Vogelsang in Nordrhein-Westfalen Verletzte bei Brand in Flüchtlingsunterkunft
Bei einem Großbrand in einer Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang sind 20 Menschen verletzt worden. Dichter Schneefall erschwerte den Rettungskräften die Arbeit. Die Ursache des Feuers ist noch unklar.
Gegen einen 35 Jahre alten Bewohner der Einrichtung ist Haftbefehl erlassen worden. Zu einem Motiv habe der Mann bislang keine Angaben gemacht, so die Polizei.
Beim Feuer waren am Samstag 16 Menschen verletzt worden, 57 Bewohner mussten auf umliegende Flüchtlingsunterkünfte verteilt werden. Eine Mordkommission ermittelt wegen versuchten Mordes in sieben Fällen, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung.
Meterhoch waren die Flammen am Samstag aus dem Dach des langgestreckten Gebäudes geschlagen, als die ersten Feuerwehrkräfte eintrafen. Der betroffene Teil der zentralen Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang stand bereits im Vollbrand und war nicht mehr zu retten.
Schwierige Wasserversorgung - Rettungshubschrauber angefordert
Aufgrund der schwierigen Wasserversorgung in der abgelegenen Region hatten Tanklöschfahrzeuge Wasser von Schleiden-Morsbach zur Einsatzstelle transportieren müssen.
Ein Großaufgebot des Rettungsdienstes sowie ein Rettungshubschrauber waren angefordert worden. Letzterer kam jedoch nicht zum Einsatz.
Zehn der 16 Verletzten in Krankenhäuser gebracht
18 Geflüchtete wohnten in dem Haus, in dem das Feuer ausbrach.
In der zentralen Einrichtung für Geflüchtete des Landes NRW in Schleiden-Vogelsang sind derzeit rund 380 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Das Feuer war im Dachbereich eines Gebäudes ausgebrochen, in dem 18 Personen wohnten. Nach bisherigem Kenntnisstand konnten alle darin befindlichen Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Das betroffene Gebäude brannte bis aus die Grundmauern ab, zwei angrenzende Häuser sind durch Löschwasser und Rauch ebenfalls nicht bewohnbar.
Zweiter Brand in der Unterkunft
Dichter Schneefall erschwerte den Einsatz in Vogelsang.
Dichter Schneefall hatte den Zugang zur Einsatzstelle erschwert. Ein Traktor mit Schneepflug musste die Zufahrtswege für die Rettungsfahrzeuge freiräumen. Rund 110 Einsatzkräfte der Feuerwehren von Schleiden, Kall und Hellenthal waren vor Ort, hinzu kam eine Vielzahl an Rettungskräften und Mitgliedern von Hilfsorganisationen.
Bereits im vergangenen Januar hatte es in der Flüchtlingsunterkunft gebrannt. Auch damals war die Polizei von Brandstiftung ausgegangen.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version war von 20 Verletzten die Rede. Diese Zahl wurde von der Polizei Euskirchen auf 16 korrigiert.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Polizei Euskirchen
- Deutsche Presse-Agentur
Über dieses Thema haben wir im WDR am 23.11.2024 auch im Fernsehen berichtet, in der Aktuellen Stunde um 18.45 Uhr.