Gedenken an die Opfer der Amokfahrt im chinesischen Zhuhai

Amokfahrt und Messerangriff Hinrichtungen nach Amokläufen in China

Stand: 20.01.2025 12:12 Uhr

Im November kamen in China mehr als 40 Menschen durch eine Amokfahrt und einen Messerangriff ums Leben. Die beiden Täter wurden festgenommen und zum Tode verurteilt. Nun wurde ihre Hinrichtung vollstreckt.

In China sind Gewaltverbrechen eher selten, im vergangenen Jahr aber gab es gleich mehrere tödliche Angriffe. Der Großteil der Fälle kommt jedoch wegen der Zensur nie in die Schlagzeilen. Informationen werden aus den sozialen Medien gelöscht - offenbar aus Angst vor Nachahmern. Zwei Täter von Amoktaten wurden nun jedoch medienwirksam hingerichtet,

35 Tote bei Amokfahrt in Zhuhai

Der erste Vorfall ereignete sich am 11. November vergangenen Jahres. Damals starben im südchinesischen Zhuhai 35 Menschen, die vor einem Sportzentrum trainiert hatten. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Ein 62-jähriger Chinese hatte seinen SUV absichtlich in die Menschengruppe gelenkt - offenbar war er unzufrieden über die Vermögensaufteilung nach seiner Scheidung gewesen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden war es der schlimmste Angriff in China seit 2014. Im Prozess hatte der Täter sich schuldig bekannt und wurde am 27. Dezember zum Tode verurteilt. Das Gericht stufte seine Tat als "besonders abscheulich" ein.

Messerangriff mit 8 Toten in Wuxi

Nur wenige Tage nach der Amokfahrt griff im Osten des Landes ein Mann auf dem Campus einer Berufsschule in Wuxi mehrere Menschen mit einem Messer an. Acht Menschen kamen dabei ums Leben, weitere wurden verletzt. Die Behörden vermuteten zunächst, dass er aus Rache wegen eines nicht bestandenen Abschlusses gehandelt habe. Mitte Dezember wurde auch er von einem Gericht zum Tode verurteilt - die nun vollstreckt wurde. Eine Verbindung zwischen den Taten besteht offenbar nicht.

Die Tragödien deuten daraufhin, dass es in China unter der gesellschaftlichen Oberfläche stärker brodelt, als es die Zensur unter Verschluss halten kann. Auch wenn persönliche Gründe von den Behörden angeführt werden, sehen viele die Vorfälle nicht losgelöst von der angespannten Wirtschaftslage - etwa der Rekordjugendarbeitslosigkeit. Dass die internationale Öffentlichkeit überhaupt von den Gewalttaten erfährt, liegt häufig an chinesischen Aktivisten, die Smartphone-Aufnahmen auf der Plattform X publizieren.

Todesstrafe in China weltweit am häufigsten

Die Todesstrafe ist in China die höchste mögliche Strafe. Mit jährlich Tausenden Hinrichtungen wird sie in der Volksrepublik weltweit am häufigsten vollzogen. Die genauen Zahlen lassen sich nur schätzen, da die konkrete Zahl der Hinrichtungen ein Staatsgeheimnis ist. Die Volksrepublik macht nur wenige Todesurteile öffentlich. In erster Linie dann, wenn sich die Behörden einen Abschreckungseffekt erhoffen.