Westafrika Tote nach Explosion in Ölanlage in Guinea
Mehrere Menschen sind in Guinea bei einer Explosion im größten Treibstofflager getötet worden. Nach Angaben der Behörden gibt es mehr als 150 Verletzte. Der Brand scheint unter Kontrolle zu sein - doch die Schäden sind beträchtlich.
Bei einer Explosion im größten Treibstofflager in Guinea sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Die Nachrichtenagentur dpa berichtet von mindestens 13 Toten und bezieht sich dabei auf eine Mitteilung der Regierung. Die Katastrophenschutzbehörde in dem westafrikanischen Land teilte mit, mindestens 88 Menschen seien schwer verletzt worden. Die dpa berichtet von mindestens 178 Verletzten bei dem Unglück in der Hauptstadt Conakry. Es sei zu erwarten, dass die Zahl der Toten noch steige, sagte Zivilschutzchef Jean Traoré bei einer Krisensitzung.
Explosion erschütterte Stadtzentrum
Der Explosion des Hauptdepots für Kohlenwasserstoff war in der Nacht zu Montag ein Feuer vorausgegangen, hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Die genaue Ursache der Katastrophe ist noch unklar. Informationsministerin Aminata Kaba sagte, es gebe erhebliche Schäden.
Laut Zeugenberichten zerschmetterte die Explosion um Mitternacht mehrere Fenster umliegender Häuser. Hunderte Menschen im Zentrum der Hauptstadt Conakry flohen vor der Explosion und dem Feuer. Auch Stunden später waren die Flammen noch nicht gelöscht. Allerdings hat die Feuerwehr den Brand weitgehend unter Kontrolle, hieß es. Die Behörden hatten das Hafenviertel weiträumig abgesperrt, zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz.
Militärjunta verspricht Ermittlungen
Wie groß der Schaden im Depot ist, ist noch unklar. Das westafrikanische Guinea ist kein Ölproduzent und daher auf Ölimporte angewiesen. Diese werden größtenteils im betroffenen Treibstoffdepot gelagert und per Lkw im ganzen Land verteilt.
Seit Herbst 2021 herrscht im westafrikanischen Guinea nach einem Putsch eine Militärjunta unter der Führung von Oberst Mamadi Doumbouya. Dieser hatte zugesagt, die Macht bis Januar 2026 an eine gewählte zivile Regierung zu übergeben.
Präsident Doumbouya kündigte eine Untersuchung der Unglücksursache an. Die Regierung hatte Schulen und Universitäten schließen lassen und die Beschäftigten privater und öffentlicher Betriebe aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Ausgenommen davon waren lediglich medizinisches Personal, Militär und Sicherheitsdienste.
Mit Informationen von Dunja Sadaqi, ARD-Studio Rabat