Sachsen-Anhalt "Ein Herz für Kinder": Ehrenpreis für Abiturientinnen aus Aschersleben
Alina Hinz und Rabia Lore Ekim kämpfen gegen das Vergessen der Geschichte in ihrer Heimatstadt. Sie wollen aufklären über die NS-Zeit und die jüdischen Opfer. Die Abiturientinnen organisieren für Jugendliche Workshops und Spaziergänge. Für ihr Engagement sind sie nun bei der Spenden-Gala "Ein Herz für Kinder" ausgezeichnet worden.
Zwei Abiturientinnen aus Aschersleben sind mit dem "Ehrenherz" der Benefiz-Gala "Ein Herz für Kinder" ausgezeichnet worden. Alina Hinz und Rabia Lore Ekim erhielten den Preis für ihre Arbeit mit Schülerinnen und Schülern im Salzlandkreis.
Kämpfen gegen das Vergessen
Die jungen Frauen organisieren seit zwei Jahren Workshops für Schulklassen, worin sie Einblick in das Leben der im Holocaust ermordeten Anne Frank geben. Außerdem führen sie Jugendliche in Spaziergängen durch Aschersleben – und erzählen anhand der Stolpersteine von der jüdischen Geschichte der Stadt.
Alina (links) und Rabia führen Jugendliche durch Aschersleben, vorbei an Orten der Geschichte.
Als ihr Vorbild nennen sie die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. "Wir wollen versuchen, es den Jugendlichen auch nahezubringen, wie sie es macht", erklärt Alina Hinz. "Irgendwann ist sie nicht mehr und dann liegt es an uns, die Geschichte weiterzutragen.“ Die 103-jährige Holocaust-Zeugin war bei der ZDF-Show mit dabei. Sie erhielt ein Jahr zuvor das "Goldene Herz" für ihre NS-Aufklärungsarbeit.
Würdigung: Alina und Rabia sind Vorbilder für ihre Generation
Alina und Rabia seien "Vorbilder für ihre Generation", heißt es im Einspieler über die Arbeit der Abiturientinnen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach zuvor in ihrer Laudatio von beispielhaftem Engagement: "So zeigt ihr, was es heißt, Erinnerungen wach zu halten."
Bei der Spendengala, die live im ZDF ausgestrahlt wurde, kamen Spenden in Höhe von 23.627.158 Euro zusammen. 2,79 Millionen Menschen schauten zu. "Ein Herz für Kinder" ist ein schon seit Jahrzehnten dauerndes Hilfsprojekt der "Bild"-Zeitung, bei dem jährlich Millionensummen für Kinderhilfsprojekte gespendet werden.
Ihr Vorbild konnten Alina und Rabia schon treffen: die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer.
MDR (Conny Müller, André Plaul) | Erstmals veröffentlicht am 09.12.2024