Polizei vor dem Justizgebäude in Teheran.

Anschlag in Justizgebäude Attentäter erschießt zwei ranghohe Richter im Iran

Stand: 18.01.2025 15:45 Uhr

Im Iran sind zwei ranghohe Richter bei einem Attentat ums Leben gekommen. Laut eines Justizsprechers waren sie mit Fällen der nationalen Sicherheit und der Terrorabwehr betraut.

In der iranischen Hauptstadt Teheran sind zwei Richter auf dem Gelände des Obersten Gerichtshofs von einem Angreifer erschossen worden. Einem Justizsprecher zufolge betrat der Attentäter am Vormittag ein Justizgebäude in der Teheraner Innenstadt und tötete die beiden Richter Mohammed Moghiseh und Ali Rasini. Ein Leibwächter wurde verletzt.

Der Attentäter habe sich auf der Flucht selbst erschossen, heißt es. Über den Angreifer selbst und sein Motiv ist bislang nichts bekannt.

Nach Worten des Justizsprechers waren die Richter mit Fällen der nationalen Sicherheit wie etwa Spionage und Terrorabwehr betraut. Informationen der iranischen Opposition zufolge handelte es sich um Richter, die an Prozessen gegen politische Gefangene beteiligt gewesen waren.

Rasini war bereits Ziel einen Attentatsversuchs

Der Richter Rasini war bereits 1988 Ziel eines Attentatsversuchs. Er soll damals eine Rolle bei Massenhinrichtungen gespielt haben. Dabei wurden mehrere Tausend Menschen hingerichtet, vor allem Sympathisanten der oppositionellen Volksmudschaheddin. Verantwortlich im Justizapparat war damals der spätere Präsident Ebrahim Raisi, der 2024 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam.

Gegen den anderen Richter, Moghiseh, hatten die USA und die Europäische Union Sanktionen verhängt. Begründet wurde das mit Verletzungen der Menschenrechte im Zusammenhang mit Prozessen gegen zahlreiche Oppositionelle nach den Massenprotesten im Jahr 2009.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. Januar 2025 um 16:35 Uhr.