, die sogenannten "Briefe gegen Einsamkeit".

Mehr als 4.000 Briefe gegen Einsamkeit

"Das ist eine Aktion des Zentrums für Lehrer:innenbildung der Universität Leipzig und wir sind in diesem Jahr Kooperationspartner", erklärt Maria Tschanter, Sprecherin der Johanniter im Landkreis Görlitz. "Da unsere Jugendlichen in der Vorweihnachtszeit in vielen Einrichtungen in ganz Sachsen unterwegs sind, verteilen wir die Briefe, die über 4.000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen geschrieben haben, mit dem Friedenslicht zusammen", erklärt Tschanter.

Ein Friedenslicht und ein Brief liegen auf einem Tisch.

So wie in diesem Fall die siebenjährige Sophie haben rund 4.000 Schüler aus Sachsen "Briefe gegen Einsamkeit" geschrieben.

Luca überreicht einen Brief an die 84-jährige Monika Stefan. "Hallo, ich bin Sophia und 7 Jahre alt. Ich wünsche dir Gesundheit und Glück im neuen Jahr", steht darin in kindlicher Schrift. Einsam sei sie zwar nicht, sagt Frau Stefan, es gebe in der Einrichtung immer viel zu tun und gute Gesellschaft. Gefreut habe sie sich aber trotzdem sehr.