Besatzungsmitglieder des Flüchtlingsrettungsschiffs "Geo Barents", das von Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, verteilen während einer Rettungsaktion in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens Schwimmwesten an eine Gruppe von 61 Migranten auf einem Holzboot (aufgenommen am 28. September 2023)

Grenzschutzagentur Frontex Deutlich weniger unerlaubte Einreisen in die EU

Stand: 12.02.2025 11:56 Uhr

Die Zahl der unerlaubten Einreisen in die EU ist im Januar zurückgegangen. Laut der Grenzschutzagentur Frontex kamen vor allem über die Westafrika-Route und die östliche Mittelmeer-Route weniger Menschen.

Die Zahl unerlaubter Einreisen in die Europäische Union ist im Januar auf etwas über 13.400 gesunken - rund ein Fünftel (22 Prozent) weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Diese Zahl gab die EU-Grenzschutzbehörde Frontex bekannt.

Demnach kamen die meisten Migrantinnen und Migranten ohne gültige Papiere auf der Westafrika-Route über die Kanarischen Inseln in die EU. Der zweithäufigste Weg war die östliche Mittelmeer-Route über die Türkei.

Beide Routen verzeichneten starke Rückgänge. Den Seeweg vor Westafrika nahmen laut Frontex 4.741 Menschen - etwa ein Drittel (34 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Im östlichen Mittelmeer stellten die EU-Grenzschützer 3.491 irreguläre Einreisen fest, das entspricht einem Minus von rund einem Fünftel (21 Prozent). Auf der Westbalkan-Route ging die Zahl der aufgegriffenen Menschen demnach um zwei Drittel (66 Prozent) auf zuletzt 658 zurück.

Anstieg auf Route über das zentrale Mittelmeer

Auf der zentralen Mittelmeer-Route hingegen gab es laut Frontex im Vergleich zum Januar 2024 einen starken Anstieg, allerdings von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend. Auf dem Weg nach Italien und Malta wurden demnach 3.275 Migrantinnen und Migranten abgefangen - 43 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nach einer Schätzung der Internationalen Organisation für Migration starben 93 Menschen auf der meist von kriminellen Banden organisierten Überfahrt. Im gesamten vergangenen Jahr gab es demnach rund 2.300 Todesopfer.

Hauptherkunftsländer der Migrantinnen und Migranten waren laut Frontex auf der Westafrika-Route Mali, Marokko und Guinea, auf der östlichen Mittelmeer-Route Afghanistan, Ägypten und Pakistan.

Die zentrale Mittelmeerroute wurde demnach vor allem von Personen aus Bangladesch, Pakistan und Syrien genutzt. Vielfach müsse die Nationalität allerdings noch überprüft werden.

Deutlicher Rückgang im vergangenen Jahr

Auch im gesamten vergangenen Jahr waren die Zahlen laut den Angaben rückläufig. Etwa 239.000 Menschen versuchten 2024 laut Frontex, irregulär in die EU zu gelangen. Das waren 38 Prozent weniger als im Jahr 2023. Frontex führt dies vor allem auf Grenzschutzabkommen mit Transitländern zurück.

In Italien als einem der Hauptankunftsländer sank die Zahl der Migrantinnen und Migranten, die über Tunesien und Libyen kamen, laut Grenzschutzbehörde im Jahr 2024 um 59 Prozent auf 66.766. Das sei vor allem auf eine bessere Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen Ländern zurückzuführen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 12. Februar 2025 um 12:00 Uhr.