Sachsen-Anhalt Komet über Tangermünde – Wo er noch zu sehen sein wird
Derzeit zieht der Komet Tsuchinshan-ATLAS seine Bahn am Abendhimmel. Mit Glück und ohne Bewölkung ist der Himmelskörper sogar mit bloßem Auge zu sehen. Am Sonntag ging das zum Beispiel im Norden Sachsen-Anhalts. Astronomie-Fans haben aber weiterhin Chancen, den Kometen zu sehen.
- Aktuell ist der Komet Tsuchinshan-Atlas am Abendhimmel zu beobachten.
- Sofern die Bedingungen stimmen, bleibt der Himmelskörper noch einige Tage zu sehen.
- Sternwarten laden am Wochenende zum gemeinsamen Beobachten ein.
Über Sachsen-Anhalt ist Mitte Oktober der Komet Tsuchinshan-ATLAS am Abendhimmel zu sehen. Am Sonntagabend konnte er unter anderem über Tangermünde in der Altmark mit bloßem Auge beobachtet werden. Laut Astronomen kam der Himmelskörper am Wochenende der Erde bis auf etwa 70 Millionen Kilometer nahe, was in etwa der halben Entfernung zwischen Erde und Sonne entspricht. Danach entfernt er sich und wird lichtschwächer.
Am Abendhimmel neben der Venus
Der Komet soll trotzdem noch einige Tage am Westhorizont zu sehen sein – sofern das Wetter eine Wolkenlücke zulässt. Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde rät, am Abendhimmel zunächst die hell leuchtende Venus auszumachen: Streckt man den Arm ganz aus, liegt der Komet Tsuchinshan-ATLAS derzeit noch grob zwei Fäuste rechts der Venus.
"Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später", so Pilz. Um den 20. Oktober soll es ein Fenster echter Dunkelheit geben – allerdings ist der Komet bis dahin schon stark verblasst und geschrumpft. Der Vollmond am 17. Oktober dürfte die Sichtbarkeit des Kometen ebenfalls behindern.
Der Komet Tsuchinshan-ATLAS ist benannt nach der Sternwarte am purpurnen Berg in China, von der er im Januar 2023 gemeldet worden war.
Sternwarten laden zum Beobachten ein
Die Vereinigung der Sternenfreunde, Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute, Museen, Schulen und einzelne Amateurastronomen laden am 19. Oktober bundesweit zum Astronomietag. In Sachsen-Anhalt beteiligen sich daran:
Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper, der sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt und hauptsächlich aus Eis, Staub und Gestein besteht - oft werden Kometen darum "schmutzige Schneebälle" genannt. Sie entstehen in den kalten äußeren Regionen des Sonnensystems. Wegen der Wärme der Sonne verdampft ein Teil des Eises, der entstehende Dunst aus sonnenbeschienenem Staub und fluoreszierendem Gas bildet den sichtbaren Kometenkopf und den Schweif, der viele Millionen Kilometer lang sein kann.
dpa, MDR (André Plaul)
