
Radtour pro Organspende durch Thüringen unterwegs
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06. Juli 2024, 21:04 Uhr
In Erfurt ist die Radtour pro Organspende zu Ende gegangen. Etwa 35 Radler waren in sieben Etappen von Heilbronn quer durch Deutschland gefahren, um damit ein Zeichen für Organspenden zu setzen. In der Gruppe waren auch Teilnehmer, die selbst Organe von Spendern bekommen haben.
Schon seit 2007 machen herz-, leber-, lungen- und nierentransplantierte Menschen mit ihrer Radtour-pro-Organspende auf den Organmangel in Deutschland aufmerksam. Die nun 16. Auflage der Tour ist am Samstag in Erfurt zu Ende gegangen.
Etwa 35 Radler waren seit dem 30. Juni in sieben Etappen von Heilbronn nach Erfurt gefahren, um damit ein Zeichen für Organspenden zu setzen. In der Gruppe waren auch Teilnehmer, die selbst Organe von Spendern bekommen haben, darunter Nieren, Lungen und Lebern.
Tour endet mit Dankeschön in Erfurt
Letzte Station auf der Radtour war das Helios-Klinikum Erfurt. Dort bemüht sich ein Team von Medizinern darum, potentielle Spender für Organe zu finden. Mit dem Stopp am Helios-Klinikum wolle man dem Team für seine Arbeit danken, sagte Gudrun Manuwald-Seemüller vom Verein Transdia, der die Radtour organisiert hat.
Laut Manuwald-Seemüller kommen in Deutschland zurzeit nur etwa elf Organspender auf eine Million Einwohner. Allerdings warten über 8.000 Menschen auf eine Organspende. Etwa drei von ihnen sterben pro Tag, weil sie nicht rechtzeitig ein neues Organ bekommen.
Thema Organspende sehr kontrovers diskutiert
Torsten Meinig, Oberarzt und Transplantationbeauftragter am Helios Klinikum Erfurt, sagte MDR THÜRINGEN, sein Team schaffe es, pro Jahr etwa zehn Organspender zu finden.
Für eine Spende kommen laut Meinig nur Menschen in Betracht, die hirntot sind. Rein rechnerisch kämen damit eigentlich rund 30 Menschen pro Jahr am Helios Klinikum als Spender in Frage. Aber das Thema Organspenden stoße in der Gesellschaft immer noch auf Ablehnung.
MDR (gh)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 06. Juli 2024 | 18:00 Uhr
Matthi vor 48 Wochen
Ob man seine Organe Spendet oder nicht ist eine individuelle Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss, da sollte sich Politik raushalten. Wenn Politiker wirklich etwas im Sinne der Kranken langfristig verbessern wollen, sollten sie mehr Gelder für Forschung und Entwicklung künstlicher Organe bereitstellen, das ist die Zukunft.
Maria A. vor 48 Wochen
Ein löbliches Unterfangen. Wie Organspenden selbstverständlich eine gute Sache ist. Viele Menschen stehen dazu oder sehen es sogar als Selbstverständlichkeit. Man muss aber auch ablehnendes Verhalten respektieren.