Thüringen Erfurter Innenstadt: Seit zwölf Jahren autoarm, aber nicht autofrei
Seit zwölf Jahren wird der Autoverkehr in der Erfurter Innenstadt gezielt reduziert. Lieferverkehr wurde auf festgelegte Zeiten beschränkt, öffentliche Parkplätze wurden reduziert. Für die Verkehrsplaner ein Erfolgsrezept.
In der Erfurter Altstadt sind trotz Verkehrsberuhigung immer noch einige Autos unterwegs. Grund dafür sind laut Verkehrsamt die vielen Ausnahmegenehmigungen sowie Anwohner auf Parkplatzsuche.
Die sogenannte Begegnungszone wurde vor zwölf Jahren eingeführt, um Auto- und Lkw-Verkehr weitgehend aus der Innenstadt zu verbannen. Der Lieferverkehr für Geschäfte und Restaurants wurde eingeschränkt. Einige Straßen wurden für den regulären Autoverkehr gesperrt, so zum Beispiel die Durchfahrt zwischen Domplatz und Regierungsstraße.
Parken nur für Anwohner
Zudem dürfen ab 11 Uhr - bis auf wenige Ausnahmen - keine Lieferwagen mehr in die Fußgängerzone fahren. Die Belieferung von Restaurants und Geschäften ist nur zwischen 6 und 11 Uhr und zusätzlich von Montag bis Freitag von 18 bis 20 Uhr möglich. Das Parken in der Innenstadt ist nur Anwohnern mit Parkausweis erlaubt. In Höfen und Gassen der Landeshauptstadt gibt es rund 9.000 Anwohnerparkplätze.
Baufahrzeuge in Erfurts Innenstadt
Nach Ansicht von Achim Kintzel, Abteilungsleiter der Erfurter Verkehrsplanung, ist die Begegnungszone ein Erfolgsmodell. Insgesamt würden dadurch deutlich weniger Autos durch die Innenstadt-Gassen fahren als vor zwölf Jahren.
Die Ausnahmegenehmigungen seien von über 1.000 auf etwa 500 zusammengestrichen worden. Durch die Begegnungszone sei die Innenstadt autoarm, aber nicht autofrei geworden, sagte Kintzel. Allerdings werde viel gebaut, sodass Baufahrzeuge einfahren müssen. Auch das führe dazu, dass der Autoverkehr nie ganz verschwinden wird.
MDR (ak,nis)