Attentate auf Boot und Militär Viele Tote bei islamistischen Anschlägen in Mali
Bei zwei Anschlägen im Norden Malis sind mindestens 49 Zivilisten und 15 Regierungssoldaten getötet worden. Zu den Attentaten auf ein Passagierboot und eine Militärstellung bekannten sich Islamisten.
Im westafrikanischen Staat Mali sind nach dem Angriff von islamistischen Kämpfern auf ein Militärlager und ein Boot im Nordosten des Landes mindestens 49 Zivilisten und 15 Soldaten getötet worden. Wie die Militärregierung Malis mitteilte, wurden viele weitere Menschen verwundet. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Opfer noch steige.
Die Kämpfer hätten ein Boot angriffen, das Zivilisten normalerweise über die überschwemmten Ebenen transportiere, die die Städte Gao und Mopti während der Regenzeit trennten, hieß es in der Erklärung. Einen weiteren Angriff habe es auf ein Militärlager im Kreis Bourem gegeben. Dabei seien auch etwa 50 islamistische Kämpfer getötet worden. Die Regierung des westafrikanischen Staats rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Islamisten terrorisieren das Land seit Jahren
In Mali sind derzeit mehrere radikalislamische Gruppen aktiv, die Verbindungen zu Al-Kaida und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) pflegen. Seit 2013 sind Blauhelm-Truppen der Vereinten Nationen (UN) in Mali stationiert. Auch rund 1000 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind vor allem in Gao im Norden des Landes im Einsatz.
Die UN-Mission wurde ins Leben gerufen, nachdem islamistische Terroristen in Folge des Zusammenbruchs des angrenzenden Libyens und einer Rebellion der nomadischen Tuareg 2012 den Norden des Landes überrannt hatten.
Eine Militärintervention der früheren Kolonialmacht Frankreich drängte die Islamisten nur vorübergehend zurück. Die Terrorgruppen breiten sich seitdem im Norden und Zentrum Malis und in seinen Nachbarstaaten aus. Wegen der prekären Sicherheitslage hatte der UN-Sicherheitsrat den Friedenseinsatz in Mali aber Ende Juni dieses Jahres beendet.