Golf von Aden Migranten von Bord gezwungen - Dutzende Tote
Vor der Küste des afrikanischen Landes Dschibuti haben Schleuser Dutzende Migranten von Bord ihrer Schiffe gezwungen - etwa 50 Menschen ertranken dabei, viele Menschen werden noch vermisst.
Vor der Küste von Dschibuti im Golf von Aden sind nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) in Genf mindestens 48 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Mehr als 100 werden demnach noch vermisst. Schmuggler hätten die Menschen auf offener See gezwungen, ins Wasser zu springen, und sie aufgefordert, an Land zu schwimmen, berichtete die IOM.
Insgesamt seien 320 Menschen auf zwei Booten unterwegs gewesen. 99 von ihnen hätten die Küste schwimmend erreicht, 55 von ihnen seien im Meer gerettet worden. Mindestens 48 Menschen kamen laut IOM ums Leben, darunter eine Mutter, deren vier Monate altes Baby aber überlebte. Die Suchaktion dauert noch an.
Auf dem Weg vom Jemen nach Dschibuti
Die Menschen wollten nach Angaben von Überlebenden vom Jemen nach Dschibuti zurückkehren, berichtete die IOM. Auf der Route sind vor allem Menschen aus Somalia und Eritrea unterwegs. Sie wollen auf der Suche nach Arbeit über den Jemen nach Saudi-Arabien oder in die Golf-Staaten gelangen oder kehren von dort in ihre Heimat zurück.
Frantz Celestin, IOM-Regionaldirektor für Ost-, Horn- und Südafrika, sprach von einer "Doppeltragödie". Sie zeige die Notwendigkeit, das Leben von Migranten besser zu schützen und ihre Probleme entlang der "Ostroute" vom Horn von Afrika nach Jemen und zum Golf zu berücksichtigen. Gerade für Menschen aus Ostafrika gelten die Golfstaaten zunehmend als Migrationsziel. Sie erhoffen sich höhere Löhne als in den Herkunftsländern.
Die sogenannte Ostroute ist der IOM zufolge jedoch einer der weltweit gefährlichsten Migrationskorridore. Seit Jahresbeginn seien zwischen Ostafrika und dem Jemen so viele Menschen umgekommen wie noch nie. Allein im Juni waren dort 196 Menschen ertrunken.