Papst Franziskus hebt einen Zeigefinger und lacht, während er im Rollstuhl auf einen Balkon der Gemelli-Klinik in Rom geschoben wird.

Nach Lungenentzündung Der Papst wirkt schwach, aber er darf nach Hause

Stand: 23.03.2025 14:17 Uhr

Mehr als fünf Wochen wurde Papst Franziskus in der Gemelli-Klinik behandelt, zeitweise schwebte er in Lebensgefahr. Nun durfte der Pontifex in den Vatikan zurückkehren. Seine Genesung wird aber noch Zeit brauchen.

Es sind mehrere hundert Menschen, die vor dem Gemelli-Krankenhaus in Rom gespannt auf Papst Franziskus warten. Um 12 Uhr erscheint er, kurz nachdem der Text des Angelus verbreitet wurde - also des sonntäglichen Mittagsgebets, das der Papst in normalen Zeiten vor den Gläubigen betet. Dass das jetzt noch nicht möglich ist, war schon im Vorfeld klar. Aber die Frage blieb: In welchem Zustand würde sich Franziskus zeigen?

Fast pünktlich geht die Balkontür von Franziskus' Apartment in der Gemelli-Klinik auf. Der Papst sitzt im Rollstuhl, wird auf den kleinen Balkon geschoben. Er wirkt schwach. Kein Wunder, nach einer schweren beidseitigen Lungenentzündung, nach den fünf Wochen im Krankenhaus. Aber er lacht. Und spricht dann ein paar Worte, grüßt die Anwesenden, spricht eine Frau mit einem gelben Blumenstrauß an.

Stimme des Papstes noch stark angeschlagen

Dann erteilt er den Segen. Man sieht deutlich, dass es ihm schwer fällt, seinen Arm zu heben, dann wird er wieder nach drinnen geschoben. Besonders am Ende seines kurzen Erscheinens ist Franziskus anzumerken, dass ihn das Atmen anstrengt.

Dass der Papst noch schwach ist, dass auch seine Stimme noch nicht wie früher klingt, das hatte der behandelnde Arzt, Professor Sergio Alfieri vom Gemelli-Krankenhaus, schon vorher angekündigt. "Wenn man eine beidseitige Lungenentzündung hat und die Lungenflügel beschädigt sind und auch die Atemmuskulatur Schwierigkeiten hatte, dann passiert es schnell, dass man die Stimme verliert. Besonders bei älteren Patienten braucht es Zeit, bevor die Stimme so wie vorher wird", so Alfieri.

Für weitere Genesung in den Vatikan zurück

Aber es ist nicht nur das erste Mal, dass sich Franziskus den Gläubigen zeigt, seit er im Krankenhaus ist - es ist auch der Tag seiner Entlassung aus der Klinik. Die weitere Behandlung soll in Santa Marta stattfinden, dem Gästehaus im Vatikan, in dem Franziskus wohnt.

Der Papst wird noch lange Medikamente nehmen müssen. Auch die motorische Physiotherapie und die Physiotherapie für die Atemwege sollen weitergehen. Und: Franziskus wird sich schonen müssen, mindestens zwei Monate lang. "Er wird nicht sofort seine Arbeit wiederaufnehmen können, so wie vorher - Menschengruppen treffen oder anstrengende Aufgaben ausüben", sagt auch Alfieri. Das werde Franziskus wahrscheinlich wieder machen können, wenn er die Genesungsphase vollständig überstanden habe und sich sein Gesundheitszustand so verbessert habe, wie es seine Ärzte erwarten.

Auch, ob der Papst an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann, ist noch unklar. Aber jetzt verlässt Franziskus erst einmal mit einem kleinen weißen Fiat 500 das Gemelli-Krankenhaus, stoppt kurz in der Kirche Santa Maria Maggiore, um Blumen ablegen zu lassen. Dann geht es nach Hause, in den Vatikan. Nach über fünf Wochen.

Lisa Weiß, ARD Rom, tagesschau, 23.03.2025 13:40 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 23. März 2025 um 14:11 Uhr.