
Landkreis Greiz Bauarbeiten am Eisenbahn-Viadukt in Weida - B92 bis Ostern gesperrt
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07. April 2025, 16:43 Uhr
Bis Ostern ist die B92 in Weida im Kreis Greiz gesperrt. Grund dafür sind Bauarbeiten am Oschütztal-Viadukt. Auf der Bundesstraße sollen künftig mehrere Schwerlasttransporter unterwegs sein.
Die B92 in Weida (Landkreis Greiz) ist seit Montag voll gesperrt. Das Schutzgerüst am Oschütztal-Viadukt wird voraussichtlich bis Ostern umgebaut. Das teilte das Landratsamt mit. Der Umbau ist nötig, weil künftig mehrere Schwerlasttransporter für die Baustelle Südostlink auf der B2 unterwegs sind. Eine Umleitung wird ausgeschildert, so das Landratsamt. Der Fußgängerverkehr wird nicht beeinträchtigt.
Bahn scheiterte mit Antrag auf Abriss
Das denkmalgeschützte Eisenbahnviadukt ist im Besitz der Deutschen Bahn. Im vergangenen Jahr war der Gerüsttunnel wegen der Gefahr von herabstürzender Brückenteilen errichtet worden. Zudem wurde Wildwuchs entfernt und ein Bereich, aus dem bereits Steine heruntergebrochen waren, mit wasserabweisenden Platten abgedeckt.
So sollte eine langfristige Sperrung der Bundesstraße verhindert werden. Zuvor hatte die Bahn den Abriss des 185 Meter langen Bauwerks beantragt. Dieser wurde im Januar 2024 vom Eisenbahnbundesamt abgelehnt. Grund waren fehlende Unterlagen.
Denkmalschützer hatten eine Stellungnahme der Deutschen Bahn als fachlich unzureichend kritisiert. Sie bemängeln, dass die Bahn das Baudenkmal 40 Jahre lang vernachlässigt habe.
Seit 40 Jahren kein Bahnverkehr mehr
Der Oschütztal-Viadukt wurde 1884 erbaut. Es war die erste sogenannte Pendelpfeiler-Brücke in Deutschland. Bei dieser Konstruktion lagert die Brücke auf Pendelstützen, die die Schwingungen von darüberfahrenden Zügen abfedern.
Für den Bau in Weida waren der Architekt Claus Köpcke und der Bauingenieur Hans Manfred Krüger zuständig. An sie erinnert eine Gedenktafel unterhalb des Viadukts. Das Bauwerk war 1977 erstmals unter Denkmalschutz gestellt worden. Der letzte planmäßige Zugverkehr darüber fuhr 1982.
MDR (kabe/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07. April 2025 | 19:00 Uhr
steka vor 6 Wochen
Denkmalschutz sollte auch kein Gebot der Bibel sein, kann also geändert werden ebenso wie manche Kirchen inzwischen entweiht werden. Im Halleschen Hauptbahnhof standen auch mal ein Großteil der Stellwerke unter "Denkmalschutz" und sind inzwischen auch alle weg.
mattotaupa vor 6 Wochen
eine funktionlose ruine soll mit enormen mitteln erhalten werden und gleichzeitig besteht bei der bahn ein sanierungsstau bezüglich gerade noch in funktion befindlicher teile des schienennetzes? wenn dann mal wieder wegen marodem schienennetz ein zug verspätet oder gar nicht kommt oder ein schienenersatzverkehr eingerichtet werden muß, dann kann man ja vielleicht fotos der brücke verteilen bei der das nötige geld versenkt wurde, macht doch bestimmt alle betroffenen glücklich, oder? es war ein funktionaler zweckmäßiger bau, der seit jahrzehnten keine daseinsberechtigung mehr hat. ist ein altes auto kaputt, kommt es in die presse oder wird wiederverwertet. ist die jeans verschlissen, kommt sie weg. es können doch nicht alle alten sachen wie bei messies im keller gehortet werden.
Harka2 vor 6 Wochen
Nicht alles, was alt ist, ist erhaltenswert. Die Brücke war wegen der Teilung Deutschlands in viele kleine Fürstentümer dereinst notwendig, aber schon zu DDR-Zeiten war sie überflüssig geworden. Der Brücke ist auch kein Nutzen mehr anzudichten, denn sie führt nur in ein weitgehend stillgelegtes Bahngelände.