Karte: Fambita und Niamey, Niger

Niger Dutzende Tote bei Angriff auf Moschee

Stand: 22.03.2025 19:11 Uhr

Mindestens 44 Menschen sind bei einem Angriff auf eine Moschee im nigrischen Dorf Fambita getötet worden. Die regierende Militärjunta macht einen Ableger der Terrororganisation "Islamischer Staat" verantwortlich.

Im westafrikanischen Niger sind bei einem Angriff auf eine Moschee mindestens 44 Menschen getötet worden. Nach Angaben des von der regierenden Militärjunta kontrollierten Innenministeriums wurden zudem 13 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer.

Der Angriff ereignete sich dem Ministerium zufolge bereits am Freitag in dem Dorf Fambita in der Region Tillabér, die an Mali und Burkina Faso angrenzt. "Gegen 14 Uhr, als muslimische Gläubige das Freitagsgebet verrichteten, umzingelten die schwer bewaffneten Terroristen die Moschee, um ein Massaker von seltener Grausamkeit zu verüben", hieß es in einer Erklärung. Die Angreifer hätten auch einen Markt und mehrere Häuser in Brand gesetzt.

Die Militärjunta macht die Terrormiliz Islamischer Staat in der Größeren Sahara (ISGS), einen Ableger der Terrororganisation "Islamischer Staat", für den Angriff verantwortlich. Die ISGS-Miliz selbst bekannte sich bislang nicht zu der Tat. Zwei Tage vor dem Angriff hatte die Armee nach eigenen Angaben 45 ISGS-Mitglieder getötet.

Hochburg des islamistischen Terrors

Die vom Militär geführte Übergangsregierung rief am Samstag eine dreitägige Staatstrauer aus. Das sogenannte Dreiländereck zwischen Mali, Burkina Faso und dem Niger gilt als Hochburg islamistischer Terrorgruppen und eine der gefährlichsten Regionen der Welt.

Nach dem Militärputsch 2023 beendete der Niger die militärische Zusammenarbeit mit den meisten internationalen Partnern im Kampf gegen islamistischen Terror, darunter Deutschland, Frankreich und die USA. Die Opferzahlen von mutmaßlich terroristischen Attacken steigen seitdem wieder an. 

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Konfliktdatenorganisation Acled etwa 1.700 Menschen im Niger getötet, mindestens 416 der Opfer starben demnach bei Angriffen auf Zivilisten. In Mali wurden im vergangenen Jahr nach Acled-Angaben mehr als 4.000, in Burkina Faso mehr als 7.500 Menschen getötet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 22. März 2025 um 04:00 Uhr.