Eine Nonne hält ein Bild von Papst Franziskus in den Händen (Archiv).

An diesem Sonntag Papst Franziskus wird aus Klinik entlassen

Stand: 22.03.2025 19:30 Uhr

Mehr als fünf Wochen musste Papst Franziskus mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden. Nun kündigten die Ärzte für heute seine Entlassung an.

Papst Franziskus darf nach mehr als fünf Wochen stationärer Behandlung im Krankenhaus wieder nach Hause. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche, das seit Mitte Februar wegen einer Lungenentzündung in der Gemelli-Klinik in Rom liegt, wird heute entlassen. Die überraschende Nachricht gaben die Ärzte Sergio Alfieri und Luigi Carbone in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Universitätsklinik bekannt.

Franziskus soll in seiner Residenz im Vatikan weiterhin ärztlich betreut werden. Außerdem soll der Papst zwei weitere Monate Ruhe halten. In seiner Residenz, der Casa Santa Marta, wird er auch weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt. Auch die Atem- und Bewegungstherapie wird in seiner Residenz weiter fortgesetzt.

Franziskus will am Fenster Segen spenden

Zuvor hatte der Vatikan bereits mitgeteilt, der Papst werde sich am Sonntag vom Krankenhaus aus erstmals wieder öffentlich zeigen. Zum traditionellen Angelus-Gebet wolle Franziskus an ein Fenster der Klinik treten. Der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, erklärte, dabei bleibe es. Erst danach werde der Papst das Krankenhaus verlassen und in den Vatikan zurückkehren.

Das Angelus-Gebet an sich wird Franziskus wie in den vergangenen Wochen nicht selbst leiten. Normalerweise hält der Papst sonntags um die Mittagszeit das Angelus-Gebet auf dem Petersplatz vor Zehntausenden Gläubigen. Seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus veröffentlichte der Vatikan nur ein einziges Foto von ihm, auf dem er lediglich von hinten zu sehen ist.

Vertrauter: "Neue Phase beginnt"

Aus Sicht des einflussreichen Kardinals Victor Fernandez beginnt nach der Entlassung eine neue Phase seines Pontifikats. Der Pontifex sei ein "Mann der Überraschungen", sagte Fernandez bei einer Buchvorstellung. Fernandez ist Chef der mächtigen Glaubensbehörde und gilt als Vertrauter des Papstes. Auf Fragen, ob ein Rücktritt zu diesen Überraschungen gehören könne, sagte Fernandez: "Das glaube ich nicht wirklich, das nicht." 

Franziskus wird im Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung behandelt, die beide Lungenflügel erfasst hat. Zudem hatte er sich verschiedene Erreger in den Atemwegen eingehandelt. Zwischenzeitlich waren die Sorgen um den 88-Jährigen sehr groß - vor allem, als die Nieren zeitweise nicht mehr voll funktionierten und er auch mehrfach schwere Anfälle von Atemnot hatte. Zwischenzeitlich hatte der Papst auch mechanische Atemhilfe über eine Maske auf Mund und Nase erhalten. Künstlich beatmet etwa durch Intubation wurde er nach Angaben der Ärzte aber nie.

Teilnahme an Osterfeierlichkeiten weiter unklar

Ungewiss ist weiterhin, ob Franziskus im kommenden Monat an den großen Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

Mit seinen 88 Jahren ist der gebürtige Argentinier inzwischen der zweitälteste Papst der Geschichte. Franziskus ist als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. seit zwölf Jahren im Amt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 22. März 2025 um 18:00 Uhr.