Auf einer Freifläche in einem Gewergegebiet in Schönebeck steht ein Mann in Warnkleidung vor einer Baggerschaufel.

Sachsen-Anhalt Millioneninvestition und neue Arbeitsplätze: Mercury baut deutsches Hauptquartier in Schönebeck

Stand: 17.10.2024 19:48 Uhr

Es ist das größte Einzelinvestment in der Firmengeschichte des Unternehmens Mercury – und das am Standort Schönebeck. Dort will der Konzern aus Irland künftig sein Hauptquartier in Deutschland aufbauen. Perspektivisch sollen bis zu 200 Arbeitsplätze entstehen. Die Stadt Schönebeck hofft auf steigende Einnahmen bei der Gewerbesteuer.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Das irische Unternehmen Mercury hat am Donnerstag den Grundstein für seinen Standort in Schönebeck gelegt. Investiert werden sollen zunächst rund 25 Millionen Euro. Das sagte Stefan Zöller von Mercury vor Ort MDR SACHSEN-ANHALT. Geplant sind demnach in einem ersten Schritt 75 Arbeitsplätze. Perspektivisch soll sich die Zahl der Jobs auf bis zu 200 erhöhen. "Wir wollen hier hochmoderne Anlagen für Hightech-Industrie in Europa bauen", erklärte Zöller. Deutschland sei ein "Schlüsselmarkt" für das Unternehmen.

Auf einer Freifläche in einem Gewergegebiet in Schönebeck stehen Bagger.
Mercury: Das ist in Schönebeck geplant

Mercury baut weltweit unter anderem Rechenzentren und ist auch für die Halbleiter- und Pharmaindustrie tätig. Die Firma bietet demnach Leistungen in der Mess-und Rohrtechnik, für Brandschutz oder Architekten an. Als Generalunternehmer koordiniert Mercury auch größere Bauaufträge selbst. In Schönebeck im Salzlandkreis will Mercury künftig Bauteile für Aufträge in Europa produzieren und neue Projekte entwickeln. Die Fertigungsanlage soll 12.000 Quadratmeter groß werden. Deutschland ist nach Firmenangaben Mercurys größter Markt.

Zöller sagte, man glaube, in der Region gute Fachkräfte finden zu können. Gesucht würden unter anderem Handwerker. In einigen Bereichen wolle man bei Mercury Weiterbildungen anbieten. In der ersten Phase würden Produktionshallen mit einer Größe von 1,2 Hektar entstehen. Laufe das Geschäft gut, könne man um die gleiche Fläche erweitern. In Schönebeck sollen künftig Bauteile für Projekte in Europa vorgefertigt werden. Das sei günstiger, sicherer als auf einer Baustelle und man finde auf diese Weise leichter Beschäftigte, sagte Zöller.

Mehrere Männer stehen bei einer Grundsteinlegung auf einer Freifläche, einer von ihnen hält eine Zeitkapsel in der Hand.

Auf gute Zusammenarbeit: Am Donnerstag wurde der Grundstein gelegt für Mercury in Schönebeck.

Mercury: deutsches Hauptquartier in Schönebeck

Der Standort im Gewergebegebiet im Norden Schönebecks soll den Angaben zufolge deutsches Hauptquartier des Unternehmens werden. Von dort aus will Mercury seine Projekte betreuen – etwa als Generalunternehmer für Rechenzentren oder, wenn es um Hochreine Bauteile für die Chipindustrie gehe. Zöller sagte, noch habe man keine Aufträge in der Region um Schönebeck. Auch mit Blick auf die Situation um Intel sagte Zöller, Mercury habe die Entscheidung unabhängig von der Ansiedlung getroffen. Das irische Unternehmen hatte Großaufträge für die Intel-Fabriken bei Dublin. Intel hatte vor wenigen Wochen angekündigt, den Baustart seiner Fabriken bei Magdeburg um voraussichtlich zwei Jahre zu verschieben – wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten.

Schönebeck hofft auf steigende Einnahmen bei Gewerbesteuer

Bei der Stadt Schönebeck hofft man im Zuge der Ansiedlung auf steigende Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Sven Ellert von der Stadt sagte MDR SACHSEN-ANHALT bei der Grundsteinlegung, natürlich freue sich die Stadt über die wirtschaftliche Entwicklung. "Wir können derzeit nicht klagen", sagte Ellert. In den vergangenen fünf Jahren habe sich viel zum Positiven entwickelt. Es gebe Ansiedlungen auf Flächen, die man lange vorbereitet habe. Ellert zielte damit auch auf die Ansiedlung von Coroplast an, einem Spezialisten für Klebebänder. Außerdem plant das Unternehmen Florida Eis den Bau einer Fabrik in Schönebeck. Man hoffe auf einen Baustart Anfang 2025.

MDR (Stephan Schulz, Max Hensch, Luca Deutschländer)