Helfer suchen in den Trümmern an der Müllkippe nach Überlebenden.

Uganda Müllkippe verschüttet Häuser - mindestens 21 Tote

Stand: 11.08.2024 18:52 Uhr

Die Nachbarn der einzigen Mülldeponie von Ugandas Hauptstadt Kampala befürchteten schon länger, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Selbst die Behörden warnten. Nun lösten schwere Regenfälle eine Katastrophe aus.

Beim Einsturz einer Müllkippe in der ugandischen Hauptstadt Kampala sind nach Angaben der Behörden mindestens 21 Menschen getötet worden. Mindestens 14 Menschen erlitten demnach Verletzungen. Zwei der Getöteten seien Kinder, teilte die Stadtverwaltung mit.

Nach heftigem Regen hatten sich am Freitag riesige Mengen von Müll von dem Hügel in Kampalas Vorort Kiteezi gelöst und anliegende Häuser verschüttet. 14 Menschen konnten bisher aus den Trümmern gerettet werden. Die Polizei rechnet mit weiteren Opfern, die Bergungsarbeiten laufen noch. Das Rote Kreuz richtete ein Lager ein, um betroffene Familien unterzubringen. 

Helfer suchen in den Trümmern an der Müllkippe nach Überlebenden.

Helfer suchen in den Trümmern an der Müllkippe weiter nach Überlebenden.

Ugandas Präsident verlangt Aufklärung

Der ugandische Präsident Yoweri Museveni ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an und fragte in einer Reihe von Beiträgen auf der Plattform X, warum die Menschen in unmittelbarer Nähe eines instabilen Müllhaufens lebten und wer das zugelassen habe.

Die Abwässer der Deponie seien so gefährlich, dass die Menschen dort nicht leben sollten, schrieb der Präsident. Er habe die Räumung der Siedlung nach den Aufräumarbeiten bereits angeordnet.

Karte: Kampala, Uganda

Behörde beklagt geringe Mittel für Müllentsorgung

Bilder zeigten einen in Müllbergen grabenden Bagger, während eine Menschenmenge zuschaut. Einige Bewohner versammelten sich hinter einer Polizeiabsperrung und hielten Fotos vermisster Angehöriger hoch.

Vor acht Monaten hatte die Stadtverwaltung die Situation auf der Deponie bereits als "nationale Krise" bezeichnet. Die Behörde beklagt sich seit Jahren über zu geringe Mittel für die Müllentsorgung in der Stadt mit zwei Millionen Einwohnern.

Anwohner sorgen sich um Gesundheit

Die Müllkippe in Kiteezi, etwa elf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist den Angaben zufolge die einzige Deponie der Stadt. Anwohner beschweren sich über Gesundheitsgefahren und Verschmutzung wegen des Müllbergs.

Nach Angaben der unabhängigen ugandischen Zeitung Daily Monitor war die 14 Hektar große Deponie im Jahr 1996 eingerichtet worden. Täglich werden dort etwa 1.200 Tonnen Abfall abgeladen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. August 2024 um 15:38 Uhr.