
Franziskus verlässt Klinik Papst zeigt sich wieder der Öffentlichkeit
Nach mehr als fünf Wochen hat Papst Franziskus das Krankenhaus wieder verlassen. Zuvor zeigte er sich dort Tausenden Menschen, die ihm zujubelten. Seine ärztliche Behandlung soll jedoch weitergehen.
Papst Franziskus hat sich nach mehr als fünf Wochen im Krankenhaus erstmals wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde im Rollstuhl auf einen Balkon der Gemelli-Universitätsklinik in Rom gebracht, wo er seit Mitte Februar stationär behandelt wurde. Mit angeschlagener Stimme bedankte er sich kurz für die Unterstützung.
Bei dem nicht einmal eine Minute dauernden Auftritt auf dem Balkon wirkte der Papst allerdings noch sehr geschwächt. Der 88-Jährige hatte Mühe, zu sprechen und zu atmen.
Kurz danach konnte Franziskus das Krankenhaus verlassen. Er wurde mit einem Auto aus der Klinik gebracht. Auf dem Weg in den Vatikan legte er noch einen Zwischenstopp in der Basilika Santa Maria Maggiore ein, seiner Lieblingskirche in Rom. Der Argentinier hat bereits verfügt, dass er dort auch beerdigt werden will.
Weitere Behandlung im Vatikan
Nach Angaben seiner Ärzte hat Franziskus seine schwere Lungenentzündung inzwischen überstanden. Der Papst soll die nächsten Wochen nun in seiner Residenz Casa Santa Marta im Vatikan verbringen, wo er weiterhin ärztlich behandelt wird. Die Ärzte zeigten sich mit den Fortschritten zufrieden.
Der seit 2013 amtierende Papst war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte, in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden. Zudem machte ihm eine Infektion der Atemwege mit verschiedenen Erregern zu schaffen. Zwischenzeitlich funktionierten auch die Nieren nicht mehr voll. Mehrfach hatte er auch schwere Anfälle von Atemnot, weshalb er lange Zeit über eine Maske auf Mund und Nase mit mechanischer Hilfe beatmet wurde. Künstlich beatmet - etwa durch eine Intubation - wurde er nach Angaben der Mediziner jedoch nie. Zwischenzeitlich schwebte er aber nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr.
Seit gut einer Woche hatte der Vatikan in regelmäßigen Berichten zum Gesundheitszustand des Papstes aber von einer Besserung gesprochen. Am Mittwoch wurde mitgeteilt, dass Franziskus keine Sauerstoffmaske mehr benötige. Am Samstagabend kündigten seine Ärzte schließlich seine Entlassung für Sonntag an.
Noch zwei Monate zur Erholung
Die Ärzte rechnen damit, dass Franziskus sich noch "mindestens zwei Monate" lang von seiner schweren Erkrankung erholen muss. Während dieser Zeit könne der Papst nicht "seinen gewöhnlichen täglichen Verpflichtungen" nachgehen, betonte sein Arzt Sergio Alfieri. Es werde dauern, bis Franziskus wieder seine normale Stimme habe. Alfieri fügte aber auch hinzu, dass sich der Gesundheitszustand sehr zügig verbessere. Wenn sich dieser Trend fortsetze, sei auch ein früheres Ende der Ruhephase möglich.
Anfang April ist ein Treffen mit dem britischen König Charles III. geplant. Im Mai steht eigentlich auch eine Reise in die Türkei auf dem Programm, obwohl sie noch nicht offiziell angekündigt wurde.
Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst zu Ostern den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) spenden kann. Normalerweise sind die Ostertage ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.