Nach Militärputsch in Gabun Oppositionspolitiker wird Interimsregierungschef
Der Oppositionspolitiker Ndong Sima ist als Übergangsregierungschef in Gabun eingesetzt worden. Er war politischer Gegner des vor einer Woche gestürzten Bongo - laut Wahlergebnissen aber erfolglos.
Nach dem Militärputsch in Gabun ist der Oppositionspolitiker Raymond Ndong Sima als Interimsregierungschef des zentralafrikanischen Landes eingesetzt worden. Der neue Machthaber Brice Oligui Nguema ernannte den erklärten Gegner des gestürzten Präsidenten Ali Bongo Ondimba zum Ministerpräsidenten für den Übergang. Das geht aus einem im Staatsfernsehen verlesenen Dekret hervor.
Gegner des gestürzten Bongo
Der 68-jährige Wirtschaftswissenschaftler gilt als vehementer Gegner des vor einer Woche gestürzten Bongo. Er amtierte zwar von 2012 bis 2014 als dessen Regierungschef, distanzierte sich aber später von ihm wegen des Vorwurfs einer schlechten Regierungsführung. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 und in diesem Jahr trat Ndong Sima als Herausforderer gegen Bongo an - allerdings erfolglos.
Militärputsch nach umstrittenem Wahlsieg
Am Mittwoch vergangener Woche hatte das Militär des zentralafrikanischen Landes den langjährigen Staatschef nach dessen umstrittenen Wahlsieg abgesetzt. Die Militärvertreter hatten den Staatsstreich mit einer "ernst zu nehmenden institutionellen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise" im Land begründet. Bongo stand zwischenzeitlich unter Hausarrest. Der 48-jährige General Oligui wurde als Übergangspräsident Gabuns vereidigt.