Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine attackiert russische Region nahe dem Ural ++
Russland hat ukrainische Drohnenangriffe nahe dem Ural gemeldet, 1.300 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Orban hofft auf Trump-Initiative zum Ende des Krieges. Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen.
- USA: 8.000 Soldaten aus Nordkorea nahe Kursk
- Soldaten aus Nordkorea: Selenskyj enttäuscht über Reaktion im Westen
- Gouverneur: Viele Verletzte bei Bombenangriff auf Charkiw
- USA und Südkorea fordern von Nordkorea Abzug von Truppen
Ende des Liveblogs
Damit beenden wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Ukraine rechnet auch nach den Wahlen mit US-Unterstützung
Die Ukraine ist zuversichtlich, dass die USA auch nach den Präsidentschaftswahlen ihre Unterstützung fortsetzen werden. "Wir haben eine starke parteiübergreifende Unterstützung, sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten. Und natürlich haben wir eine starke Unterstützung des amerikanischen Volkes", sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha.
Selenskyj hofft auf Waffenhilfe aus Südkorea
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft im Abwehrkampf gegen Russland auf Militärhilfe aus Südkorea nach dem Bekanntwerden der Entsendung nordkoreanischer Soldaten ins Kriegsgebiet. "Wir werden über Waffen reden", kündigte Selenskyj auf seinem Telegramkanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr.
Blinken erwartet bald Einsatz von nordkoreanischen Soldaten
Die USA erwarten, dass nordkoreanische Soldaten in Russland in den kommenden Tagen gegen ukrainische Streitkräfte eingesetzt werden. US-Außenminister Antony Blinken warnte, dass die nordkoreanischen Truppen zu legitimen militärischen Zielen würden, wenn sie gegen Kiew kämpfen sollten. Russland bilde die nordkoreanischen Soldaten in Artillerie, Drohnen und grundlegenden Infanterieoperationen aus. Dies deute darauf hin, dass Moskau die Absicht habe, die Truppen an der Front einzusetzen.
Ukraine attackiert russische Region nahe dem Ural
Industriebetriebe in der russischen Teilrepublik Baschkortostan im Vorland des Ural-Gebirges sind nach offiziellen Angaben von Drohnen angegriffen worden. In einem Energiekonzern seien Fensterscheiben zerstört worden, zwei andere feindliche Drohnen seien im Industriegebiet eingeschlagen, teilte Republikchef Radi Chabirow bei Telegram mit.
Es habe keine Schäden oder Opfer gegeben. Die Republikhauptstadt Ufa liegt mehr als 1.300 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Orban erwartet sofortige Trump-Initiative zu Ukraine-Krieg
Im Fall seines Siegs bei der US-Wahl wird Donald Trump nach Überzeugung von Ungarns Regierungschef Viktor Orban sofort eine Initiative für eine diplomatische Lösung des Ukraine-Kriegs auch ohne die Europäer starten. "Wir bereiten uns vor", sagte Orban nach einem Telefonat mit Trump bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien.
Orban gilt als einer der wichtigsten europäischen Kontakte Trumps. "Sie werden sich im Handumdrehen mit dem russischen Präsidenten hinsetzen und Verhandlungen führen", sagte Orban mit Blick auf eine etwaige Trump-Regierungsmannschaft weiter.
USA: 8.000 Soldaten aus Nordkorea nahe Kursk
In der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur von Russland angegriffenen Ukraine halten sich nach Informationen der USA rund 8.000 nordkoreanische Soldaten auf. Sie bereiten sich laut US-Regierung darauf vor, Moskau in dessen Kampf gegen ukrainische Soldaten zu unterstützen. Bei der Präsentation der Erkenntnisse im UN-Sicherheitsrat fragte der stellvertretende Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, die russische Vertretung im Gremium, ob das Land weiter an der Aussage festhalte, dass sich keine nordkoreanischen Soldaten in Russland aufhielten. Die russische Vertretung bei dem Treffen des Sicherheitsrats kommentierte das nicht.
Selenskyj enttäuscht über Reaktion im Westen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich enttäuscht über die Reaktion seiner Verbündeten auf Berichte über nordkoreanische Soldaten in Russland gezeigt. Die Reaktion im Westen sei "gleich Null", sagte er. Er sei auch überrascht über das Schweigen Chinas.
Russland teste die Reaktion der westlichen Verbündeten und werde bei einer schwachen Antwort noch mehr nordkoreanische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine einsetzen.
Nach Angaben der USA sind bereits Tausende nordkoreanische Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk im Einsatz, die in Teilen von der Ukraine eingenommen wurde. Bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York verteidigte der russische Botschafter Wassili Nebensja die militärische Kooperation seines Landes mit Nordkorea.
Lukaschenko plädiert für ein "Unentschieden"
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko plädiert in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für ein Unentschieden wie bei einem Fußballspiel. "Auf dem Schlachtfeld wird die Ukraine nicht siegen. Das sehen die Ukrainer ein und der Westen. Also muss man sich bewegen, sich einigen", sagte Lukaschenko bei einer Konferenz über Sicherheitsfragen in Minsk. Der enge Verbündete des Kremls erläuterte aber nicht, wie dieses Ziel erreicht werden könnte.
