Überschwemmungen in Nigeria 2,5 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe
In den vergangenen Wochen haben massive Überschwemmungen in Nigeria immense Schäden angerichtet. Hunderte Menschen kamen ums Leben und mehr als 2,5 Millionen sind laut UN auf Hilfe angewiesen - die meisten von ihnen sind noch Kinder.
Infolge massiver Überschwemmungen in den vergangenen Wochen sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) in Nigeria mittlerweile mehr als 2,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dazu zählten allein 1,5 Millionen Kinder, die durch sich ausbreitende Krankheiten, Hunger oder Ertrinken bedroht seien.
Die UN sprachen in einer veröffentlichten Mitteilung von den wohl schlimmsten Überflutungen der vergangenen zehn Jahre, die das Land in jüngster Zeit getroffen hätten. 34 der insgesamt 36 Bundesstaaten seien von den Überschwemmungen betroffen, durch die bereits mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen seien. Mehr als 200.000 Einwohnerinnen und Einwohner hätten ihr Zuhause verloren.
Cholera breitet sich immer stärker aus
Die UN warnten davor, dass sich infolge der Überschwemmungen mehrere ansteckende Krankheiten immer stärker ausbreiten. So seien allein in den nordöstlichen Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe in den vergangenen anderthalb Wochen die Cholera-Fälle auf fast 7500 angestiegen. In diesem Zeitraum seien zudem mehr als 300 Todesfälle durch die Krankheit registriert worden. Aber auch Atemwegserkrankungen oder Hautkrankheiten nehmen laut UN durch die mangelnde Versorgung und schlechten hygienischen Zustände in den Überflutungsgebieten zu.
Die Bevölkerung des Landes sei nun auf grundlegende Hilfslieferungen wie etwa mit Zelten, Nahrung, Trinkwasser und Hygieneartikeln angewiesen, so die UN.
Überflutungen wohl auch Folge des Klimawandels
Nach Angaben der UN sind die massiven Überschwemmungen auch auf Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen. Nigeria steht beim Klima-Risiko-Index des Kinderhilfswerkes UNICEF auf Platz zwei von weltweit 163 Ländern und leide daher unter einem "extrem hohen Risiko", Schäden durch den Klimawandel zu erleiden.
Doch Nigeria ist nicht das einzige Land in Afrika, das von weitreichenden Überschwemmungen betroffen ist. Auch im Taschad sind landesweit mehr als eine Million Menschen von Überflutungen betroffen. Auch im Sudan und Südsudan mussten Zehntausende Menschen ihre Heimat wegen Überflutungen verlassen.