Urteil im Bestechungsprozess Hohe Haftstrafe für Perus Ex-Präsidenten Toledo
Perus ehemaliger Präsident Toledo ist von einem Gericht in Lima zu einer Haftstrafe von mehr als 20 Jahren verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben.
Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist im Zusammenhang mit einem weit verzweigten Geldwäscheskandal wegen Korruption zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.
Das Gericht befand Toledo für schuldig, während seiner Amtszeit von 2001 bis 2006 Bestechungsgelder in Höhe von 35 Millionen Dollar (etwa 32.4 Millionen Euro) vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen zu haben. Im Gegenzug soll er dem Unternehmen den Zuschlag für den Bau einer Straße zwischen der Südküste Perus und dem Amazonasgebiet im Westen Brasiliens gegeben haben.
Korruptionsskandal um Baukonzern
Es ist die erste hochrangige Verurteilung in Peru im Zusammenhang mit der wohl größten brasilianischen Korruptionsaffäre. Odebrecht, heute unter dem Namen Novonor bekannt, steht neben dem halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras seit Jahren im Zentrum eines weitreichenden Skandals.
2017 wurde der Konzern in Brasilien wegen Bestechung von Regierungsfunktionären zu einer Milliardenstrafe verurteilt. Im selben Jahr war der Ex-Vizepräsident von Ecuador, Jorge Glas, ebenfalls wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.