Geschäft des US-Konzern Apple Umsatz mit iPhones sinkt - trotzdem Rekordquartal
Apple hat im Weihnachtsquartal einen Rekordgewinn eingefahren, Konzernchef Tim Cook spricht vom "besten Quartal aller Zeiten". Die iPhone-Verkaufszahlen und das China-Geschäft gehen indes zurück.
Der Tech-Konzern Apple hat das wichtige Weihnachtsquartal trotz eines Rückgangs im iPhone-Geschäft mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Unter dem Strich steigerte Apple den Quartalsgewinn um sieben Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen gestern nach US-Börsenschluss mitteilte. Apple-Chef Tim Cook sprach vom "besten Quartal aller Zeiten". Apple-Kunden haben nun 2,35 Milliarden verschiedene Geräte des Konzerns im Einsatz, teilte der Konzern mit.
Das iPhone bleibt zwar das mit Abstand wichtigste Produkt. Aber das vergangene Quartal demonstrierte, wie der Konzern von einem breiten Angebot mit verschiedenen Gerätekategorien profitiert. Besonders die Zuwächse bei Mac-Computern, iPads und im Dienstleistungsgeschäft sorgten dafür, dass der Konzernumsatz auf ein Rekordhoch bei 124,2 Milliarden Dollar stieg. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
So lief das Mac-Geschäft deutlich besser als von der Wall Street erwartet: Der Umsatz stieg von 7,8 auf 8,99 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich knapp acht Milliarden Dollar erwartet. Auch beim iPad gab es einen deutlichen Zuwachs von sieben auf gut acht Milliarden Dollar. Das Dienstleistungsgeschäft mit Erlösen unter anderem aus dem App-Store und Apples Abo-Angeboten wuchs von 23,1 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 26,34 Milliarden Dollar.
iPhone mit KI-Funktionen
Schlechter lief es dagegen bei den iPhones: Die iPhone-Umsätze sanken von 69,7 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf nun 69,14 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit rund 71 Milliarden Dollar gerechnet.
Apple legt bei der im Herbst vorgestellten neuen iPhone-Generation einen besonderen Fokus auf Künstliche Intelligenz. Zu den Funktionen von "Apple Intelligence" gehört unter anderem, dass die Software Zusammenfassungen von E-Mails oder Kurznachrichten erstellt und Texte verbessern soll. Nutzer können auch eigene Emoji mit Textvorgaben generieren und störende Objekte in Fotos entfernen.
Aktie nachbörslich im Plus
Die neuen Funktionen werden jedoch nur schrittweise eingeführt. In den Ländern, in denen "Apple Intelligence" bereits verfügbar sei, habe sich das neue iPhone 16 besser verkauft, sagte Konzernchef Tim Cook nach Vorlage frischer Quartalszahlen. Apple hatte die KI-Funktionen bisher nur in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und Großbritannien gestartet.
Weitere Länder - darunter auch Deutschland - sollen im April folgen. Cooks Äußerungen zum Effekt von "Apple Intelligence" stimmten auch die Börse zuversichtlicher. Die Apple-Aktie drehte im nachbörslichen US-Handel aus dem Minus zu einem Plus von rund drei Prozent.
Schlechtes China-Geschäft belastet
Besonders in China steht der Konzern indes weiter unter Druck: Der Umsatz dort sank um elf Prozent auf 18,5 Milliarden Dollar. Die von Analysten erhoffte Erholung blieb aus. Besonders die schleppende Einführung von "Apple Intelligence" belastet auch dort die Smartphone-Verkäufe. Für China gebe es noch keinen Zeitplan für die Einführung der KI auf dem dortigen Markt, fügte Cook hinzu. "Wir arbeiten weiter mit den Regulierungsbehörden zusammen und werden die KI-Funktionen so bald wie möglich veröffentlichen."
Für die technikaffinen chinesischen Kunden sind diese besonders wichtig. Auf dem dortigen Markt hat Apple zudem mit einer erstarkten lokalen Konkurrenz zu kämpfen. So konnte Huawei seine Marktanteile dank neuer Spitzenmodelle und angesagter Falt-Handys zuletzt kräftig ausbauen. Cook sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten allerdings auch, dass Apple sich Rückenwind von Konjunkturmaßnahmen in China erhofft.