Kopfhörer liegen an einer Hörstation im zukünftigen NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz

Dokumentationszentrum in Chemnitz Sachsen fördert NSU-Projekt mit Millionen

Stand: 02.07.2024 15:45 Uhr

Das sächsische Kabinett hat einen Millionenbetrag für das geplante NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz freigegeben. Dort sollen Informationen über die rechtsextremistische Terrorgruppe gesammelt werden.

Von MDR SACHSEN

Sachsen fördert das künftige Dokumentationszentrum zum "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) mit einem Millionenbetrag. Wie das sächsische Justizministerium am Dienstag mitteilte, sollen für den künftigen Gedenk- und Lernort in Chemnitz bis zu zwei Millionen Euro bereitgestellt werden. Damit sei die Voraussetzung für eine Kofinanzierung mit dem Bund geschaffen, der weitere zwei Millionen Euro zur Verfügung stelle.

Eine Kombo zeigt Fahndungsbilder von Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos

Die Terrorgruppe um Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos (v.l.n.r.) brachte zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen um.

Als Empfänger der Landesförderung ist laut Justizministerium der Verein Initiative Offene Gesellschaft vorgesehen, der das Pilotprojekt in Kooperation mit zwei anderen Vereinen koordiniert.

Chemnitz ist 2025 Kulturhauptstadt Europas. In der Stadt soll bis zum kommenden Jahr ein bundesweit erstes Dokumentationszentrum zu den Verbrechen der Terrorzelle NSU entstehen. In Chemnitz und Zwickau lebte und agierten deren Haupttäter Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos jahrelang im Untergrund. Die rechtsradikale Terrorgruppe verübte in den 2000er-Jahren unter anderem mehrere Morde an Menschen mit Migrationsgeschichte.

MDR (mst)/epd

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR SACHSEN in der Sendung "Das Sachsenradio" am 02. Juli 2024 um 14:18 Uhr.