Truppenabzug USA wollen Soldaten aus Niger abziehen
Nach Frankreich wollen nun wohl auch die USA aus Niger abziehen. Eine US-Delegation soll in den nächsten Tagen in die Hauptstadt Niamey reisen und den geordneten Abzug der mehr als 1.000 Soldaten organisieren.
Die USA haben sich nach Angaben von Regierungsvertretern dazu bereit erklärt, ihre mehr als 1.000 Soldaten aus Niger abzuziehen. US-Vizeaußenminister Kurt Campbell habe die Aufforderung zum Truppenabzug bei einem Treffen in Washington mit dem nigrischen Ministerpräsidenten Ali Mahaman Lamine Zeine akzeptiert, sagten US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtet über einen geplanten Abzug und beruft sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
US-Delegation soll geordneten Abzug organisieren
Demnach soll es eine Verständigung darauf geben, dass eine US-Delegation in den nächsten Tagen in die Hauptstadt Niamey reisen wird, um einen geordneten Abzug zu organisieren. Das nigrische Staatsfernsehen hatte zuvor gemeldet, die US-Delegation werde kommende Woche anreisen.
Für die USA und für die frühere Kolonialmacht Frankreich war Niger ein wichtiger Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten. Das US-Militär betreibt in Niger zwei Basen - darunter eine für Drohnen, die für mehr als 100 Millionen Dollar errichtet worden war. Im Dezember hatten die letzten französischen Soldaten auf Wunsch der neuen Machthaber das Land verlassen.
Verstärkt Ausrichtung nach Russland
Militärs hatten am 26. Juli in Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt. Die neuen Machthaber schlossen sich den Junten in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso an. Sie beendeten militärische Abkommen mit einstigen westlichen Verbündeten wie Washington und Paris, verließen die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und suchten engere Beziehungen zu Russland.
Niger galt bis zu dem Staatsstreich als einer der letzten Verbündeten in der Region im Kampf gegen Dschihadisten und Extremismus. Acht Putsche in West- und Zentralafrika innerhalb von vier Jahren, einschließlich in Burkina Faso, Mali und Niger, sorgteb für wachsende Bedenken hinsichtlich eines demokratischen Verfalls in der Region.