ARD-Korrespondentin Petersohn zu ukrainischen Mobilisierungsplänen
Die Mobilisierungspläne der ukrainischen Regierung sind für viele Männer eine psychische Herausforderung, berichtet ARD-Korrespondentin Susanne Petersohn.
Inzwischen drei Tote in Charkiw
Die Zahl der Toten bei dem russischen Angriff auf ein Wohngebäude im ostukrainischen Charkiw ist Behördenangaben zufolge auf drei gestiegen. Wie der Gouverneur der Region, Ihor Synehubow, auf Telegram mitteilte, sind unter den Toten zwei Minderjährige im Alter von zwölf und 15 Jahren. Die Leiche des 15-Jährigen sowie eines bislang nicht identifizierten Mannes seien zuletzt aus den Trümmern des Gebäudes geborgen worden.
Russland meldet Einnahme von Jasna Poljana
Das russische Verteidigungsministerium hat die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine gemeldet: Jasna Poljana im südlichen Donbass. In dem Dorf lebten vor Beginn des russischen Angriffskrieges weniger als 500 Menschen. Es liegt unweit der Stadt Wuhledar, die erst kürzlich an die russische Armee gefallen war.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Ungarns Außenminister zu Konferenz nach Belarus gereist
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto ist zu einer Sicherheitskonferenz des engen Russland-Verbündeten Belarus gereist. Er sei am Morgen in der belarussischen Hauptstadt eingetroffen, um an der zweiten Minsker Internationalen Konferenz für Eurasische Sicherheit teilzunehmen, teilte Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. "Wir sind nicht die Einzigen in Europa, die der Meinung sind, wir sollten zur eurasischen Zusammenarbeit zurückkehren, aber wir sind die Einzigen, die mutig genug sind, dies offen zu sagen", schreibt Szijjarto. Es wird erwartet, dass auch der russische Außenminister Sergej Lawrow an der Konferenz teilnimmt.
Die national-konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban wird in der EU wegen ihrer Russland-Nähe immer wieder kritisiert.
Mindestens 34 Verletzte in Charkiw
Die Zahl der Verletzten bei einem russischen Angriff auf Charkiw ist auf mindestens 34 gestiegen, teilte der örtliche Oleh Synehubow auf Telegram mit.
Ukraine meldet mehr als 40 russische Drohnenangriffe
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit 43 Drohnen angegriffen, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. 17 der Drohnen hätten abgewehrt werden können. Zudem habe das russische Militär zwei Raketen auf ukrainisches Gebiet abgefeuert.
Bürgerrechtler Orlow ruft zu Unterstützung der Ukraine auf
Der prominente russische Bürgerrechtler Oleg Orlow plädiert für eine umfassende Unterstützung der Ukraine zur Abwehr des von Moskau aufgezwungenen Krieges. "Man muss der Ukraine unbedingt helfen, denn eine Niederlage hätte schreckliche Folgen für sie wie auch für mein Land", sagte der im Exil lebende Mitbegründer der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial der Nachrichtenagentur dpa. Der 71-Jährige mahnte die europäischen Länder, sich nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin einschüchtern zu lassen. "Wenn Ihr in Europa den Aggressor besänftigen wollt, werdet Ihr an Euren Grenzen ein schreckliches, brutales, aggressives Imperium haben. Ich verstehe die Politiker in Europa nicht, die das nicht verstehen."
USA und Südkorea fordern Truppenabzug von Nordkorea
Die Verteidigungsminister der USA und Südkoreas haben Nordkorea aufgefordert, seine Truppen aus Russland abzuziehen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die Vereinigten Staaten würden "weiterhin mit Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um Russland davon abzuhalten, diese Truppen im Kampf einzusetzen". Es bestehe jedoch die "hohe Wahrscheinlichkeit", dass Russland dies dennoch tun werde. Die nordkoreanischen Truppen würden mit russischen Uniformen und Waffen ausgestattet.
Sein südkoreanischer Kollege Kim Yong Hyun sagte, er glaube, dass der nordkoreanische Einsatz "zu einer Eskalation der Sicherheitsbedrohungen auf der koreanischen Halbinsel führen kann". Dies liege daran, dass es eine "hohe Wahrscheinlichkeit" gebe, dass Pjöngjang im Austausch für den Einsatz seiner Streitkräfte Technologietransfers von Moskau verlangen werde, um seine Waffenprogramme zu unterstützen - darunter taktische Atomwaffen, Interkontinentalraketen und Aufklärungssatelliten.
Gouverneur: Ein totes Kind und viele Verletzte in Charkiw
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Gebäude in der nordostukrainischen Stadt Charkiw ist nach Behördenangaben ein Kind ums Leben gekommen, 29 weitere Menschen werden verletzt. Die Sucharbeiten würden fortgesetzt, erklärte der örtliche Gouverneur Oleh Synehubow. Eine gelenkte Fliegerbombe habe das Haus getroffen, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an.
"Die von der gelenkten Fliegerbombe verursachte Zerstörung ist ziemlich groß", dem Gebäude drohe der Einsturz und die Arbeit der Rettungskräfte sei grundsätzlich gefährdet, so Synehubow weiter.
Der Liveblog vom Mittwoch
Die Verhandlungen über einen EU-Beitritt der Ukraine sollen laut EU-Kommission im kommenden Jahr konkreter werden. Nach einem russischen Angriff ist in Kiew ein Feuer ausgebrochen. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.